Eine Frau mit lockigem Haar hält ein Schild mit den Worten 'Alkohol neu definieren', 'Alkoholindustrie stoppen' und 'Brustkrebs vorbeugen'. Im Vordergrund ist ein Porträt von Carolin Schürmann zu sehen, die in einen Kreis eingefasst ist. Das gesamte Bild hat einen grünlichen Farbton.

Carolin hat selbst Erfahrungen mit Alkoholabhängigkeit gemacht, weil sie in einer Familie aufgewachsen ist, in der Alkohol ein großes Thema war. Außerdem hat sie ihre eigene Alkoholkonsumstörung überwunden und lebt jetzt in Genesung. Und dann ist sie auch noch zweimal mit Brustkrebs diagnostiziert worden.

In diesem Blogbeitrag erzählt Carolin ihre Geschichte. Sie spricht über ihre Ängste und Sorgen um ihre eigenen Kinder und beleuchtet die Alkoholnorm und die Praktiken der Alkoholindustrie in Deutschland, die Abhängigkeit fördern und davon profitieren und die Menschen über den Zusammenhang zwischen Alkohol und Brustkrebs im Unklaren lassen.

Carolin liefert ein überzeugendes und starkes Plädoyer für eine Neudefinition von Alkohol und für eine bessere Alkoholpolitik in der deutschen Gesellschaft.

Es ist unglaublich wichtig, dieses Problem direkt anzugehen. Ich habe fast drei Generationen gebraucht, um zu verstehen, wie schädlich Alkohol wirklich ist. Die Erkenntnis kam allmählich, als ich begann, die Punkte in meinem eigenen Leben miteinander zu verbinden. Als COA (Child of addict – Kind aus suchtbelastetem Haushalt), das mit einer lebenslangen Alkoholkonsumstörung und einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung zu kämpfen hat, habe ich aufgrund meiner eigenen Selbststigmatisierung nicht frühzeitig Hilfe gesucht. Meine traumatische Kindheit hat mich nicht dazu befähigt, mich um mich selbst zu kümmern, mich vor Gesundheitsrisiken zu schützen oder selbstschädigendes Verhalten zu vermeiden. Stattdessen trugen diese frühen Erfahrungen zu meinen chronischen psychischen und physischen Erkrankungen bei. Alkohol, der eng mit meinen emotionalen Erfahrungen verbunden ist, machte die Dinge nur noch schlimmer. Ob es sich um eine Feier, eine wilde Nacht, einen romantischen Abend oder einfach nur ein zwangloses Treffen handelte – es gab immer Alkohol. Als ich älter wurde, versank ich aufgrund meines Alkoholkonsums immer tiefer in einer kultivierten, elitären Opferhaltung.

Die volle Wirkung des Alkohols wurde mir erst bewusst, als der Krebs an meine Tür klopfte. Erst da wurde mir die verheerende Wirkung der schädlichsten Droge der Welt wirklich klar. Wegen des Alkohols hätte ich beinahe meinen Kindern die Mutter genommen – genau wie meine eigene Mutter es getan hatte.

Selbst jetzt erstaunt es mich, dass ich es als gut ausgebildete Frau, Führungskraft im Bereich Gesundheitskommunikation und liebevolle Mutter, die die Schäden des Alkohols am eigenen Leib erfahren hat, jahrzehntelang nicht erkannt habe, wie zerstörerisch Alkohol ist.«

Jahrelang war Alkohol mein ständiger Begleiter. Er sollte mich emotional beruhigen, mich täuschen und mir sagen, dass »verantwortungsbewusste« Menschen wie ich damit umgehen können. Er versprach ein Leben voller Freude, Feiern und Entspannung – so ganz anders als meine leibliche Mutter, die ich hart dafür verurteilte, dass sie schwach war. Mit Anfang 20 verlor sie die Kontrolle über ihren Alkoholkonsum und ließ mich im Stich.

Als bei meiner Schwiegermutter vor über zehn Jahren Brustkrebs diagnostiziert wurde, waren wir am Boden zerstört, aber voller Hoffnung, dass wir als Familie gemeinsam damit umgehen könnten. Sie war eine starke, »verantwortungsbewusste« Frau, die den Tumor früh entdeckte und die beste medizinische Versorgung erhielt. Dennoch verstarb sie 2014, weniger als zwei Jahre später, nicht an Krebs selbst, sondern an einem durch Brustkrebs verursachten Leberversagen.

Damals brachte ich ihre Krankheit nicht mit Alkohol in Verbindung. Der Gedanke kam mir nicht einmal in den Sinn. Ich sah sie als jemanden, der Alkohol »verantwortungsbewusst« konsumierte, so wie ich es selbst so lange dachte. Alkohol schien nicht das Problem zu sein, außer im Fall meiner Mutter Gerti.

Erst 2022, als alleinerziehende Mutter, begann ich, mich eingehender mit den Auswirkungen von Alkohol auf mein eigenes Leben zu beschäftigen. Nachdem ich jahrelang eine, wie ich dachte, »kultivierte« Beziehung zum Alkohol gepflegt hatte – und zwischen 2021 und 2024 zwei Krebsdiagnosen überstanden hatte – wurde mir endlich klar, dass Alkohol nicht nur für meine Mutter ein Problem darstellte. Es handelte sich um ein weitaus größeres, verstecktes Risiko, das selbst diejenigen betraf, die sich selbst als »verantwortungsbewusste« Alkoholkonsument*innen betrachteten.

Selbst jetzt erstaunt es mich, dass ich es als gut ausgebildete Frau, Führungskraft im Bereich Gesundheitskommunikation und liebevolle Mutter, die die Schäden des Alkohols am eigenen Leib erfahren hat, jahrzehntelang nicht erkannt habe, wie zerstörerisch Alkohol ist.

Ich vermute sogar, dass in Deutschland aktiv daran gearbeitet wird, genau dies zu verhindern: eine breite Anerkennung der Tatsache, wie tödlich Alkohol wirklich ist.«

Der Zusammenhang zwischen Alkohol und Brustkrebs

Der Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs, insbesondere Brustkrebs, ist seit 1988 bekannt. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Alkohol als krebserregend eingestuft und nachgewiesen, dass bereits geringe Mengen Alkohol das Krebsrisiko erhöhen. Frauen, die nur ein Glas Wein pro Tag trinken, können ihr Brustkrebsrisiko erheblich erhöhen. Dennoch wird in der Öffentlichkeit frustrierend wenig über dieses Risiko diskutiert.

In Deutschland wird Alkohol immer noch romantisiert und als harmloser gesellschaftlicher Begleiter angesehen. Die Werbung fördert den Alkoholkonsum und Politiker*innen verschließen die Augen vor den immer zahlreicheren Beweisen für die verheerenden Auswirkungen von Alkohol auf unsere Gesellschaft. Dieses Schweigen kostet Leben – insbesondere das von Frauen. Es ist eine Form der systemischen Fahrlässigkeit, die es zulässt, dass die Risiken von Alkohol, insbesondere sein Zusammenhang mit Brustkrebs, unbemerkt bleiben.

Ich vermute sogar, dass in Deutschland aktiv daran gearbeitet wird, genau dies zu verhindern: eine breite Anerkennung der Tatsache, wie tödlich Alkohol wirklich ist.

Direkte Verbindung zwischen Alkohol und Brustkrebs

Eine lächelnde Frau mit langen, lockigen Haaren trägt ein Jeanshemd und hält mehrere pinkfarbene Schleifen in den Händen. Im Hintergrund sind zahlreiche pinkfarbene und schwarze Schleifen zu sehen. Auf der linken Seite steht in großen, weißen Buchstaben der Text: Alkoholsteuern bedeuten weniger Krebstote. Der Hintergrund ist in einem kräftigen Pink gehalten.

Dieser Artikel gibt einen aktuellen Überblick über die wissenschaftliche Evidenz für einen direkten Zusammenhang zwischen Alkohol und Brustkrebs. Darüber hinaus wird aufgezeigt, wie die Alkoholpolitik im Allgemeinen und die Alkoholbesteuerung im Besonderen dazu beitragen können, Brustkrebserkrankungen und ‑todesfälle zu verhindern und zu reduzieren.

Deutsche Weinlobby entlarvt: Politische Einmischung, Täuschung und schädliche Behauptungen

Hand eines Marionettenspielers vor Weinflaschen.

Lobbypedia hat einen Bericht über die deutsche Weinlobby veröffentlicht, der aufdeckt, wie die Weinindustrie gegen die lebensrettende Alkoholpolitik in Deutschland interveniert, wie viel sie für ihre politischen Einmischungen ausgibt, wie die Weinlobby strukturiert ist und wie sie irreführt, täuscht und lügt, wenn es um die Gesundheitsschädlichkeit von Wein geht.

Lobbypedia ist eine Initiative von Lobby Control.

Alkohol neu definieren für ein gesünderes, sichereres und glücklicheres Europa

Sechs Porträts von Menschen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren.

»Alkohol neu definieren« ist ein Aufruf zum Handeln, der die Menschen dazu anregen soll, ihren Umgang mit Alkohol zu überdenken, mehr über die gesundheitlichen Risiken und Schäden von Alkohol zu erfahren und die Vorteile eines geringeren Alkoholkonsums in Betracht zu ziehen. Diese Initiative stützt sich auf die neuesten Forschungsergebnisse und Erkenntnisse aus der Praxis, auf Expertenbefragungen und die Einbeziehung von Menschen mit eigenen Erfahrungen, auf die Perspektiven junger Menschen und auf die der Gemeinschaften und regt Menschen in ganz Europa dazu an, über die bestehenden Erzählungen und Mythen rund um das Thema Alkohol nachzudenken und sie zu überdenken.

Kulturelles Stigma und Sprachlosigkeit

In der deutschen Kultur ist Alkohol so normalisiert, dass Menschen, die alkoholfrei leben, als Außenseiter*innen behandelt werden können. Sowohl Menschen mit Alkoholabhängigkeit als auch Menschen, die Alkohol aus gesundheitlichen Gründen meiden, werden gesellschaftlich stigmatisiert. Gesellschaftliche Botschaften – Champagner für Feierlichkeiten, Bier zum Entspannen – verstärken die Rolle des Alkohols im »guten Leben«.

Das macht es schwierig, offen über die gesundheitlichen Risiken oder Suchtprobleme zu sprechen.

In meiner Familie war es einfacher, über alkoholbedingte Krankheiten zu schweigen, als sie direkt anzusprechen. Meine Großmutter würde lieber sagen, dass ihre Tochter an Krebs gestorben ist, als zuzugeben, dass Alkohol eine große Rolle gespielt hat. Als ihre Enkelin, die selbst auf die 50 zugeht, verstehe ich jetzt die lebenslangen psychischen und physischen Risiken, die durch Alkohol verursacht werden – nicht nur durch Alkoholkonsumstörungen und ‑sucht, sondern auch durch die tief verwurzelte kulturelle Normalisierung und Verherrlichung von Alkohol.

Deutschlands Alkoholpolitik: Eine Gefahr für die Gesundheit

Die Alkoholpolitik in Deutschland versagt. Unzureichende Maßnahmen gegen den Alkoholkonsum führen dazu, dass Alkohol billig, überall und jederzeit leicht erhältlich und stark beworben wird. Trotz der offensichtlichen und schwerwiegenden Gesundheitsrisiken, einschließlich Krebs, gibt es nur wenige Präventivmaßnahmen.

Aber ich glaube, dass dieser Mangel an Verantwortlichkeit unserer Regierung und unseres Parlaments inakzeptabel ist.«

Diese Situation ist eine Gefahr für die Gesundheit der Menschen. Aber sie kommt den Alkoholkonzernen zugute.

Die Grenzen zwischen dem mythischen Konzept des »verantwortungsvollen« Alkoholkonsums und dem risikoreichen Alkoholkonsum werden bewusst verwischt, um die aktuelle Konsumkultur, das geringe Problembewusstsein und die allgegenwärtige Alkoholnorm in der deutschen Gesellschaft aufrechtzuerhalten.

Aber ich glaube, dass dieser Mangel an Verantwortlichkeit unserer Regierung und unseres Parlaments inakzeptabel ist.

Die Alkoholindustrie behauptet, sie vermarkte ihre Produkte nur an Personen, die diese »verantwortungsvoll« konsumieren können. Diese Vorstellung von »verantwortungsvollem Konsum« ignoriert jedoch die Tatsache, dass Alkohol eine Droge ist.

Und das Konzept des »verantwortungsvollen« Alkoholkonsums wurde als zynische Marketing-Taktik von Alkoholunternehmen entlarvt.

50 %

Die Abhängigkeit der Alkoholindustrie von risikoreichem Alkoholkonsum für Umsatz und Gewinn

Nathalie Stüben und ihr Team haben die Zahlen analysiert und alle wissenschaftlichen Erkenntnisse untersucht. Das Ergebnis ist erstaunlich: Mindestens 50,4 % des Alkoholverkaufs in Deutschland, was 5,82 Milliarden Euro entspricht, ist auf riskanten oder gefährlichen Alkoholkonsum zurückzuführen.

In ihrem Artikel, in dem sie die neuen Zahlen veröffentlichte, schrieb Nathalie über das »Geschäft mit der Sucht«.

Alkoholkonzerne wissen genau, woher ihre Gewinne kommen, und sie zielen bewusst auf die starken und risikoreichen Alkoholkonsument*innen ab. Sie verschleiern diese Taktik jedoch mit dem Marketingtrick, das Narrativ des »verantwortungsvollen Trinkens« zu verbreiten, die Menschen für Alkoholschäden verantwortlich zu machen und von den Schäden abzulenken, die in den Produkten und Praktiken der Alkoholkonzerne selbst begründet liegen.

Die Alkoholpolitik in Deutschland versagt, aber die Menschen wollen Veränderungen und unterstützen eine neue Alkoholpolitik.

»Verantwortungsvoller Konsum« ‒ der Trick der Alkoholindustrie

Mann in Bar mit Bierflasche

In einer neuen Studie wurden 20 Alkoholkonsument:innen im Alter von 21 bis 63 Jahren zu ihrer Meinung über die Wirksamkeit von Alkoholkennzeichnungen befragt, und es wurde untersucht, ob die Kennzeichnung dazu beitragen kann, den Alkoholkonsum der Menschen zu verringern. Die Befragung ergab, dass die Teilnehmer:innen die Botschaften zum »verantwortungsvollen« Alkoholkonsum als einen Trick der Alkoholindustrie ansahen, um als verantwortungsbewusst wahrgenommen zu werden, ohne konkrete Maßnahmen zu ergreifen.

Die Studienteilnehmer standen den Botschaften zum »verantwortungsvollen« Konsum kritisch gegenüber und fanden es generell schwierig, den Gesundheitsinformationen auf den Produkten der Alkoholindustrie zu vertrauen.

Deutsche wollen bessere Alkoholpolitik

Infostand der Guttempler-Jugend 1986 auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz in Hamburg mit Transparenten, die die Aufschrift 'Stoppt die Alkohol- und Tabakreklame' tragen
Infostand der Guttempler-Jugend 1986 in Hamburg

Eine Umfrage des Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert (SPD) zeigt eine Mehrheit für ein Verbot von Alkoholwerbung.

Aufruf zur Umkehr

Um Brustkrebs und andere alkoholbedingte Krankheiten zu reduzieren, brauchen wir ehrgeizige und evidenzbasierte Präventionsmaßnahmen. Und wir brauchen sie dringend!

  1. Verbot von Alkoholwerbung: Alkohol ist nachweislich krebserregend und sollte wie Tabak reguliert werden.
  2. Erhöhung der Alkoholsteuern: Wenn Alkohol weniger erschwinglich ist, wird der Konsum sinken, Schäden werden verhindert und die Einnahmen für die Regierung steigen, die diese in die Behandlung von Alkoholabhängigkeit und in die psychische Gesundheitsversorgung reinvestieren kann.
  3. Umfassende Aufklärungskampagnen: Die Sensibilisierung für die gesundheitlichen Risiken von Alkohol, insbesondere in Bezug auf Brustkrebs, ist unerlässlich, damit die Menschen das volle Ausmaß der Schäden durch Alkohol erkennen und die Rolle von Alkohol in der deutschen Gesellschaft neu definieren können. So befürworten beispielsweise zwei Drittel der Deutschen eine Kennzeichnung von Alkoholprodukten mit einem Warnhinweis auf Krebsrisiken.
  4. Gegen das Stigma der Alkoholabhängigkeit vorgehen: Offene, nicht wertende Diskussionen über Alkoholkonsum und ‑schäden, die auf einer menschenzentrierten und evidenzbasierten Sprache basieren, müssen zur Norm werden, um alle Betroffenen zu ermutigen, Hilfe zu suchen.
  5. Regulierung des Alkoholverkaufs: Wie in den skandinavischen Ländern sollte Alkohol nicht überall und jederzeit erhältlich sein. Eine vernünftige Beschränkung des Alkoholangebots in unseren Gemeinden kommt allen zugute.

