Panorama des Plenarsaals des Europäschen Parlaments in Straßburg
Foto von Marco Ammon (Clubfan22) - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Link

Luxemburgplatz vor dem Europäischen Parlament. Auf EU-Werbebannern sind Motive zu den Themen 'Gesundheit zuerst' und 'Sicheres Internet für Kinder' zu sehen.

In den letzten zwei Jahren hat es auf EU-Ebene bemerkenswerte Fortschritte in Richtung einer gesundheitsorientierten Alkoholpolitik gegeben, ein kurzes Aufflackern in einem Bereich, in dem normalerweise das Gegenteil der Fall ist. Jüngste Erfolge wie die bahnbrechende irische Gesetzgebung zu gesundheitsbezogenen Warnhinweisen auf Alkohol und der EU-Krebsplan zeigen, dass es Ambitionen für eine gesundheitsorientierte Alkoholpolitik gibt, aber sie haben auch die verbleibenden Hindernisse aufgezeigt, die der EU noch im Weg stehen, wenn sie sich voll und ganz für eine Alkoholpolitik einsetzen will, die Menschen vor Profit stellt. Ein Jahr vor den nächsten EU-Wahlen stellt sich daher die Frage: Wie geht es weiter?

Titelseite von 'Uncorking Big Alcohol in the EU' über Weinkorken

Die Alkoholindustrie ist seit Jahrzehnten in den EU-Institutionen stark vertreten und verfolgt dabei ein einziges Ziel: ihre eigenen Profite zu steigern, oft auf Kosten einer Politik, die Menschen und die Gesellschaft schützen würde. Während die Tabakindustrie lange Zeit unter die Lupe genommen und weitgehend von der Politik ausgeschlossen wurde, hat sich die Alkoholindustrie mit ähnlichen Zielen und Taktiken in den Korridoren in Brüssel gehalten. Aber was steckt hinter der Alkoholindustrie und wie ist sie organisiert?

Europakarte unter Lupe - davor Stapel der Nachhaltigkeitsziele

Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die meisten europäischen Länder bei der Konzeption von Maßnahmen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) Alkohol außer als Hindernis für die Gesundheit nicht berücksichtigen.

Erschwerend kommt hinzu, dass die ungenaue Sprache in Bezug auf Alkoholschäden auf ein mangelndes Verständnis des Ausmaßes der Alkoholbelastung und der Folgen für die nachhaltige Entwicklung hinweist. Dies gilt auch für die Wahl unwirksamer Maßnahmen zur Reduzierung des Alkoholkonsums.