Alkoholpolitik konkret
Historische Abstinenzbewegung und heutige Alkoholkontrolle
- von Dr. James Nicholls
»Bier macht dick, dumm und faul« – Parole des Sozialdemokratischen Abstinentenbunds
Manchmal wird behauptet, dass Lobbyist*innen für eine Alkoholkontrolle wie das Institute of Alcohol Studies (IAS) »Neo-Abstinenzler*innen« seien. Da die Abstinenzbewegung allgemein als düster, belehrend und verurteilend wahrgenommen wird, sind solche Anschuldigungen nicht als Kompliment gemeint.
Aber sind solche Vorwürfe fair – sowohl gegenüber den Aktivist*innen der Alkoholkontrollkampagnen als auch gegenüber ihren viktorianischen Vorgänger*innen?
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Wichtige Fakten zu Alkohol
- von Frank Lindemann
Alkohol und alkoholische Getränke enthalten Ethanol, eine psychoaktive und toxische Substanz mit süchtig machenden Eigenschaften. Alkohol wird seit Jahrhunderten in vielen Kulturen konsumiert, ist aber mit erheblichen gesundheitlichen Risiken und Schäden verbunden.
Im Jahr 2019 waren weltweit 2,6 Millionen Todesfälle auf Alkoholkonsum zurückzuführen, davon 2 Millionen bei Männern und 0,6 Millionen bei Frauen. Die höchsten Raten alkoholbedingter Todesfälle pro 100.000 Personen wurden in der Europäischen und der Afrikanischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit 52,9 beziehungsweise 52,2 Todesfällen pro 100.000 Personen verzeichnet.
Impfstoff gegen das Alkoholromantik-Virus
- von Frank Lindemann
Auswirkungen von Alkoholpolitik auf Konsum und Schaden
- von Frank Lindemann
In der aktuellen Studie werden die Ergebnisse von insgesamt 36 Studien ausgewertet, die seit Januar 2000 veröffentlicht wurden. Durch rigorose Schritte bei der Extraktion vergleichbarer Daten liefern die Forscher*innen eine systematische Quantifizierung dieser Studien und schätzen die Auswirkungen von drei wichtigen Alkoholkontrollmaßnahmen auf den Alkoholkonsum. Darüber hinaus wurden alle verfügbaren Erkenntnisse über die Auswirkungen der Alkoholpolitik in Abhängigkeit von Geschlecht, sozioökonomischem Status und ethnischer Zugehörigkeit narrativ zusammengefasst.
Der stärkste Rückgang des Alkoholkonsums wurde nach der Einführung preispolitischer Maßnahmen festgestellt, insbesondere beim preisgünstigsten Alkohol. Auf der Grundlage einer begrenzten Anzahl verfügbarer Studien (n = 9) stellten die Forscher*innen fest, dass der Alkoholkonsum nach der Einführung einer Preispolitik bei einkommensschwachen Gruppen am stärksten zurückging, während die Ergebnisse für andere soziodemografische Faktoren nicht schlüssig waren.
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Alkohol - Kein gewöhnliches Konsumgut
- von Frank Lindemann
Heute stellte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kopenhagen die soeben erschienene dritte Auflage des Buches »Alcohol – No ordinary commodity« (Alkohol – Keine gewöhnliche Handelsware) vor. Dies geschah in Verbindung mit dem Startschuss zum Projekt »Von Erkenntnissen zu Taten beim Alkoholkonsum« (Evidence into Action Alcohol – EVID-ACTION), um wissenschaftliche Evidenz zur Förderung und Unterstützung der Umsetzung wirksamer alkoholpolitischer Konzepte für die Bevölkerung der EU-Staaten sowie Islands, Norwegens und der Ukraine beizusteuern.
Wie die Alkoholindustrie die Klimakrise anheizt
- von Frank Lindemann
Diese Reportage enthüllt die verschiedenen Wege, auf denen die Alkoholindustrie die Klimakrise anheizt. Wasser- und Ernährungsunsicherheit, Umweltzerstörung, Umweltverschmutzung, Treibhausgasemissionen und Greenwashing sind Teil des Nachhaltigkeitsfußabdrucks der Alkoholindustrie.
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Was kostet uns der Alkohol?
- von Frank Lindemann
Alkohol verursacht erhebliche Kosten für die Gesellschaft, auch in Ländern mit mittlerem Einkommen.
In diesem Beitrag wird eine Methodik vorgeschlagen, um die Gesamtkosten zu schätzen und dabei ausgelassene Kostenkomponenten zu berücksichtigen.
Würden alle Kostenkomponenten berücksichtigt, beliefen sich die gesamtwirtschaftlichen Kosten des Alkoholkonsums auf 1306 internationale Dollar (Int$) pro Erwachsenem, 1872 Int$ pro Konsument*in, was 2,6 % des Bruttoinlandsprodukts entspricht.
Vier Anhaltspunkte zur Erklärung des grundlegenden Interessenkonflikts der Alkoholindustrie
- von Maik Dünnbier
Kürzlich schickte mir ein Mitglied von Movendi International einen WhatsApp-Text, in dem es heißt »Wir können in keiner Weise mit dem Teufel zusammenarbeiten, um Dämonen aus unseren Häusern zu vertreiben.« Es war für mich ein weiteres Beispiel dafür, dass Menschen aus verschiedenen Kulturen, Religionen und mit unterschiedlichen Ursprüngen ein tiefes Verständnis und eine Sensibilität für Situationen mit widersprüchlichen Zielen und Interessen haben.
In der Welt der öffentlichen und globalen Gesundheit und Entwicklung verbirgt sich der Interessenkonflikt der Alkoholindustrie jedoch noch immer in aller Deutlichkeit.
Alkoholpolitische Forderungen
Der Verbrauch an alkoholischen Getränken ist zwar seit einigen Jahren leicht rückläufig, aber insgesamt seit 30 Jahren bereits auf einem zu hohen Niveau. Die durch diesen hohen Alkoholkonsum verursachten sozialen, medizinischen und wirtschaftlichen Folgekosten betragen nach Schätzungen von Experten 15 bis 20 Milliarden EURO jährlich – das persönliche Leid der Betroffenen, das ihrer Partner wie ihrer Kinder ist hingegen in jedem einzelnen Fall unmessbar.
Um diese alkoholbedingten schädlichen Folgen für den einzelnen wie für die Gesellschaft einzudämmen, fordern die Guttempler in Deutschland: