Voodoo-Monkey-Getränkebeutel in Verkaufsregal.Foto: Szymon Hołownia auf Facebook

Die polnische Regierung verstärkt ihre Bemühungen zur Eindämmung des Alkoholkonsums bei Minderjährigen durch eine Reihe neuer Maßnahmen, die auf eine Verschärfung der Verkaufsbeschränkungen für Alkohol abzielen.

Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die wachsende Besorgnis über den Alkoholkonsum von Minderjährigen und den alarmierenden Trend, dass Alkohol auf eine Art und Weise vermarktet wird, die Kinder anspricht. Einem Bericht von Euronews zufolge sind die neuen Regeln auch eine Reaktion auf »zunehmende Berichte über Autounfälle und andere Unfälle, an denen Jugendliche unter Alkoholeinfluss beteiligt sind«.

Das polnische Gesundheitsministerium hat kürzlich Pläne angekündigt, die Beschränkungen für den Verkauf von Alkohol an Minderjährige zu verschärfen. Nach polnischem Recht ist der Verkauf von Alkohol an Personen unter 18 Jahren verboten. Die Regierung schlägt jedoch noch strengere Regelungen vor, um das Problem in den Griff zu bekommen. Der Schwerpunkt liegt darauf, Minderjährigen den Zugang zu Alkohol zu erschweren, indem der Verkauf in Lebensmittelgeschäften eingeschränkt und die Öffnungszeiten für den Verkauf von Alkohol begrenzt werden.

Die Verkäufer*innen müssen in ihrer Rolle aufmerksamer und verantwortungsbewusster sein«, sagte die polnische Gesundheitsministerin Izabela Leszczyna gegenüber Radio Zet.

Alkohol wird in kindgerechter Verpackung verkauft

Die Dringlichkeit dieser Maßnahme wird durch einen aktuellen Skandal um den Verkauf von Alkohol in Beuteln, die Kindersaftgetränken täuschend ähnlich sehen, noch verstärkt. Diese Verpackung hat einen öffentlichen Aufschrei hervorgerufen, da sie offensichtlich auf jüngere Konsument*innen abzielt. Das Getränk (Voodoo Monkey) gehört der polnischen Firma Owolovo, die eine Reihe bunter Plastikbeutel mit Wodka oder Likör mit einem Alkoholgehalt von 15 bis 40 Prozent anbietet.

Ende September schritt die polnische Regierung ein, nachdem sie mehrere Alkoholmarken entdeckt hatte, die in kinderfreundlichen Verpackungen verkauft wurden. Der Sprecher des polnischen Parlaments, Szymon Hołownia, bezeichnete das Produkt als »das reine Böse«.

Europas Alkoholproblem bei Minderjährigen

Viele europäische Länder, darunter auch Spanien, haben mit dem Alkoholkonsum Minderjähriger und der Vermarktung von Alkohol an jüngere Zielgruppen zu kämpfen.

Die Daten der Europäischen Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen (ESPAD) aus dem Jahr 2019 zeigen, dass der Alkoholkonsum unter Jugendlichen nach wie vor weit verbreitet ist. 79 % der Schüler*innen haben mindestens einmal in ihrem Leben Alkohol probiert.

Da die Marketingstrategien für Alkohol immer kreativer werden, müssen Eltern und Erziehungsberechtigte darauf achten, welche Produkte ihren Kindern angeboten werden.

Die harte Haltung Polens gegenüber dem Alkoholkonsum Minderjähriger und irreführenden Verpackungen ist ein Schritt in die richtige Richtung und spiegelt die weit verbreitete europäische Sorge um das Wohlergehen junger Menschen wider. Dies sollte uns daran erinnern, dass Alkohol zwar Teil vieler europäischer Kulturen ist, die Gefahren, die er insbesondere für Kinder mit sich bringt, jedoch nicht außer Acht gelassen werden dürfen.

Polen: Nur noch halb so viele Polizeieinsätze nach nächtlichem Alkoholverkaufsverbot

Fußgänger*innen in der abendlich beleuchteten Krakower Innenstadt.

Die Entscheidung der zweitgrößten polnischen Stadt Krakau, den nächtlichen Verkauf von Alkohol in Geschäften zu verbieten, hat dazu geführt, dass die Zahl der Polizeieinsätze in den ersten sechs Monaten nach Inkrafttreten der Maßnahme um fast die Hälfte zurückgegangen ist.

Quelle: EUCAM

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