Titelbild "Giving the ok to 'Stay in. Drink up'"

Ineffektive Alkoholwerbeaufsicht behauptet, es sei in Ordnung, während der Pandemie zu Hause zu bleiben und zu trinken.

Zwölf Monate nach dem erstmaligen Lockdown in Australien veröffentlicht der Krebsrat Westaustralien einen Bericht, der aufzeigt, wie die Selbstregulierung der Industrie während der COVID-19-Pandemie versagt hat, die Bevölkerung vor schädlicher Alkoholwerbung zu schützen.

Der Bericht »Giving the ok to ›Stay In. Drink Up‹« untersuchte, wie der von der Industrie betriebene Werbekodex für alkoholische Getränke (ABAC) auf das Alkoholmarketing während der COVID-19-Pandemie reagierte.

Grafik mit Alkoholmarke und Alkoholverbotszeichen

Nach der erfolgreichen Einführung in Wales starteten am 31. März in England Nüchternheitsmarken und Konsumverbote, um alkoholbedingte Straftaten zu reduzieren.

  • Nüchternheitsmarken, die erkennen, ob Straftäter gegen das Alkoholverbot verstoßen haben, werden in ganz England als Teil eines Vorgehens gegen alkoholbedingte Kriminalität eingeführt.
  • Die erfolgreiche Einführung in Wales zeigte, dass Straftäter an mehr als 95 % der überwachten Tage nüchtern blieben.
  • Alkohol ist einer der treibenden Faktoren für häusliche Gewalt und unprovozierte Angriffe auf Fremde.

Parlamentsgebäude in Canberra

Alkohol aus dem Parlament zu verbannen, wird dessen giftige Kultur nicht beenden, aber es wäre ein guter Anfang.

Die liberalen Abgeordneten Dr. Katie Allen und Senatorin Sarah Henderson haben die Möglichkeit einer Einschränkung oder eines Verbots von Alkohol im Parlamentsgebäude angesprochen. Dies geschieht vor dem Hintergrund der wochenlangen Berichterstattung über sexuelle Übergriffe, Belästigungen und respektloses Verhalten gegenüber Frauen im »Haus des Volkes«.

Junge vor Laptop mit Bier-Schriftzug

Diese Studie, die erste ihrer Art, fand heraus, dass die Nahrungs- und Alkoholindustrie ihre Produkte und Marken unablässig auf Social-Media-Plattformen mit Themen vermarktet, die mit COVID-19 in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Isolationsaktivitäten und Unterstützung der Gemeinschaft. Die Mutterunternehmen posten häufig über Initiativen zur sozialen Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility, CSR), wie zum Beispiel Geld- und Produktspenden, und schaffen damit ein fruchtbares Umfeld, um die aktuelle Regulierung zu lockern oder sich einer weiteren Regulierung der Branche zu widersetzen.

»COVID-Washing« durch große Alkoholmarken, Lebensmittel- und Getränkemarken und ihre Muttergesellschaften ist sowohl üblich als auch besorgniserregend.

Die Notwendigkeit umfassender Regelungen zur Einschränkung des Marketings für ungesunde Lebensmittel und Alkohol, wie sie von der Weltgesundheitsorganisation empfohlen werden, ist im Kontext von COVID-19 besonders akut und wird dringend benötigt, um in einer Welt nach COVID-19 »wieder besser zu werden«.