Vier blaue Kugeln hängen senkrecht nebeneinander an Fäden. Eine weiße Kugel schwingt auf sie zu.

Der Psychologe Dr. Alex Barker fordert, dass die britische Fachzeitschrift »The Psychologist« in Bezug auf Alkoholwerbung eine Vorreiterrolle einnimmt: Wie schon Leser*innen vor mir (The Psychologist, 2017) war ich schockiert, als ich in meiner letzten Ausgabe einen Gutschein über 75 £ für Wein fand. Wie viele andere habe ich eine komplizierte Beziehung zu Alkohol und kämpfe mit meinem eigenen Alkoholkonsum. Ich spürte sofort dieses alte, vertraute Verlangen – ich konnte den Wein fast schmecken. Die Aussicht, ihn zu einem günstigen Preis zu bekommen, war Musik in meinen Ohren. Als ich wieder zu Sinnen kam, warf ich den Gutschein in den Müll. Andere hätten das vielleicht nicht gekonnt – das ist die Wirkung von Alkoholmarketing.

Teilnehmer*innen der Eurocare-Mitgliederversammlung sind zum Gruppenbild aufgestellt vor dem Eingang des Impact Hub in Ljubljana.

Die jährliche Generalversammlung von Eurocare fand am 26. Juni 2024 im Impact Hub in Ljubljana statt. Sie ebnete den Weg für die hochrangige Konferenz, die an den beiden darauffolgenden Tagen ebenfalls in Slowenien stattfand.

Junger Mann in rosa Hoodie mit dem Zitat: Von mir aus erst ab 21. Soll das cool sein oder was? Darunter eine Grafik, die tanzende junge Menschen unter dem Schutz eines Regenschirms vor Alkohol zeigt, mit dem Text: Alkoholfrei bis 18.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erwägt, das sogenannte »betreute Alkoholtrinken« für Jugendliche unter 16 Jahren in Gaststätten abzuschaffen. Das deutsche Jugendschutzgesetz gehört zu den liberalsten Alkoholgesetzen der Welt. Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen unter Aufsicht von Eltern oder Erziehungsberechtigten Bier, Wein und weinhaltige Getränke konsumieren. Dahinter steht das von der Alkoholindustrie favorisierte Konzept, dass es besser sei, einen »verantwortungsvollen Umgang« mit Alkohol zu vermitteln, als ihn zu verbieten.

Ein Stürmer in weißer Fußballkleidung springt über zwei Verteidiger in roter Fußballkleidung und jagt dem Ball hinterher.

Student*innen des berufsbegleitenden Masterstudiengangs »Suchthilfe/Suchttherapie« haben die Alkohol- und Glücksspielwerbung beim Deutschlandspiel der Männerfußball-Europameisterschaft (EM) am 5. Juli analysiert. Alarmierend findet der Kölner Suchtpsychologe Prof. Dr. Ulrich Frischknecht von der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) die Dominanz und Positionierung der Werbung im Spielverlauf. Er fordert – ebenso wie Betroffene und Verbände – ein Ende der Alkohol- und Sportwettenwerbung im Fußball.