Geschlossenes Restaurant mit Stühlen auf den Tischen. Dazu der Text: England: Eine Studie lieferte wertvolle Erkenntnisse über den Beitrag des Alkoholverkaufs im Einzelhandel zur Gewalt.

Die politische Diskussion über den Beitrag von Alkohol zu Gewalttaten hat sich in den letzten Jahrzehnten weitgehend auf die Orte der Nachtökonomie konzentriert. Pubs, Bars und Nachtclubs standen im Mittelpunkt dieser Diskussion – nicht nur als Orte, an denen Gewalt stattfinden kann, sondern auch als Orte, an denen Alkohol verkauft wird. Es wurde jedoch angemerkt, dass bei diesem Ansatz die Gewalt an anderen Orten, einschließlich zu Hause, und die Art und Weise, wie der Alkohol, der an anderen Orten, zum Beis in Supermärkten und Geschäften, verkauft wird, dazu beitragen kann, vernachlässigt wurde.

Rückenansicht einer Frau vor roter Klinkerwand. Dazu das Zitat von Anna, 42 Jahre, Mutter mit Suchterkrankung: Schon als ich sechs Jahre alt war, habe ich in der Bar den Schaum vom Bier meines Vaters getrunken.

Zum ersten Mal wurden in der Schweiz in einer Studie die Erfahrungen suchtkranker Mütter untersucht. Es zeigt sich, dass sie oft stigmatisiert und zu wenig unterstützt werden. Dies erschwert auch die Situation ihrer Kinder.

Tulpen vor dem kanadischen Parlamentsgebäude in Ottawa. Dazu das Zitat von Dr. Catherine Paradis, Kanadisches Zentrum für Substanzgebrauch und Sucht (CCSA): Informationen über den Zusammenhang zwischen Alkohol und Gesundheit sollten nicht von einem Berater der Weinindustrie geliefert werden, sondern von Personen, die sich mit der Wissenschaft auskennen.

Wer Alkohol trinkt, sollte mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche einlegen, damit es nicht zu einer Gewöhnung kommt. An den übrigen Tagen sollten die Grenzwerte für risikoarmen Alkoholkonsum eingehalten werden. Diese sind für Frauen nicht mehr als ein kleines Glas Bier (0,3 Liter) oder Wein (0,125 Liter) pro Tag und für Männer höchstens die doppelte Menge.

So lautet die aktuelle Empfehlung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Alkoholkonsum in Deutschland. Wissenschaftler*innen schlagen nun neue Herangehensweisen an solche Formulierungen vor.

Mann und Frau blicken im Supermarkt suchend auf eine Weinflasche. Dazu der Text: Zutaten? Kalorien? Gesundheitsrisiken? Fehlanzeige! Die Alkoholindustrie lässt ihre Kund*innen im Ungewissen. Sie steht halt mehr auf Quiz.

Die in Europa einzigartig hohen alkoholbedingten Schäden sind zu einem großen Teil darauf zurückzuführen, dass die gesetzlichen Bestimmungen die Bürger*innen nicht vor den Schäden schützen, die durch kommerzielle Aktivitäten verursacht werden. Und das gilt nicht nur für Alkohol.