Eine neue Umfrage hat ergeben, dass nur ein Viertel der Schott*innen ein Verbot des Sportsponsorings durch die Alkoholindustrie nicht unterstützen würde, wie The Ferret berichtet.
Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, zu dem die schottische Regierung, die derzeit über Pläne zur Einschränkung der Alkoholvermarktung, einschließlich eines Verbots von Werbung im Sport, berät, beschuldigt wird, ihre Zusage, die Alkoholindustrie von Diskussionen über die öffentliche Gesundheitspolitik auszuschließen, nicht eingehalten zu haben.
Aktivist*innen, darunter die Scottish Health Action on Alcohol Problems (SHAAP), erklärten, die schottlandweite Umfrage zeige, dass die schottische Regierung sich vor dem Einfluss der Alkoholindustrie schützen und im öffentlichen Interesse handeln müsse, um Alkoholschäden zu verringern und Leben zu retten.
In Schottland werden durchschnittlich 700 Menschen ins Krankenhaus eingeliefert und etwa 24 Menschen sterben jede Woche an Krankheiten, die durch Alkoholkonsum verursacht werden. Die Zahl der jährlichen alkoholbedingten Todesfälle steigt seit 2012 und lag im vergangenen Jahr bei 1.245.
Die Umfrage wurde im Oktober vom Marktforschungsunternehmen Ipsos im Auftrag des University College London's Alcohol Toolkit Survey durchgeführt. Darin wurden die Schotten gefragt, ob sie ein Verbot von Alkoholwerbung für Sportvereine, ‑veranstaltungen und ‑wettbewerbe befürworten würden.
Fast die Hälfte (47 %) würde ein Verbot befürworten, weitere 27 % sind sich nicht sicher, während die restlichen 26 % ein Verbot nicht unterstützen würden.
SHAAP, eine Partnerschaft zwischen den Medical Royal Colleges in Schottland und der Faculty of Public Health, sagte, dies zeige, dass die Öffentlichkeit »aufwacht« und erkennt, dass das Alkoholsponsoring »völlig konträr« zum Sport ist.
Doch sowohl der schottische Fußballverband als auch die schottische Profifußballliga haben vor »erheblichen unbeabsichtigten Folgen« gewarnt, sollte das Verbot durchgesetzt werden, und auf die »potenziellen Kosten in Höhe von mehreren Millionen Pfund für den nationalen Fußball« hingewiesen.
Jüngste Untersuchungen haben gezeigt, dass Schottland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern einen höheren Anteil an Alkoholsponsoren in der schottischen Premier League aufweist.
Die Aktivist*innen betonen, dass die Kosten für Menschenleben die finanziellen Risiken für den Spitzensport überwiegen.
Sportsponsoring mit Alkohol sendet die völlig falsche Botschaft
Sport sollte mit Gesundheit und Teamgeist in Verbindung gebracht werden (und dazu anregen) und nicht als Marketinginstrument für schädliche Produkte genutzt werden. Die ausgeklügelte, durchdringende und weit verbreitete Art des Alkohol-Sportsponsorings in Schottland setzt die Nation einem hohen Maß an Alkoholmarketing aus, das ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellt. Die Scottish Health Action on Alcohol Problems (SHAAP) fordert die schottische Regierung auf, ein vollständiges Verbot des Alkoholsponsorings im Sport durchzusetzen, um die Gesundheit der schottischen Bevölkerung zu schützen.
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Quelle: EUCAM
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