Frau sitzt am Schreibtisch mit Arbeitsunterlagen

Stress ohne Ende, Konkurrenz, Existenzängste: Die Arbeitswelt zerreibt viele Berufstätige, erst recht seit Corona. Immer mehr Beschäftigte greifen mittlerweile zu Alkohol – mit ernsten Folgen für Gesundheit, Privatleben, Job und Wirtschaft. Laut Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse sind vor allem immer mehr Arbeitnehmer*innen in den Dreißigern und Vierzigern betroffen. So ist die Zahl der KKH-versicherten Berufstätigen mit exzessiven Alkoholkonsum von 2011 auf 2021 bundesweit um rund ein Drittel (32 Prozent) gestiegen, in der Altersgruppe der 35- bis 39-Jährigen sogar um 88,5 Prozent. Dazu zählen neben dem Rauschtrinken auch Abhängigkeit, Entzugserscheinungen und psychische Verhaltensstörungen aufgrund von Alkohol.

Männerhände mit Flachmann und Tabletten hinter durchscheinenden Coronaviren

Folgen des erhöhten Substanzkonsums im Corona-Lockdown

Durch einen erhöhten Konsum von Alkohol, Tabak und Cannabis im Corona-Lockdown waren Menschen psychisch stärker belastet als jene, die in dieser Zeit wenig oder keine Substanzen zu sich nahmen. Das zeigt eine Studie der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho). Ein weiteres Ergebnis: Die psychische Gesundheit von Risikopatient_innen war im Lockdown besonders gefährdet. So hatten 36 Prozent der Befragten mit einer Vorerkrankung mit einer Depression zu kämpfen.

Markus Sotirianos (Unsere Kurve e.V.), Ilona Füchtenschnieder-Petry (Fachverband Glücksspielsucht e.V.) und Burkhard Blienert mit dem Bündnis-Logo und Zitat 'Ich möchte keine Sportwettenwerbung in der Primetime'

Ob Online-Casinos, Sportwetten oder das klassische Lotto. Glücksspiel erlebt einen Aufwärtstrend in Deutschland. Immer mehr Menschen spielen riskant oder sind abhängig. Mehr als vier Millionen Menschen sind betroffen.

Auch die Werbung für Sportwetten hat mittlerweile immense Ausmaße angenommen. Nicht nur im Pay-TV, sondern auch im öffentlich-rechtlichen Programm wird Sportwettenwerbung gezeigt Die Umsätze der Sportwettenanbieter verzeichneten 2021 ein Umsatzplus von 21 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr.