Nachrichten aus Deutschland
Alkoholpolitik: Kein Politikfeld der Bundesregierung
- von Rolf Hüllinghorst
Nach einem Kabinettsbeschluss stellte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans, Mitte März die „Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik“ vor. Die Hoffnung, dass damit auch der Startschuss für eine wissenschaftlich begründete und wirkungsvolle Alkoholpolitik gefallen sei, erwies sich aber als falsch. Schon der Beifall der Brauer zur Strategie stimmte skeptisch, die Durchsicht der Papiere zeigt deutlich: Hier will niemand ernsthaft die alkoholbedingten Schäden und Probleme in Deutschland reduzieren.
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Umfrage: Bevölkerung für Alkoholverbot im Nahverkehr
- von Alkoholpolitik.de
Neun von zehn Menschen in Deutschland sind dafür, dass Alkoholgenuss in Bussen und Bahnen verboten wird. Das ergab eine repräsentative Umfrage von tns emnid. Die Meinungsforscher hatten im Auftrag des Internetportals »alkoholpolitik.de« wissen wollen, wie die Bevölkerung der Bundesrepublik praktische Ansätze beurteilt, die den Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen eindämmen könnten.
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Alkoholvergiftungen in allen Altersgruppen
Was taugen die Krankenhausdiagnosestatistiken bei der Wirksamkeitsbeurteilung von Maßnahmen staatlicher Alkoholkontrollpolitik?
Theo Baumgärtner, Leiter des Büros für Suchtprävention der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen, hat in seinem jüngst veröffentlichten Bericht »Alkoholintoxikationen 2000 bis 2010 bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Bundesrepublik Deutschland« untersucht, ob Testkäufe zur Kontrolle des Jugendschutzes und nächtliche Verkaufsverbote für Alkohol in Baden-Württemberg zu einem Rückgang von Krankenhausbehandlungen wegen Alkoholvergiftung führen. Das Ergebnis überrascht wenig: Ein Zusammenhang ist nicht erkennbar. Das war auch nicht zu erwarten. Jugendschutz und nächtliche Verkaufsverbote sind dennoch sehr wohl wirksam. Die Regulierung führt zu weniger Alkoholkonsum in Risikogruppen (Jugendliche) und zu Risikozeiten (nachts) und damit zu weniger Unfällen und weniger Vandalismus und Gewalt.
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