Nahaufnahme eines Mannes im Anzug, der vor einem schwarzen Hintergrund an den Fäden einer Marionette zieht

Aktivitäten im Bereich der sozialen Verantwortung von Unternehmen untergraben die Bemühungen zum Schutz der Gesundheit und zur Prävention alkoholbedingter Schäden, indem sie eine fragwürdige Debatte über eine unbestreitbar schädliche Substanz fördern. Eine neue Studie empfiehlt eine sorgfältige Überwachung, Regulierung oder sogar ein Verbot derartiger Praktiken der Alkoholindustrie in Portugal.

Ein Mann sitzt einsam auf einem Holzsteg am Ufer und blickt aufs Meer hinaus.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden in Europa kaum oder gar keine Fortschritte bei der Reduzierung des Alkoholkonsums und der damit verbundenen Schäden erzielt. Basierend auf den neuesten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2019, die im kürzlich veröffentlichten »Globalen Statusbericht über Alkohol und Gesundheit und die Behandlung von Substanzkonsumstörungen« enthalten sind, hat die Europäische Region der WHO, die 53 Mitgliedstaaten in Europa und Zentralasien umfasst, die traurige Auszeichnung, weltweit den höchsten Pro-Kopf-Alkoholkonsum zu verzeichnen.

Teilnehmer*innen der Filtered-Konferenz sind zum Gruppenbild aufgestellt im Konferenzsaal des Intercontinental Hotels in Ljubljana.

Die Konferenz »Challenging Big Industry Narratives. Alcohol, Tobacco, Unhealthy Food and Drinks: Population Measures and Policies« (Narrative der Großindustrie in Frage stellen. Alkohol, Tabak und ungesunde Lebensmittel und Getränke: Maßnahmen und bevölkerungsbezogene Strategien), die am 27. und 28. Juni 2024 in Ljubljana, Slowenien, stattfand, war ein wichtiger Meilenstein in der Förderung der öffentlichen Gesundheit, da sie zum ersten Mal die Gemeinschaften zusammenbrachte, die sich mit den drei Risikofaktoren für nichtübertragbare Krankheiten befassen: Alkohol, Tabak und ungesunde Lebensmittel und Getränke, mit dem Ziel, integrierte Strategien gegen die kommerziellen Gesundheitsfaktoren (CDoH) zu entwickeln.

Vier blaue Kugeln hängen senkrecht nebeneinander an Fäden. Eine weiße Kugel schwingt auf sie zu.

Der Psychologe Dr. Alex Barker fordert, dass die britische Fachzeitschrift »The Psychologist« in Bezug auf Alkoholwerbung eine Vorreiterrolle einnimmt: Wie schon Leser*innen vor mir (The Psychologist, 2017) war ich schockiert, als ich in meiner letzten Ausgabe einen Gutschein über 75 £ für Wein fand. Wie viele andere habe ich eine komplizierte Beziehung zu Alkohol und kämpfe mit meinem eigenen Alkoholkonsum. Ich spürte sofort dieses alte, vertraute Verlangen – ich konnte den Wein fast schmecken. Die Aussicht, ihn zu einem günstigen Preis zu bekommen, war Musik in meinen Ohren. Als ich wieder zu Sinnen kam, warf ich den Gutschein in den Müll. Andere hätten das vielleicht nicht gekonnt – das ist die Wirkung von Alkoholmarketing.