Vor wenigen Stunden ging in Stockholm die Konferenz des „Alcohol Policy Network in Europe (APN)“ zu Ende. Engagierte Wissenschaftler, meinungsstarke Vertreter von Ministerien und aktive Menschen aus den Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) diskutierten die zukünftige Politik, die notwendig ist, um die alkoholbedingten Schäden in den europäischen Staaten zu reduzieren.

Diese Gespräche fanden statt vor dem Hintergrund der laufenden Konsultationen auf zwei Ebenen. Da ist zum einen die Diskussion im Rahmen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Stichwort „Nicht übertragbare Krankheiten (NCD)“ und zum anderen der im nächsten Jahr zu erwartende neue Aktionsplan Alkohol der Europäischen Union.

Wenn über Testkäufe gesprochen wird, durch die ausprobiert werden soll, ob Kinder und Jugendliche Alkohol, Tabak, Glücksspiel oder mit einer Altersangabe versehene Tonträger entgegen den Vorschriften bekommen, so denkt man in erster Linie an Aktivisten aus Jugendverbänden, an Ordnungsämter oder an Polizei.

Es sind aber auch die Firmen selbst, die Testkäufe durchführen lassen, um zu testen, ob sich ihre Angestellten oder Lizenznehmer an die Vorschriften halten. Beauftragt wird damit dann zum Beispiel die Testkauf-Agentur SKOPOS Next. Diese Agentur ist seit 2006 auf das Thema Jugendschutz spezialisiert und führt entsprechende Testkäufe durch.

Das Oktoberfest in München hatte Halbzeit – und es war Zeit für die ersten Bilanzen. Der Umsatz stimmte, die Preise wurden gezahlt, es kamen genügend ausländische Touristen, die sich dann auch noch in bayrische Tracht gekleidet haben. Selbst wenn wir wissen, dass Brauchtumsfeste in erster Linie dazu da sind, »gute« Gründe für den übermäßigen Alkoholkonsum zu liefern, so überrascht immer wieder, wie selektiv in den Medien darüber berichtet wird. Beispiel am 1. Oktober 2012 in der Bielefelder Zeitung »Neue Westfälische«:

In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift SUCHT äußern sich der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Dr. Raphael Gaßmann und seine Stellvertreterin, Gabriele Bartsch, ausführlich zur Suchtpolitik. Sie verweisen in ihrem Beitrag darauf, dass spätestens seit der Veröffentlichung von Barbor und Kollegen im Jahr 2003 »Alcohol: No Ordinary Commodity« die wissenschaftliche Grundlage für eine effektive Alkoholpolitik vorliegt.

Sowohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch die Europäische Union (EU) haben ihre Bemühungen verstärkt, die alkoholbedingten Schäden zu reduzieren. Entsprechende Papiere liegen vor und geben den Mitgliedsländern die Möglichkeit, an den Papieren entlang ihre Alkoholpolitik neu auszurichten.