Drei Piktogramme: 1. Werbung verbieten, 2. Verfügbarkeit einschräänken, 3. Preise und Steuern erhöhen

Der Verbrauch an alkoholischen Getränken ist zwar seit einigen Jahren leicht rückläufig, aber insgesamt seit 30 Jahren bereits auf einem zu hohen Niveau. Die durch diesen hohen Alkoholkonsum verursachten sozialen, medizinischen und wirtschaftlichen Folgekosten betragen nach Schätzungen von Experten 15 bis 20 Milliarden EURO jährlich – das persönliche Leid der Betroffenen, das ihrer Partner wie ihrer Kinder ist hingegen in jedem einzelnen Fall unmessbar.

Um diese alkoholbedingten schädlichen Folgen für den einzelnen wie für die Gesellschaft einzudämmen, fordern die Guttempler in Deutschland:

  1. Umsetzung der Beschlüsse der Weltgesundheitsorganisation WHO in Europa
  2. Einheitliche Gesetzgebung für alle Suchtmittel
  3. Politische Maßnahmen zur Reduzierung des Alkoholverbrauchs
  4. Werbeverbot für Alkohol
  5. Punkt-Nüchternheit
  6. Null Promille im Straßenverkehr
  7. Umfassende und ständige Aufklärung über Wirkungen und Gefahren des Alkohols
  8. Kontinuierliche Forschung zur Ermittlung der alkoholbedingten Folgekosten

Wirksamkeit von alkoholpolitischen Maßnahmen und Interventionen

Die Wirksamkeit (Effectiveness) alkoholpolitischer Maßnahmen und Interventionen setzt sich aus den Faktoren Einfluss auf das Konsumverhalten sowie der Kosten der Implementierung und der regelhaften Durchführung zusammen. Eine sehr hohe Wirksamkeit haben Maßnahmen, die einen hohen Einfluss bei geringen Kosten haben.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen hat in der folgenden Tabelle eine Reihe von Interventionsmöglichkeiten zusammengestellt, dabei bedeutet +++ höchste Wirksamkeit, --- niedrigste Wirksamkeit und ? Wirkung unbekannt.

Art der MaßnahmeWirksamkeit
Regulierung der Verfügbarkeit von Alkohol
Mindestalter für den Erwerb von Alkohol +++
Regierungsmonopol für den Einzelhandelsverkauf +++
Beschränkung der Verkaufszeiten ++
Steuern und Preisgestaltung
Alkoholsteuern +++
Veränderung der Trinkumgebung
Kein Ausschank an betrunkene Gäste ++
Freiwillige Verhaltenskodexe ---
Stärkere Regulierung von Schanklizenzen und rechtlichen Auflagen ++
Promotion von alkoholfreien Aktivitäten und Events ---
Bildung und Aufklärung
Aufklärungsunterricht in Schulen ---
Öffentliche Aufklärungskampagnen ---
Warnhinweise ---
Regulierung der Alkoholwerbung
Werbeverbote +
Kontrolle von Werbeinhalten ?
Maßnahmen gegen Alkohol am Steuer
Zufallsatemtests +++
Niedrige gesetzliche Promillegrenze +++
Niedrigere Promillegrenzen für junge Fahranfänger +++
Führerscheinentzug für Alkoholsünder ++
»Wer-fährt«-Programme ---
Behandlung und Frühintervention
Kurzinterventionen bei Menschen mit risikoreichem Alkoholkonsum ++
Entgiftung und Entwöhnung +
Selbsthilfe +
Pflichtkurse für wiederholte Alkoholsünder im Straßenverkehr +