Wenn über Testkäufe gesprochen wird, durch die ausprobiert werden soll, ob Kinder und Jugendliche Alkohol, Tabak, Glücksspiel oder mit einer Altersangabe versehene Tonträger entgegen den Vorschriften bekommen, so denkt man in erster Linie an Aktivisten aus Jugendverbänden, an Ordnungsämter oder an Polizei.

Es sind aber auch die Firmen selbst, die Testkäufe durchführen lassen, um zu testen, ob sich ihre Angestellten oder Lizenznehmer an die Vorschriften halten. Beauftragt wird damit dann zum Beispiel die Testkauf-Agentur SKOPOS Next. Diese Agentur ist seit 2006 auf das Thema Jugendschutz spezialisiert und führt entsprechende Testkäufe durch.

Das Oktoberfest in München hatte Halbzeit – und es war Zeit für die ersten Bilanzen. Der Umsatz stimmte, die Preise wurden gezahlt, es kamen genügend ausländische Touristen, die sich dann auch noch in bayrische Tracht gekleidet haben. Selbst wenn wir wissen, dass Brauchtumsfeste in erster Linie dazu da sind, »gute« Gründe für den übermäßigen Alkoholkonsum zu liefern, so überrascht immer wieder, wie selektiv in den Medien darüber berichtet wird. Beispiel am 1. Oktober 2012 in der Bielefelder Zeitung »Neue Westfälische«:

In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift SUCHT äußern sich der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), Dr. Raphael Gaßmann und seine Stellvertreterin, Gabriele Bartsch, ausführlich zur Suchtpolitik. Sie verweisen in ihrem Beitrag darauf, dass spätestens seit der Veröffentlichung von Barbor und Kollegen im Jahr 2003 »Alcohol: No Ordinary Commodity« die wissenschaftliche Grundlage für eine effektive Alkoholpolitik vorliegt.

Sowohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch die Europäische Union (EU) haben ihre Bemühungen verstärkt, die alkoholbedingten Schäden zu reduzieren. Entsprechende Papiere liegen vor und geben den Mitgliedsländern die Möglichkeit, an den Papieren entlang ihre Alkoholpolitik neu auszurichten.

In der Jugendarbeit in Bayern werden die Themen zur Prävention von Alkoholmissbrauch auf der Grundlage selbstbestimmter Auseinandersetzung aktiv thematisiert und bearbeitet, heißt es in den »Leitlinien zur Prävention von Alkoholmissbrauch«, die der 140. Hauptausschuss des Bayerischen Jugendrings in seiner Sitzung vom 23. bis 25. März 2012 in Würzburg beschlossen hat.