Gruppe von Menschen, die sich fröhlich begrüßen und umarmen, im Vordergrund eine lächelnde Frau mit lockigem Haar; ein Mann in dunklem Anzug legt seinen Arm um eine andere Person. Oben rechts befindet sich eine kreisrunde Einblendung mit einem Porträt einer selbstbewusst blickenden Frau mit kurzem, lockigem Haar und gemustertem Oberteil: die Autorin des Beitrags, Kristína Šperková.

In den letzten zehn Jahren hat Movendi International dazu beigetragen, dass die Alkoholbesteuerung von einem Randthema in den Mittelpunkt der globalen Gesundheits- und Entwicklungspolitik gerückt ist.

Kristína Šperková beschreibt, wie Movendi diesen Wandel vorangetrieben hat – von frühen Rückschlägen in Addis Abeba bis hin zu konkreten Reformen in den Ländern und mutigen Verpflichtungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wie der neuen 3 × 35-Initiative. Dies ist eine Geschichte über Beharrlichkeit, Gerechtigkeit und darüber, wie die Zivilgesellschaft eine vernachlässigte, aber wirkungsvolle Lösung zu einer globalen Priorität machen kann.

Kristína teilte auch ihre drei wichtigsten Erkenntnisse aus dieser zehnjährigen Reise mit.

Von einer vernachlässigten Lösung zu einer globalen Priorität

In den letzten zehn Jahren hat sich die Alkoholsteuer von einer vernachlässigten politischen Maßnahme zu einer anerkannten Lösung entwickelt, die vier Vorteile bietet: Sie verringert Schäden, erhöht die Einnahmen, finanziert Gesundheit und Entwicklung und fördert soziale Gerechtigkeit.

In den letzten Jahren haben viele Interessengruppen ihre Arbeit im Bereich der Alkoholbesteuerung intensiviert und ausgeweitet – von der WHO und der Interinstitutionellen Taskforce der Vereinten Nationen für nichtübertragbare Krankheiten bis hin zur Weltbank, dem Weltwährungsfonds (IWF), der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und Initiativen wie RESET Alcohol. Vor zehn Jahren war dies jedoch noch nicht der Fall.

Alkoholbesteuerung ist im Abschlussdokument der vierten Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung (FfD4) enthalten

Eine Gruppe von Personen in einer lebendigen, freundschaftlichen Atmosphäre interagiert. Im Vordergrund ist eine Person im weißen T-Shirt zu sehen, die lacht und mit einer anderen Person kommuniziert. Eine Person im dunklen Anzug legt einen Arm um die Schulter der Person im weißen T-Shirt. Im Hintergrund sind weitere Personen erkennbar, was auf eine soziale Veranstaltung oder Zusammenkunft hinweist. Das Bild weist einen grünen Farbton auf.

Zum ersten Mal wurden Alkoholsteuern offiziell in ein großes internationales Rahmenwerk zur Entwicklungsfinanzierung aufgenommen. Mit dem Sevilla-Abkommen, dem Abschlussdokument der Vierten Internationalen Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung (FfD4), verpflichten sich die Länder, neben Tabak auch eine Erhöhung der Alkoholsteuer in Betracht zu ziehen – als Instrument zur Gesundheitsförderung und zur Generierung von Einnahmen.

Alkoholsteuern hinken der Tabaksteuer hinterher – könnten aber in Europa jedes Jahr 130.000 Leben retten

Kristina Šperková mit Zitat zu Alkoholsteuern

Die WHO Europa hat eine bahnbrechende Initiative gestartet, um die Länder in Europa bei der Entwicklung einer an der öffentlichen Gesundheit orientierten Alkoholbesteuerung zu unterstützen. Die bahnbrechende Schlüssel-Initiative stützt sich auf eine neue wissenschaftliche Studie, die das derzeitige Versagen bei der angemessenen Besteuerung von Alkohol und das Potenzial einer Erhöhung der Alkoholsteuer zur Verbesserung der Gesundheit, zur Rettung von Menschenleben und zur Stärkung der Staatseinnahmen aufzeigt.

Wir bei Movendi International sind stolz darauf, zu diesen Fortschritten beigetragen zu haben. Unsere Aufgabe bestand darin, die Alkoholbesteuerung auf die globale Agenda zu setzen, als noch niemand anderes dies tat, Erkenntnisse in Maßnahmen umzusetzen, Fürsprecher*innen zu stärken und zu inspirieren, die Zivilgesellschaft zu mobilisieren und Regierungen auf allen Ebenen zu unterstützen.

Unsere Lobbyarbeit hat auch dazu geführt, dass wir die Einmischung der Alkoholindustrie gegen bewährte und lebensrettende Lösungen der Alkoholpolitik, wie beispielsweise die Erhöhung der Alkoholsteuer, aufgedeckt und überwunden haben. Immer wieder haben wir der Propaganda der Industrie entgegengewirkt, ihren grundlegenden Interessenkonflikt aufgedeckt und ihre Versuche, die öffentliche Debatte zu verzerren und politische Entscheidungsträger*innen in die Irre zu führen, offenbart.

Zeitstrahl zur Förderung der Alkoholbesteuerung 2015–2025
Zeitstrahl zur Förderung der Alkoholbesteuerung 2015 ‒ 2025

Die Kraft von Engagement, Zusammenarbeit und Beharrlichkeit

Dies ist eine Geschichte über Beharrlichkeit, Zusammenarbeit und Gerechtigkeit – ein Jahrzehnt des Engagements, das zeigt, wie die Zivilgesellschaft globale Gesundheits- und Entwicklungsprioritäten mitgestalten und echte Veränderungen für Menschen und Gemeinschaften bewirken kann.

2015: Beginn der Reise

Im Vorfeld der 3. Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Addis Abeba, Äthiopien, haben wir begonnen, uns systematisch für eine Alkoholsteuer einzusetzen. Gemeinsam mit der East African Alcohol Policy Alliance haben wir einen wegweisenden Bericht veröffentlicht, der aufzeigt, wie Alkoholsteuern zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) beitragen.

Infografik von Movendi mit Beispielen für Vorteile durch Alkoholbesteuerung anhand von 10 Nachhaltigen Entwicklungszielen

Obwohl unser Vorschlag nicht in die Addis-Abeba-Aktionsagenda aufgenommen wurde – nur die Tabakbesteuerung schaffte es –, wurde damit der Grundstein für künftige Durchbrüche gelegt, wie das Jahr 2025 und die 4. Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung zeigen würden.

2016: Wissen aufbauen

Um die Entwicklung weiter voranzutreiben, haben wir den »Resource Hub on Alcohol Taxation« ins Leben gerufen. Mit bislang fast 700 Artikeln ist er nach wie vor die weltweit umfassendste Informationsquelle, die Interessenvertreter*innen, Regierungen und Journalist*innen mit Fakten und bewährten Verfahren unterstützt.

2017: Engagement auf höchster Ebene

Maik Dünnbier und Kristína Šperková mit WHO-Generaldirektor Dr. Tedros in ihrer Mitte.
Maik Dünnbier, Dr. Tedros, Kristína Šperková

Wir haben uns mit dem neu gewählten Generaldirektor der WHO, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, getroffen, um für eine gemeinsame globale Initiative zur Alkoholbesteuerung zu werben.

Im selben Jahr veröffentlichten wir die erste Quelle, die die Alkoholbesteuerung mit der Erreichung von mindestens zehn SDGs in Verbindung brachte.

2018: »Die Bewegung beginnt hier«

Bei der 73. UN-Generalversammlung haben wir die erste hochrangige Nebenveranstaltung zum Thema Alkoholpolitik mitveranstaltet.

Staatschefs, Minister*innen, UN-Organisationen und führende Vertreter*innen der Zivilgesellschaft schlossen sich zusammen – und die WHO startete die SAFER-Initiative und das technische Paket, dessen Kernmaßnahme die Besteuerung war. Auch Movendi spielte dabei eine zentrale Rolle und war von Anfang an als Partner dabei.

2019 ‒ 2020: Ausbau der Reichweite und Bekanntheit

Auf der Prince Mahidol Award Conference (PMAC) ist es uns gelungen, die Alkoholpolitik – und insbesondere die Alkoholbesteuerung – in hochrangige Diskussionen über sozioökonomische Entwicklung einzubringen. Dies war wichtig, da Alkohol in globalen Gesundheits- und Entwicklungsdebatten lange Zeit vernachlässigt wurde, obwohl die durch ihn verursachten Schäden 15 der 17 SDGs untergraben. Durch unsere Argumentation auf der PMAC haben wir dazu beigetragen, die Alkoholpolitik als globale Gesundheits- und Entwicklungspriorität zu positionieren, die größere politische Aufmerksamkeit verdient.

2021 geförderte Wohltätigkeitsorganisationen.
2021 geförderte Wohltätigkeitsorganisationen

Im Jahr 2020 gelang Movendi International trotz der Herausforderungen der Pandemie ein Durchbruch, indem es die erste philanthropische Finanzierung für die Förderung von Alkoholsteuern sicherte. Durch den Charity Entrepreneurship Incubator und die Unterstützung der Effective Altruism Community konnten wir eine nachhaltige Finanzierungsbasis für das Center for Alcohol Policy Solutions (CAPS) schaffen. Dies war ein entscheidender Wendepunkt: Es ermöglichte uns den Übergang von einer ad hoc durchgeführten Lobbyarbeit zu einer systematischen, langfristigen Unterstützung eines Landes und der Zivilgesellschaft, um eine evidenzbasierte, faire und moderne Alkoholbesteuerung voranzutreiben.

Kristina Šperková mit Smartphone.

Im selben Jahr wurde Movendi mit dem UN Interagency Task Force Award for Advocacy ausgezeichnet. Diese Anerkennung durch das UN-System war von enormer Bedeutung: Sie bestätigte unseren Ansatz, verschaffte der Alkoholpolitik in der globalen Gesundheitsgemeinschaft Sichtbarkeit und zeigte den Regierungen, dass das Engagement der Zivilgesellschaft für Alkoholsteuern und Alkoholpolitik im Allgemeinen glaubwürdig und wirkungsvoll war. Dies war ein Moment, der die Wirkung unserer Lobbyarbeit verstärkte – und uns neuen Schwung für Partnerschaften mit Regierungen, UN-Organisationen und der Zivilgesellschaft gab, um der Alkoholpolitik und insbesondere der Alkoholbesteuerung die Priorität zu verleihen, die sie verdient.

2021: Ausweitung

Wir haben das Center for Alcohol Policy Solutions (CAPS) ins Leben gerufen, das Regierungen technische Unterstützung bietet.
Mit CAPS haben wir grundlegende Arbeit zur Unterstützung von Erhöhungen der Alkoholsteuer in Sri Lanka geleistet und die Interessenvertretung in anderen Ländern weltweit unterstützt.

2022 ‒ 2023: Globale und regionale Durchbrüche

Wir haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Alkoholpolitik wieder auf die Tagesordnung der Weltgesundheitsversammlung gesetzt wurde, und schließlich zur Verabschiedung des Globalen Aktionsplans der WHO gegen Alkoholmissbrauch beigetragen, wobei wir dafür gesorgt haben, dass die Besteuerung weiterhin im Mittelpunkt steht.

Die WHO Europa hat ihre Schlüssel-Initiative zur Alkoholbesteuerung ins Leben gerufen. Und Vital Strategies hat zusammen mit Movendi als wichtigem Partner die RESET-Alkoholinitiative ins Leben gerufen.

WHO Europa startet Schlüssel-Initiative zur Alkoholbesteuerung

Leere Weinflaschen vor Euroscheinen

Die Regierungen in Europa könnten jedes Jahr Tausende von Menschenleben retten, wenn sie die Alkoholbesteuerung verbessern würden. Die Forschung zeigt, dass die Erhöhung des Preises von Alkoholprodukten durch Steuererhöhungen die kosteneffizienteste alkoholpolitische Lösung ist, um Alkoholschäden zu verhindern und zu verringern.

Trotz ihrer Vorteile bleibt die Alkoholbesteuerung eine der am wenigsten umgesetzten Maßnahmen in Europa.

Der WHO-Beirat für nicht übertragbare Krankheiten (NCD-Beirat) plant, die Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, die Macht der Gesundheitssteuern zu nutzen. Die brandneue Schlüssel-Initiative zur Besteuerung konzentriert sich auf fünf Schlüsselbereiche, die das ungenutzte Potenzial von Gesundheitssteuern auf Alkohol in Europa in beispielloser Weise steigern werden.

RESET Alcohol: Neue Initiative zur Bekämpfung von Alkoholschäden konzentriert sich auf die Besteuerung

Puzzleteile mit Aufschrift Alkoholsteuer, hinter Banner mit Logos der beteiligten Organisationen

Mit 15 Millionen Dollar verdoppelt ein philanthropischer Preis die bestehende weltweite Finanzierung; RESET Alcohol wird in fünfzehn Ländern, vor allem in Lateinamerika, Afrika und Asien, tätig sein, mit GiveWell als Geber. Die Arbeit des öffentlichen Gesundheitswesens zum Schutz von mehr Menschen vor alkoholbedingten Schäden ist im Verhältnis zur Belastung durch Alkohol stark unterfinanziert, und die philanthropische Auszeichnung, mit der RESET Alcohol gegründet wird, verdoppelt in etwa die bestehenden weltweiten Mittel.

Die WHO-Regionen Afrika und Europa verabschiedeten 2023 beziehungsweise 2022 regionale Anpassungen des Globalen Aktionsplans Alkohol.

Im Jahr 2023 haben wir bei der 78. UN-Generalversammlung erneut eine hochrangige Nebenveranstaltung mitorganisiert, bei der erfolgreiche nationale Alkoholpolitik vorgestellt wurde.

2024 ‒ 2025: Konsolidierung und mutige Vorhaben

Bei den beiden hochrangigen Nebenveranstaltungen, die Movendi 2024 im Rahmen der UN-Generalversammlung und der Weltgesundheitsversammlung organisierte, moderierten wir Diskussionen über Alkoholpolitik aus neuen und innovativen Perspektiven und erweiterten die Gemeinschaft der Stimmen aus Ländern, Zivilgesellschaft und Wissenschaft für Fortschritte in der Alkoholpolitik und Alkoholbesteuerung auf allen Ebenen.

Im Jahr 2025 startete die WHO die 3 × 35-Initiative – einen ehrgeizigen Aufruf zur Erhöhung der Steuern auf Alkohol, Tabak und zuckerhaltige Getränke, um Leben zu retten und Ressourcen für die Gesundheit zu beschaffen.

WHO startet neue Initiative zur Erhöhung von Steuern auf ungesunde Produkte

Eine Gruppe von fünf lächelnden Menschen, die alle den Daumen hochhalten. Überlagert ist das Bild mit den Wörtern 'HEALTH' (vertikal) und 'WEALTH' (horizontal), die wie bei einem Kreuzworträtsel übereinstimmen. Das Bild hat einen blautönigen Look und vermittelt eine positive Atmosphäre rund um Gesundheit und Wohlstand.

Die neue Initiative »3 × 35« der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert Regierungen dazu auf, die realen Preise für Alkohol, Tabak und zuckerhaltige Getränke bis 2035 um mindestens 50 % anzuheben. Mit Unterstützung von Movendi International und anderen globalen Partner*innen zielt die Initiative darauf ab, 50 Millionen vorzeitige Todesfälle zu verhindern, Einnahmen in Höhe von 1 Billion Dollar zu generieren und die Schäden durch nichtübertragbare Krankheiten zu reduzieren.

Beispiele aus Ländern wie Sri Lanka und Litauen zeigen, dass eine Erhöhung der Alkoholsteuer die Zahl der Todesfälle senkt und die Einnahmen steigert. Trotz des Widerstands der Alkoholindustrie bestätigen Forschungsergebnisse, dass Steuern den Alkoholkonsum, die damit verbundenen alkoholbedingten Schäden und Kosten in der Bevölkerung reduzieren und gleichzeitig Einnahmen und Renditen generieren. Die Initiative ist ein wichtiger Schritt vorwärts in der globalen Alkoholpolitik und bietet einen Fahrplan für Gesundheit und Entwicklung.

Für uns hat sich damit der Kreis geschlossen: Von dem Rückschlag im Jahr 2015, als die Alkoholsteuer trotz unserer Bemühungen nicht in das Abschlussdokument der 3. Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung, der Addis-Abeba-Aktionsagenda, aufgenommen wurde, bis zum Jahr 2025, als die Alkoholsteuer in das Abschlussdokument der 4. Agenda zur Entwicklungsfinanzierung, dem »Compromiso de Sevilla«, aufgenommen wurde. Und von unserem ersten Gespräch mit Dr. Tedros in Montevideo im Jahr 2017 bis zu seiner heutigen ausdrücklichen Befürwortung der Alkoholsteuer als eine der fairsten und wirksamsten Lösungen zeigt sich, dass die Alkoholsteuer nun ihren Platz auf der globalen Gesundheits- und Entwicklungsagenda gefunden hat.

