Forscher*innen der Columbia Public Health haben herausgefunden, dass substanzkonsumbedingte Krankenhausaufenthalte zum Teil auf höhere Temperaturen zurückzuführen sind, und dass der Klimawandel das Problem noch verschärfen könnte.
Krankenhausbesuche aufgrund von alkohol- und substanzbedingten Störungen sind auf erhöhte Temperaturen zurückzuführen und könnten durch steigende Temperaturen aufgrund des Klimawandels noch weiter beeinträchtigt werden, so eine neue Studie von Umweltgesundheitswissenschaftler*innen der Columbia University Mailman School of Public Health.
Die Studie, die in der Fachzeitschrift Communications Medicine veröffentlicht wurde, ist wahrscheinlich die erste umfassende Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Temperatur und alkohol- und substanzbedingten Krankenhausaufenthalten.
Wir haben festgestellt, dass die Zahl der Krankenhausaufenthalte im Zusammenhang mit Alkohol- und Drogenkonsum in Zeiten höherer Temperaturen entsprechend zunimmt, was auch auf einige weniger offensichtliche mögliche Folgen des Klimawandels hinweist«, sagt Erstautor Robbie M. Parks, PhD, Assistenzprofessor für Umweltgesundheitswissenschaften an der Columbia Public Health.
In den letzten Jahrzehnten ist in den Vereinigten Staaten ein zunehmender Trend zu starkem episodischen Alkoholkonsum und alkoholbedingten Todesfällen und Krankheiten zu beobachten, insbesondere bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters. Die Zahl der Todesfälle durch Überdosierung hat sich seit Ende des 20. Jahrhunderts mehr als verfünffacht.
Die Forscher*innen untersuchten den Zusammenhang zwischen Temperatur und Krankenhausaufenthalten im Zusammenhang mit Alkohol und anderen Drogen, einschließlich Cannabis, Kokain, Opioiden und Beruhigungsmitteln, im Bundesstaat New York. Sie verwendeten Daten von 671.625 alkoholbedingten und 721.469 substanzbedingten Krankenhauseinweisungen über einen Zeitraum von 20 Jahren sowie eine umfassende Aufzeichnung der täglichen Temperaturen und der relativen Luftfeuchtigkeit. Mit Hilfe eines statistischen Modells, das Tage mit hohen Temperaturen mit benachbarten Tagen mit niedrigeren Temperaturen vergleicht, gewannen sie Erkenntnisse über die Auswirkungen kurzfristiger Klimaphänomene wie Hitzeperioden.
Sie stellten fest, dass die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen alkoholbedingter Störungen umso höher war, je höher die Temperaturen waren. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass mehr Zeit im Freien verbracht wird, um risikoreicheren Aktivitäten nachzugehen. Möglicherweise werden auch mehr Substanzen im Freien konsumiert, wenn das Wetter angenehmer ist, es wird mehr geschwitzt, was zu einer stärkeren Dehydrierung führt, oder es wird unter Alkoholeinfluss Auto gefahren.
Bei anderen Drogenproblemen (Cannabis, Kokain, Opioide, Beruhigungsmittel) führten höhere Temperaturen ebenfalls zu mehr Krankenhausaufenthalten, allerdings nur bis zu einer Grenze von 18,8 °C. Diese Temperaturgrenze könnte darauf zurückzuführen sein, dass die Menschen ab einer bestimmten Temperatur nicht mehr ins Freie gehen wollen.
Zukünftige Forschung sollte die Rolle bestehender Gesundheitszustände untersuchen, die durch Alkohol- und/oder Drogenkonsum in Verbindung mit steigenden Temperaturen verschlimmert werden.
Die Autor*innen weisen darauf hin, dass ihre Studie den Zusammenhang zwischen Temperaturanstieg und Substanzstörungen möglicherweise unterschätzt, da die schwersten Störungen zum Tod geführt haben könnten, bevor ein Krankenhausbesuch möglich war. In Zukunft sollten die Forscher*innen versuchen, die Todesfälle mit den Krankenhausaufenthalten zu verknüpfen, um ein vollständigeres Bild der Krankengeschichte der Patient*innen zu erhalten.
In der Zwischenzeit können Fachleute und Behörden des öffentlichen Gesundheitswesens beispielsweise Aufklärungskampagnen über die Risiken des Substanzkonsums bei steigenden Temperaturen durchführen. Die Ergebnisse könnten in Strategien zur proaktiven Unterstützung von alkohol- und drogengefährdeten Bevölkerungsgruppen bei hohen Temperaturen einfließen.
Public-Health-Interventionen, die auf Alkohol- und Substanzstörungen bei Hitze abzielen – zum Beispiel gezielte Aufklärung über die Risiken des Konsums bei Hitze – sollten eine Priorität für die öffentliche Gesundheit sein«, sagt Hauptautorin Marianthi-Anna Kioumourtzoglou, außerordentliche Professorin für Umweltgesundheitswissenschaften an der Columbia Public Health.
Quelle: Pressemitteilung der Columbia University Mailman School of Public Health
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