Der Suchtmittelkonsum in Deutschland ist nahezu gleich geblieben. Erfolge bei der Reduzierung des Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsums Jugendlicher und junger Erwachsener in den vergangenen acht Jahren sind zum Stillstand gekommen bzw. haben sich sogar ins Gegenteil verkehrt. Seit 2008, spätestens seit 2010 steigen Alkohol- und regelmäßiger Cannabiskonsum bei jungen Menschen wieder an. Selbst beim Tabakkonsum ist der Erfolgsindikator „Nie-Rauchende“ nicht mehr durchgängig auf dem Aufwärtstrend. Die Zahl der nie-rauchenden jungen Frauen ist seit Langem erstmals wieder gesunken, um zwar um 4,5 %.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen „Konsultationsprozess über die Optionen für die Stärkung und Förderung sektorübergreifender Maßnahmen zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten durch Partnerschaft" begonnen. Die Zivilgesellschaft (und ihre Organisationen) hatten die Möglichkeit, ihre Sichtweisen, Vorschläge und Anregungen einzubringen. Die Stellungnahmen von IOGT International sowie der European Alcohol Policy Alliance EUROCARE und der Global Alcohol Policy Alliance GAPA finden Sie im Dokumentenbereich.

Im Rahmen einer Konferenz zum Thema »Alkoholpolitik« stellte das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisaation (WHO) in Kopenhagen am 27. März 2012 den Bericht über »Alkohol in der Europäischen Union« vor. »Die Botschaft dieses neuen Berichtes ist, dass die alkoholbedingte Belastung der Gesundheitssysteme in Europa vermeidbar ist«, sagte Zsuzsanna Jakab, die WHO-Regionaldirektorin für Europa.

Die »Global Alcohol Policy Conference«, die wegen der Flut in Thailand vom November letzten Jahres auf den Februar dieses Jahres verschoben werden musste, war ein riesiger Erfolg. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden nicht müde, diese Konferenz mit Attributen wie »großartig«, »historisch« oder »wegweisend« zu beschreiben. Und das war richtig. Denn diese Konferenz war gut vorbereitet, bot wichtige Informationen und gab den Rahmen für den Austausch über die weiteren Schritte, um die schädlichen Folgen des weltweiten Alkoholkonsums zu reduzieren.