Am Ostersamstag führten Jugendliche auf Initiative von Juvente Alkoholtestkäufe in der Düsseldorfer Innenstadt durch. In 48 Versuchen probierten 14- bis 16-Jährige in 25 verschiedenen Geschäften an Alkohol oder Zigaretten zu kommen. Bei jedem dritten Versuch waren sie erfolgreich. Die Ergebnisse der Testkäufe wurden vom Deutschen Jugendschutz-Verband ausgewertet.

Das einzige große Warenhaus, in dem bei jedem Versuch nach dem Ausweis gefragt wurde, war GALERIA Kaufhof in der Königsallee. Insgesamt fünf mal haben Jugendliche hier versucht Sekt, Wein oder Wodka zu kaufen, jedes mal ohne Erfolg. Für dieses vorbildliche Einhalten des Jugendschutzes überreichte der Vorsitzende des Deutschen Jugendschutz-Verbands Max Vollmer am 17.04.2013 dem Geschäftsführer Lothar Mildebrath ein Jugendschutz-Zertifikat.

Die Gesundheitsrisiken des Alkoholkonsums sind den meisten Menschen nicht bewusst. Sie glauben, Alkohol könne ihnen persönlich nichts anhaben. Eine Fehleinschätzung mit weitreichenden Folgen: Die Diagnose »Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol« ist die dritthäufigste in der Krankenhausstatistik, bei Männern sogar die häufigste Diagnose der vollstationär behandelten Patienten. Dies ist nur die Spitze des Eisberges, denn dazu kommen weitere typische Krankheiten wie alkoholbedingte Leberzirrhose, alkoholbedingte Bauchspeicheldrüsenentzündung, alkoholbedingte Krebserkrankungen sowie Unfälle und Verletzungen unter Alkoholeinfluss.

»Statement of Concern« an die WHO-Generaldirektorin übergeben

Die führenden MitarbeiterInnen auf dem Feld der Öffentlichen Gesundheit (Public Health) haben sich in einer heute veröffentlichten Stellungnahme gegenüber der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt über die Beteiligung der Alkoholindustrie an der Umsetzung der 2012 beschlossenen WHO-Strategie zur Reduzierung der alkoholbedingten Schäden (Globale Alkoholstrategie der WHO) zu Wort gemeldet. »Die Alkoholproduzenten sind nicht die geeigneten Partner zur Umsetzung der WHO-Strategie«.

Hintergrund für diese Erklärung ist eine Verpflichtung, die führende Alkoholproduzenten der WHO angeboten haben, um aus ihrer Sicht mitzuhelfen, die alkoholbedingten Schäden zu reduzieren.

Eine Datenbank des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit, die mit Unterstützung von Sucht Schweiz entwickelt wurde, gibt einen Überblick zur Alkoholpolitik in verschiedenen europäischen Staaten. Vergleichsindikatoren sind beispielsweise Promillegrenzen im Straßenverkehr, Alkoholwerbeverbote, Altersgrenzen für den Verkauf und den Ausschank von alkoholischen Getränken oder Öffnungszeiten von Restaurants.

Quelle: Newsletter von Sucht Schweiz, Januar 2013