Die Abteilung für Suchtmedizin des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) hat die App »Smaart« entwickelt und mit Studierenden der Universitäten Lausanne (UNIL), Genf (EPFL), Lausanne (EHL) und Genf (HESAV) getestet. Ein Artikel im renommierten »British Medical Journal« belegt die Wirksamkeit der App: Sie konnte den Alkoholkonsum der jungen Nutzer*innen einschränken.
Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität bei jungen Menschen, aber ein riskanter Konsum ist unter Studierenden besonders häufig. Die Abteilung für Suchtmedizin der psychiatrischen Abteilung des Universitätsspitals Lausanne (CHUV) hat eine kostenlose App für Smartphones entwickelt, um frühzeitig eingreifen zu können.
Die App mit dem Namen »Smaart« wurde in Zusammenarbeit mit Studierenden der Universität Lausanne (UNIL), der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL), der EHL Hospitality Business School und der Haute Ecole de Santé Vaud (HESAV) entwickelt. Sie bewertet den Konsum der Nutzer*innen und weist sie darauf hin, ob dieser ein Gesundheitsrisiko darstellt.
Kanadas Leitfaden zu Alkohol und Gesundheit
Der Abschlussbericht fasst die Erkenntnisse zusammen, die auf der Grundlage weltweiter Evidenzüberprüfungen, mathematischer Modellierungen sowie umfangreicher Konsultationen und Diskussionen gewonnen wurden. Der Leitfaden versorgt die Menschen in Kanada mit genauen und aktuellen Informationen über das Risiko von Schäden, die mit dem Konsum von Alkohol verbunden sind. Die Ergebnisse bilden auch die Evidenzbasis für künftige alkoholpolitische Maßnahmen und Mittel zur Prävention von Alkoholkonsumstörungen.
»Schaden pro Liter« als Konzept und Maß für die Untersuchung der Determinanten des Zusammenhangs zwischen Alkoholkonsum und Schaden
Die durch Alkohol verursachten Schäden sind der Hauptgrund für die Einführung von Alkoholkontrollpolitiken. In diesem Papier werden Möglichkeiten beschrieben, wie Unterschiede in der Beziehung zwischen Alkoholkonsum und durch Alkoholkonsum verursachten Schäden betrachtet, gemessen und berücksichtigt werden können. In den letzten Jahren wurde eine gängige Methode zur Charakterisierung solcher Unterschiede in Form von Unterschieden bei den »Schäden pro Liter« reinen Alkohols verwendet.
Getestet mit 1770 Studierenden
Die Wirksamkeit von Smaart wurde bei 1770 freiwilligen Studierenden der UNIL, EPFL, EHL und HESAV evaluiert. Bei diesen Teilnehmer*inen wurden zwei Messungen durchgeführt: die Gesamtmenge des konsumierten Alkohols und die Anzahl der Tage mit erhöhtem Alkoholkonsum, das heißt vier oder mehr Gläser pro Tag bei Frauen und fünf oder mehr Gläser pro Tag bei Männern.
Die Ergebnisse: Smaart führte während der zwölfmonatigen Studiendauer zu einer Reduktion des Alkoholkonsums (weniger alkoholische Getränke pro Woche und weniger Tage mit erhöhtem Alkoholkonsum).
Diese Ergebnisse wurden jetzt im renommierten »British Medical Journal« (BMJ) veröffentlicht.
Die vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Studie der Fachstelle für Suchtmedizin ist eine der ersten, die die Wirksamkeit einer App zur selektiven Prävention von riskantem Alkoholkonsum nachweist.
Selbsteinschätzung der eigenen Gesundheitsrisiken
Smaart bietet nicht nur Informationen über Alkohol, sondern auch die Möglichkeit, über den eigenen Konsum nachzudenken, indem man seinen Konsum und seine Entwicklung im Laufe der Zeit verfolgt, ihn mit dem Konsum von Gleichaltrigen in der Schweiz vergleicht, die Gesundheitsrisiken einschätzt und Grenzen setzt, die man nicht überschreiten sollte.
Das Interessante an diesem digitalen Tool ist, dass es eine Selbsteinschätzung der eigenen Risikobereitschaft außerhalb einer Beratung ermöglicht«, erklärt Professor Nicolas Bertholet, stellvertretender Chefarzt der Abteilung für Suchtmedizin am CHUV und Erstautor der Studie. »Auf diese Weise kann eine Präventionsbotschaft an eine große Gruppe junger Erwachsener vermittelt werden, darunter auch an diejenigen, die nicht unbedingt mit jemandem über ihren Alkoholkonsum sprechen möchten, sei es mit einem Familienmitglied oder einer Fachperson.«
Smaart ist kostenlos im App Store und auf Google Play erhältlich.
Quelle: Medienmitteilung der CHUV
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