In unseren Gesellschaften bestehen nach wie vor geschlechtsspezifische Normen, auch beim Alkoholkonsum. Obwohl bekannt ist, dass Männer und Frauen Alkohol auf unterschiedliche Weise konsumieren und von dessen Schäden unterschiedlich betroffen sind, sind Politik und Praxis der Alkoholkontrolle nach wie vor weitgehend geschlechtsblind. Die Alkoholindustrie nutzt zunehmend geschlechtsspezifische Ansätze, um die Verbraucher*innen anzusprechen. Um mit diesen veränderten Taktiken Schritt halten zu können, ist eine Bestandsaufnahme dessen, was über geschlechtsspezifische Ansätze zur Bekämpfung der Akzeptanz, Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Alkohol bekannt ist, von entscheidender Bedeutung.
Zitierung: World Health Organization. (2024). Gender-responsive approaches to the acceptability, availability and affordability of alcohol. World Health Organization. https://iris.who.int/handle/10665/376149. Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 IGO
Quelle: Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Datum der Veröffentlichung: 2024
Die Belege
Stark geschlechtsspezifische Ansätze bei der Vermarktung von Alkohol und geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Mustern des Alkoholkonsums und den damit verbundenen Schäden sind gut dokumentiert. Es gibt zahlreiche empirische Belege für geschlechtsspezifische Unterschiede in Bezug auf alkoholbezogene Normen und Schäden. Es gibt jedoch nur relativ wenige Belege für die unterschiedlichen Auswirkungen von Alkoholkontrollmaßnahmen auf Bevölkerungsebene auf die Geschlechter, und noch weniger wurde untersucht, wie das Geschlecht mit dem sozioökonomischen Status, dem Alter, der ethnischen Zugehörigkeit und anderen Faktoren zusammenhängt. Aus den vorliegenden Erkenntnissen geht jedoch hervor, dass das Geschlecht nach wie vor eine Rolle spielt, wenn es um die politischen Optionen geht, die für eine wirksame Bekämpfung der Faktoren, die den Alkoholkonsum beeinflussen, erforderlich sind.
Das Know-how
Erfahrungen aus sieben Ländern veranschaulichen die geschlechtsspezifischen Ansätze der Alkoholindustrie (Brasilien und USA) und die innovativen Wege, die Regierungen und zivilgesellschaftliche Organisationen beschreiten, um die geschlechtsspezifischen Auswirkungen des Alkoholkonsums zu bekämpfen. Dazu gehören die Förderung von Arbeitsplätzen außerhalb der Alkoholindustrie (Tansania), die Entwicklung von geschlechtsspezifischen Hilfsangeboten (Pakistan und Schottland), die Mobilisierung der Zivilgesellschaft zur Durchsetzung von Vermarktungsverboten (Sri Lanka) und die Entwicklung von kultursensiblen und kulturell eingebetteten Maßnahmen (Aotearoa Neuseeland).
Der Weg nach vorn
Es bedarf einer Alkoholkontrollpolitik, bei deren Entwicklung und Umsetzung die Gleichstellung der Geschlechter berücksichtigt wird. Es besteht auch ein eindeutiger Bedarf an politikrelevanter Forschung, die zu einem besseren Verständnis der Wirksamkeit geschlechtsspezifischer Ansätze zur Verringerung alkoholbedingter Schäden beiträgt.
Quelle: Snapshot series on alcohol policies and practice, WHO
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