Einmalige Chance für die Bundesregierung

Hand mit ausgestrecktem Daumen vor unscharfem Münzstapel und verschwommenen Weinflaschen im Hintergrund.

Die Bundesregierung hätte die einmalige Chance, alkoholpolitische Lösungen voranzutreiben, da die gesellschaftlichen Normen im Umgang mit Alkohol durch gesündere Normen und Erwartungen ersetzt werden. Die Menschen in Deutschland, insbesondere die jüngeren Generationen, leben zunehmend alkoholfrei und gleichzeitig unterstützt eine Mehrheit der Deutschen evidenzbasierte alkoholpolitische Maßnahmen.

Trotz des Rückgangs des Alkoholkonsums ist das Land mit einer hohen Alkoholbelastung konfrontiert.

Umfrage: Zwei Drittel befürworten Warnhinweise auf Alkoholflaschen

Weinflasche mit Warnhinweisen auf Etikett nach irischem Beispiel. Daneben eine Faust, die Daumen hoch zeigt.

Die Mehrheit der Bundesbürger*innen befürwortet laut einer Umfrage vom 12. Juni 2023 Warnhinweise auf alkoholischen Getränken. 67 Prozent der Befragten sprachen sich in einer Yougov-Umfrage für Hinweise auf Gesundheitsrisiken durch Alkoholkonsum aus.

Ein Aufruf zur Übernahme von Verantwortung

Politiker*innen und andere Führungspersönlichkeiten in Deutschland müssen Verantwortung für die Schäden übernehmen, den Alkohol Menschen und der Gesellschaft zufügt.

Die anhaltende Vernachlässigung dieser Risiken stellt ein Versagen dar – sowohl auf politischer als auch auf gesellschaftlicher Ebene.

Als Tochter, Mutter und Frau, die die verheerenden Auswirkungen von Alkohol gesehen und erlebt hat, fordere ich dazu auf, unseren Umgang mit Alkohol sowohl politisch als auch kulturell zu überdenken. Es geht nicht »nur« darum, Brustkrebs und alle anderen alkoholbedingten Schäden zu verhindern; es geht darum, ein tief verwurzeltes soziales Problem anzugehen; es geht darum, Alkohol neu zu definieren. Nur dann können wir zukünftige Generationen vor den gleichen Schäden schützen.

Unsere Autorin

Porträt von Carolin Schürmann, Gründerin von GERTY NUSS.

Carolin wuchs in Bayern in einer Familie mit Suchtproblemen auf. Sie trank bereits Alkohol, als sie noch keine 14 Jahre alt war, was in ihrem Handballverein auch kulturell gefördert wurde. 1999 machte sie ihr Abitur, studierte dann Politikwissenschaft und schloss ihr Studium der Sozialwissenschaften mit einem Diplom ab. Bereits ab ihrem 15. Lebensjahr arbeitete sie in verschiedenen Jobs, hauptsächlich als Moderatorin und Interviewerin mit Ärzt*innen und Patient*innen. So landete sie als junge Strategin in einer weltweit führenden Werbeagentur und war vor allem im Gesundheitsmarketing tätig. Über 10 Jahre lebte sie in Köln, bekam dort ihre beiden Söhne und stieg dann in Bayern zur Geschäftsführerin auf. Dort war sie von 2020 bis 2024 auch Vorsitzende der CommClubs Bayern e. V., die Berufsvereinigung und Interessensvertretung der Werbe- und Kommunikationswirtschaft.

Carolin lebt seit 2022 alkoholfrei.

Sie gründete ihre eigene Beratungsmarke zur Entstigmatisierung von Sucht (GERTY NUSS) und engagiert sich seitdem aktiv und politisch für eine humane Alkoholprävention in Deutschland. Seit Januar 2023 ist sie Mitglied bei NACOA Deutschland und seit September 2024 Regionalsprecherin für Bayern. Mehr über Carolin und ihr Engagement: www.gertynuss.de

Ihr könnt Carolin auf LinkedIn folgen: Carolin Schürmann.

Quelle: MOVENDI International

Übersetzt mit www.DeepL.com