Norwegen startet eine neue Strategie zur Bekämpfung nichtübertragbare Krankheiten in Ländern mit niedrigem Einkommen für den Zeitraum 2020-2024.
Die norwegische Regierung verkündet, dass Norwegen das erste Land mit einer solchen Strategie zur Bekämpfung globaler Gesundheitsrisiken als Teil der Entwicklung ist.
Die neue Strategie hat drei Hauptbereiche: Prävention von Risikofaktoren – wie schädlicher Alkoholkonsum, Tabak, Luftverschmutzung, und ungesunde Ernährung. Stärkung der primären Gesundheitsversorgung, der normativen Arbeit sowie der Gesundheitsinformationssysteme.
FORUT, eine der IOGT-Mitgliedsorganisationen in Norwegen, hat hohe Erwartungen an die neue Strategie.
» Die Strategie ist ein wichtiger Schritt nach vorn für die norwegischen Gesundheitshilfe und hilft bei guter Umsetzung die negativen Auswirkungen von nicht-übertragbaren Krankheiten auf die Gesundheit in den Gegenden der Welt zu reduzieren, wo es am dringendsten benötigt wird«, teilt PORUTs Auslandsredakteur, Ståle Stavrum der Presse mit.
»Wir von FORUT können auch erfreut die Auswirkungen vieler unserer Vorschläge für die Strategie feststellen. Wir haben gemeinsamt mit anderen Akteuren auf den kritischen Mangel an Konzentration auf die psychische Gesundheit in der norwegischen Entwicklungshilfe hingewiesen. Wir haben auch seit vielen Jahren argumentiert, um weltweit wirksame Alkoholmaßnahmen umzusetzen. Es ist daher sehr ermutigend, dass die Strategie sowohl die psychische Gesundheit als auch schädlichen Alkohol berücksichtigt«, so Stavrum weiter.
Die Strategie zielt darauf ab, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch nicht-übertragbare Krankheiten in Ländern mit niedrigem Einkommen um ein Drittel bis zum Jahr 2030 zu reduzieren. Man will die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Tabak, Alkohol und ungesunder Ernährung verhindern, und schreibt in der Strategie, dass »viel durch Regulierung, Besteuerung und sektorübergreifende Aktionen erreicht werden kann.«
Die Regierung von Norwegen betont, dass positive Ergebnisse am besten erreicht werden, wenn die multinationalen, nationalen und lokalen Akteure zusammenarbeiten. FORUT begrüßt eine solche Zusammenarbeit, betont jedoch, dass der Regierung klar sein muss, dass die Beteiligung von Wirtchaftsunternehmen, die schädliche Produkte verkaufen, mit Vorsicht zu erfolgen hat.
Der Grund dafür ist, dass die Vertreter der Alkoholindustrie an mehreren Stellen versuchen, die nationale Politik zu beeinflussen, um ihre Produktion und ihren Vertrieb zu begünstigen.
» Wir haben aus erster Hand miterlebt, wie auch die Regierung darauf hinweist, dass leicht Interessenskonflikte entstehen, wenn solche Akteure beteiligt sind, und dass es schwierig ist, die Industrie für Ziele und Maßnahmen für die öffentliche Gesundheitspolitik zu bewegen«, schreibt FORUT.
Mehr als 70 Prozent der weltweiten Todesfälle werden durch nicht-übertragbare Krankheiten verursacht, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Atemwegserkrankungen, Diabetes und psychische Störungen.