Neue Studie belegt hohe und steigende weltweite Belastung durch Alkoholkonsumstörungen, alkoholbedingte Lebererkrankungen und alkoholbedingten Leberkrebs
- von Frank Lindemann
Foto: KI-generiert
In dieser Studie analysierten Forscher*innen anhand der Global Burden of Disease (GBD)-Daten von 2021 die Trends der globalen Belastung durch einige der häufigsten und auffälligsten gesundheitlichen Folgen des Alkoholkonsums: Alkoholabhängigkeit, alkoholbedingte Lebererkrankungen und alkoholbedingter primärer Leberkrebs.
Im Jahr 2021 gab es 158.470, 354.250 und 92.230 Todesfälle aufgrund von Alkoholkonsumstörungen, alkoholbedingten Lebererkrankungen und alkoholbedingtem primären Leberkrebs.
Zwischen 2000 und 2021 verzeichneten etwa ein Viertel der Länder und Gebiete einen Anstieg der Prävalenzrate alkoholbedingter Lebererkrankungen. Die Studie zeigte auch einen deutlichen Anstieg der Belastung durch alkoholbedingte Lebererkrankungen und alkoholbedingten primären Leberkrebs sowohl in den letzten zwei Jahrzehnten als auch während der COVID-19-Pandemie. Während der COVID-19-Pandemie wiesen Frauen einen stärkeren Anstieg der Prävalenz, Inzidenz und Mortalität alkoholbedingter Lebererkrankungen auf als Männer.
Trends und Verlauf der Leberzirrhose und ihrer Komplikationen in Deutschland
- von Frank Lindemann
Diese landesweite Studie zeigt, dass die Zirrhose eine erhebliche Belastung für das Gesundheitswesen darstellt, wie die steigende Sterblichkeit im Krankenhaus, auch in Kombination mit anderen chronischen Krankheiten, zeigt. Alkoholbedingte Zirrhose und Komplikationen sind auf dem Vormarsch. Mehr Ressourcen und bessere Behandlungsstrategien sind gerechtfertigt.
Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Entscheider und Kostenträger des Gesundheitswesens viel stärker in die Prävention alkoholbedingter Leberzirrhosen investieren sollten«, so Jonel Trebicka vom Universitätsklinikum Frankfurt laut Ärzteblatt.
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Alkoholpolitik als Priorität für einen Paradigmenwechsel bei der Bekämpfung von Lebererkrankungen in Europa
- von Frank Lindemann
Die European Association for the Study of the Liver (EASL) und The Lancet haben einen wegweisenden Bericht über Lebererkrankungen in Europa veröffentlicht. In diesem brandneuen Bericht der EASL-Lancet Liver Commission fordert eine multidisziplinäre Gruppe von Expert:innen einen Paradigmenwechsel bei der Behandlung von Lebererkrankungen in Europa: Prävention und Früherkennung statt Behandlung von Komplikationen im Endstadium. Movendi International unterstützt die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels und fordert eine stärkere Konzentration auf das Potenzial der Alkoholpolitik zur Prävention von Lebererkrankungen und zur Förderung der Gesundheit für alle.
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