Nachrichten
Foul-Spiel?
- von Frank Lindemann
Wie die Alkoholindustrie Gesetze beugte, um während der UEFA EURO 2016 für Alkohol zu werben
Wie die Alkoholproduzenten die Gesetzgebung überlisteten, die Kinder während des UEFA-Fußballturniers »Euro 2016« vor Alkoholwerbung schützen sollte, zeigt ein soeben veröffentlichter Bericht. Forscher am Institut für Soziales Marketing der Universität von Stirling haben in drei Ländern – Frankreich, Großbritannien und Irland – mehr als 100 Alkoholeinblendungen pro TV-Übertragung gezählt. Der größte Teil der Werbung geschah auf den am besten sichtbaren Plätzen wie der Seitenlinie. Diese Werbung fand ungeachtet der Tatsache statt, dass das Turnier in Frankreich ausgetragen wurde, wo Alkohol-Fernsehwerbung und Sponsoring durch das »Loi Évin« verboten sind.
Europaparlament versagt beim Jugendschutz
- von Frank Lindemann

Der Parlamentsausschuss für Kultur und Bildung (CULT) hat am 25. April über den Berichtsentwurf von Sabine Verheyen und Petra Kammerevert abgestimmt, der die Regulierung von audiovisuellen Mediendienstleistungen im Hinblick auf das sich ändernde Marktgeschehen für Europa regeln soll. Abgeordnete aller Parteien haben ihre Besorgnis über die beunruhigende Höhe jugendlichen Alkoholkonsums in Europa wiederholt geäußert. Wenn sich jedoch die Gelegenheit ergibt dieses zu ändern, sind sie nicht zu sprechen.
Jugendzentren sollen alkoholfrei bleiben!
- von Alex Klee
Das bisher im baselstädtischen Gastgewerbegesetz festgeschriebene Alkoholverkaufsverbot in Jugendzentren soll ersatzlos gestrichen werden, beschloss im Dezember 2016 das Kantonsparlament, der Große Rat. Damit waren suchtpräventions- und jugendschutzpolitische Kreise – an vorderster Front IOGT Basel und KiM – nicht einverstanden und ergriffen das Referendum.
Gesundheitsexperten warnen
- von Priska Hauser-Scherer
Die heutigen Einschränkungen des Alkoholmarketings schützen Jugendliche nicht
Führende Gesundheitsexperten warnen, dass Jugendliche in allen Ländern der Welt den umfangreichen Alkohol-Werbemaßnahmen gegenüber ungeschützt ausgesetzt sind. Die heutigen Werbe-Einschränkungen erweisen sich als wirkungslos um das Trinkverhalten zu beeinflussen.
Alkohol ist Ursache Nummer 1 für Todesfälle und Behinderungen bei jungen Männern zwischen 15 und 24 Jahren in nahezu allen Regionen der Welt. In den wohlhabenden Ländern gilt dies auch für junge Frauen.
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