Alkoholpolitik aktuell
Sucht Schweiz sagt: »Migros, bleib alkoholfrei!«
Bei einem Alkoholvertrieb durch zusätzliche 900 Verkaufspunkte der Migros wäre mit einer erheblichen Zunahme der Alkoholprobleme in der Schweiz zu rechnen. Dies auch wegen dem Wegfallen der letzten Einkaufsgelegenheit für die 250.000 alkoholkranken Menschen in der Schweiz und unzählige, die die Sucht überwunden haben, sowie zusätzlicher Alkoholwerbung und vermehrtem Billigalkohol. Zum Beginn der Urabstimmung über den Alkoholverkauf startet Sucht Schweiz deshalb heute eine Kampagne mit Plakaten, Videos und einem »Liebesbrief« an die Migros, den die Bevölkerung mitunterzeichnen kann.
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Neue Studie zeigt: Europa versagt beim Erreichen der Nachhaltigen Entwicklungsziele
Eine brandneue Studie liefert eine bahnbrechende Analyse, die zeigt, dass die meisten europäischen Länder bei der Ausarbeitung von Maßnahmen zur Verwirklichung der SDGs Alkohol nicht als Hindernis für mehrere andere Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) als Gesundheit betrachten. Erschwerend kommt hinzu, dass ungenaue Formulierungen im Zusammenhang mit alkoholbedingten Schäden auf Lücken im Verständnis des Ausmaßes der Alkoholbelastung und der Folgen für die nachhaltige Entwicklung hinweisen.
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Deutschland bleibt Hochkonsumland für Alkohol
Deutschland bleibt im internationalen Vergleich weiterhin ein Hochkonsumland für Alkohol – obwohl hierzulande der Verbrauch an alkoholischen Getränken gegenüber dem Vorjahr und auch längerfristig sank: Von 14,4 Litern Reinalkohol im Jahr 1970 auf 10,2 Liter im Jahr 2019 pro Bundesbürger:in ab 15 Jahren.
Dies stellt das heute erschienene DHS-Jahrbuch Sucht 2022 fest. Neben der Aufbereitung, Analyse und Interpretation der umfassenden Datensammlung durch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) befasst sich die aktuelle Ausgabe auch mit Sucht und Suchtmittelkonsum unter Corona-Bedingungen.
Höhere Alkoholsteuern könnten jährlich 130.000 Menschenleben retten
Jedes Jahr könnten in der Europäischen Region der WHO durch eine Erhöhung der Alkoholsteuern in den Mitgliedstaaten Tausende Menschenleben gerettet werden. In allen Teilen der Region wird Alkohol niedriger besteuert als Tabakprodukte. Um das unausgeschöpfte Potenzial von Gesundheitssteuern zu erhöhen, hat der Fachliche Beirat des WHO-Regionaldirektors für Europa für Innovationen im Bereich der nichtübertragbaren Krankheiten eine neue Schlüssel-Initiative zum Thema Steuern vorgeschlagen, die in der Steuerpolitik der Länder Berücksichtigung finden könnte.
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Wir brauchen einen bunteren Blumenstrauß an Maßnahmen
Als die damalige Drogenbeauftragte und jetzige Ministerpräsidentin Sabine Bätzing die Restaurants und Kneipen vom Zigarettenqualm befreite, wurde schon der Zusammenbruch der abendländischen Gastronomie befürchtet. Es kam zu unser aller Vorteil bekanntlich anders und ich kenne bis dato niemanden, der sich nach stinkender Abendgarderobe zurücksehnt.
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Europaparlament erledigt die Drecksarbeit für die Alkoholindustrie
Der Lobbyarbeit der Alkoholindustrie ist es gelungen, die alkoholpolitischen Elemente des vom Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zur Krebsbekämpfung (BECA) erstellten Berichts zum kontroversesten Teil der gesamten Debatte zu machen. Von den 70 Abgeordneten, die sich zu Wort meldeten, sprachen 25 Abgeordnete speziell über Alkohol, und viele von ihnen wiederholten die Argumente und Mythen der Alkoholindustrie. Erschreckenderweise waren die meisten Kommentare der Fraktionen ID (Rechtspopulist:innen) und EVP (Mitte-Rechts) Wiederholungen von Argumenten der Alkoholindustrie.
In diesem Artikel befassen wir uns mit dem BECA-Bericht und damit, was nach der Lobbyarbeit der Alkoholindustrie im Europäischen Parlament damit geschah.
Expert:innen erläutern, was das Ergebnis der Abstimmung bedeutet und wie es in Europa mit der Krebsbekämpfung weitergeht.
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WHO-Exekutivrat erörtert Alkoholpolitik und verabschiedet Globalen Aktionsplan für Alkohol
Eine auf der 150. Tagung des Exekutivrats der Weltgesundheitsorganisation (EB 150) einstimmig angenommene Entscheidung unterstreicht, dass Alkoholschäden eine Priorität für die öffentliche Gesundheit sind und dass beschleunigte alkoholpolitische Maßnahmen von den WHO-Mitgliedstaaten nachdrücklich unterstützt werden.
Mehr als 100 Länder waren mit 27 Erklärungen in der Debatte vertreten. Und aus der Diskussion über die Alkoholpolitik auf der EB 150 der WHO gingen fünf zentrale Themen hervor.
Die sieben Schlüsselbotschaften der Alkoholindustrie
Wann immer von »Alkoholmissbrauch« oder »verantwortungsvollem Alkoholkonsum« die Rede ist, hat die Alkoholindustrie den Text verfasst – entweder unmittelbar oder über ihre zahlreichen Lobbygruppen – und diese sind nicht allein die Zusammenschlüsse der Produzenten, sondern umfassen auch all jene, die vom Alkoholhandel profitieren: von der Gastronomie, Kulturstätten, Sportverbänden bis hin zu den Medien.
Damit richtet die Branche erfolgreich den Scheinwerfer auf die Konsument:innen und weg von der Schädlichkeit ihrer Produkte. Menschen, die gesundheitliche Probleme durch ihren Alkoholkonsum bekommen, sind nach dieser Lesart entweder ahnungs- oder verantwortungslos – also selbst schuld.
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Ursprünge und Ziele der Public-Relations-Gruppen der Alkoholindustrie
Diese Studie liefert zahlreiche Gründe dafür, dass die von den großen Alkoholkonzernen ausgehende Bedrohung für die Gesundheit im Wesentlichen mit der Bedrohung durch die Tabakkonzerne vergleichbar ist.
Diese Studie verändert unser Verständnis der Alkoholindustrie, indem sie Ähnlichkeiten und Zusammenhänge mit der Tabakindustrie aufzeigt.
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Alkohol beeinträchtigt COVID-19-Impfwirkung
Schwedische Ärzte haben Bedenken geäußert, dass Alkohol die Wirksamkeit des COVID-19-Impfstoffs beeinträchtigt. Sie empfehlen, dass der Rat, auf Alkohol zu verzichten, in die COVID-19-Richtlinien für die Öffentlichkeit aufgenommen werden sollte, da Alkohol den COVID-19-Impfstoff beeinträchtigt und die Behandlung des Coronavirus untergräbt.