Vier Fäuste berühren einander über Tisch mit Geschäftsunterlagen

Ein neuer Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist auf den zunehmenden Einsatz ausgeklügelter Online-Marketingtechniken für Alkohol und die Notwendigkeit einer wirksameren Regulierung hin. Er zeigt, dass insbesondere junge Menschen und starke Konsument:innen zunehmend von Alkoholwerbung angesprochen werden, oft zum Nachteil ihrer Gesundheit.

Frauenhand mit Google auf Display

Als die Nutzer:innen gefragt wurden, welche Werbekategorien sie am liebsten abwählen würden, standen Alkohol und Glücksspiel an erster Stelle. Dementsprechend führte Google die Option ein, dass die Nutzer:innen mehrere Anzeigenkategorien, darunter auch Alkohol, nicht mehr sehen müssen. Google garantiert jedoch nicht, dass die Nutzer:innen nach der Deaktivierung überhaupt keine Anzeigen in dieser Kategorie mehr sehen, sondern nur weniger davon.

Anzug tragende Männer aufgereiht in einem Kornfeld. Der vorderste steht auf einer Trittleiter mit einer weißen Fahne. Am Himmel die 17 Symbole der Nachhaltigkeitsziele

Eine brandneue Studie liefert eine bahnbrechende Analyse, die zeigt, dass die meisten europäischen Länder bei der Ausarbeitung von Maßnahmen zur Verwirklichung der SDGs Alkohol nicht als Hindernis für mehrere andere Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) als Gesundheit betrachten. Erschwerend kommt hinzu, dass ungenaue Formulierungen im Zusammenhang mit alkoholbedingten Schäden auf Lücken im Verständnis des Ausmaßes der Alkoholbelastung und der Folgen für die nachhaltige Entwicklung hinweisen.

Jahrbuch Sucht 2022 - Buchtitel vor Menschenmenge

Deutschland bleibt im internationalen Vergleich weiterhin ein Hochkonsumland für Alkohol – obwohl hierzulande der Verbrauch an alkoholischen Getränken gegenüber dem Vorjahr und auch längerfristig sank: Von 14,4 Litern Reinalkohol im Jahr 1970 auf 10,2 Liter im Jahr 2019 pro Bundesbürger:in ab 15 Jahren.

Dies stellt das heute erschienene DHS-Jahrbuch Sucht 2022 fest. Neben der Aufbereitung, Analyse und Interpretation der umfassenden Datensammlung durch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) befasst sich die aktuelle Ausgabe auch mit Sucht und Suchtmittelkonsum unter Corona-Bedingungen.