Zum kürzlich veröffentlichten Suchtsurvey des Instituts für Therapieforschung erklärt Harald Terpe, Sprecher für Drogen- und Suchtpolitik von Bündnis 90/Die Grünen:
Die jetzt veröffentlichten Zahlen sind die Quittung für eine untätige Sucht- und Drogenpolitik in den letzten vier Jahren. Es ist alarmierend, dass die Zahl der Alkoholabhängigen in Deutschland von 2006 bis 2012 von 1,3 Millionen auf 1,77 Millionen – also um 36 Prozent – angestiegen ist. Die Zahl der Medikamentenabhängigen stieg sogar von 1,5 Millionen auf 2,3 Millionen und damit um 53 Prozent. Und von den 30 Prozent der Bevölkerung, die rauchen, leidet jeder Dritte (10,8 Prozent) an einer Tabakabhängigkeit.

In der letzten Sitzung des Europäischen Forums Alkohol und Gesundheit wurde der Zeitplan für die Erstellung eines neuen »Europäischen Aktionsplans zur Reduzierung der alkoholbezogenen Schäden« (AP) vorgestellt. Danach ist das folgende Verfahren vorgesehen:

Forum Alkohol und Gesundheit der EU tagte

Die letzte Plenarsitzung des Forums Alkohol und Gesundheit der EU fand am 23. November 2013 in Brüssel statt. Wie immer bestand die Tagesordnung dieses Kreises in erster Linie aus Mitteilungen aus den Gremien, die das Forum tagen. Dabei stand vor allen Dingen die Frage im Raum, ob es einen neuen Aktionsplan Alkohol auf europäischer Ebene geben würde. Dazu wurde ein erster Zeitrahmen vorgestellt. Interessant sind die Regeln der Beteiligung. Dazu werden wir in Kürze separat Stellung nehmen.

Einladung zum Podiumsgespräch in Bielefeld am 22.09.2013

Guttempler in Nordrhein-Westfalen laden zu einem Podiumsgespräch ein

Die Guttempler helfen Suchtkranken und ihren Angehörigen durch Beratung und Unterstützung, vor allen Dingen in Selbsthilfegruppen. Der Weg in die Abhängigkeit führt immer über ein Suchtmittel, und gesellschaftlich ist es entscheidend, wie hoch dieser Suchtmittelkonsum ist. Der Pro-Kopf-Konsum an reinem Alkohol liegt bei fast 10 Litern. Solange dieser Konsum nicht massiv gesenkt wird, wird es weiterhin mehr als eine Million Menschen in Deutschland geben, die abhängig sind. Und sie sind es ja nicht allein. Mit betroffen ist die gesamte Familie, mit betroffen sind vor allen Dingen auch die Kinder.