Herausragende Erfolge einzelner Länder

Neben der Gestaltung globaler Agenden haben wir unsere Mitglieder und Partner*innen dabei unterstützt, konkrete Reformen vor Ort zu erreichen. Drei Länder stechen für mich besonders hervor:

  • Sri Lanka: Mit technischer Unterstützung von Movendi und CAPS für lokale Partner sowie später auch von RESET hat die Regierung in den letzten Jahren erhebliche Erhöhungen der Alkoholsteuer eingeführt.
  • Ghana: Das Engagement unserer Mitglieder trug zur erfolgreichen Reform der Alkoholsteuer bei und setzte sich gegen die Einmischung der Alkoholindustrie durch.
  • Vietnam: Lokale Partner*innen, unterstützt durch unser technisches Know-how, trugen dazu bei, eine evidenzbasierte Erhöhung der Alkoholsteuer durchzusetzen, obwohl die Alkoholindustrie versuchte, die Alkoholsteuerreform zu verhindern.

Erkenntnisse aus einem Jahrzehnt Engagement

Wenn ich auf diesen Weg zurückblicke, auf dem die Besteuerung von Alkohol zu der globalen Gesundheits- und Entwicklungspriorität gemacht wurde, die sie sein sollte, sind mir drei Erkenntnisse besonders wichtig geworden:

1. In die Fähigkeiten der Menschen investieren und eine Bewegung aufbauen

Gemeinsam können wir die globale Politik verändern. Unsere Reise hat uns gezeigt, welches Potenzial Menschen und Gemeinschaften vor Ort haben, wenn sie sich engagieren und den Wandel selbst vorantreiben – mit ihren Lebenserfahrungen und gestärkt durch Wissen, Werkzeuge und Selbstvertrauen, um sich in ihrem jeweiligen Umfeld einzusetzen. Und wenn sie sich zu einer größeren Bewegung zusammenschließen, ist Veränderung möglich.

Aus diesem Grund haben wir das Alcohol Taxation Resource Hub gegründet, das Center for Alcohol Policy Solutions aufgebaut, führen wöchentliche Schulungen zum Kapazitätsaufbau durch und unterstützen Aktivist*innen auf der ganzen Welt: um Kapazitäten zu erweitern und eine globale Bewegung aufzubauen, die Veränderungen nachhaltig fördert.

2. Wertebasierte Interessenvertretung sicherstellen

Werte bewegen Menschen. Fakten sind wichtig, aber Zahlen allein bewegen weder Herzen noch verändern sie Politik.

Eine auf Werten wie Fairness, Gerechtigkeit, Kinderschutz und Investitionen in Gemeinschaften basierende Lobby-Arbeit findet breiten Anklang. In den letzten zehn Jahren haben wir gesehen, wie die Darstellung der Alkoholbesteuerung als eine Frage der Gerechtigkeit und des sozialen Fortschritts Türen geöffnet und breite Unterstützung geschaffen hat.

3. Konkret beginnen, aber mit einer umfassenden Vision

Zu Beginn konzentrierten wir uns auf konkrete Schritte – beispielsweise darauf, die Anerkennung der Alkoholsteuer in globalen Rahmenwerken voranzutreiben. Aber unsere Vision war von Anfang an weiter gefasst: Wir wollten die Alkoholsteuer zu einem Katalysator für Gesundheit, Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung machen.

Schritt für Schritt haben sich konkrete Erfolge zu etwas Größerem summiert: von globalen hochrangigen Nebenveranstaltungen bis hin zu Reformen in einzelnen Ländern, von technischen Berichten bis hin zu bahnbrechenden Initiativen wie RESET und 3 × 35. Die Lehre für mich ist, dass es wichtig ist, mit konkreten Maßnahmen zu beginnen, aber dabei nie die umfassende Vision für den Wandel aus den Augen zu verlieren, die jede einzelne konkrete und manchmal kleine Maßnahme vorantreibt.

Ausblick

Vor zehn Jahren stand die Alkoholbesteuerung noch nicht auf der globalen Gesundheits- und Entwicklungsagenda. Heute gilt sie als intelligente, faire und kosteneffiziente Lösung. Movendi International hat zu diesem Wandel beigetragen, indem es die Zivilgesellschaft mobilisiert, Regierungen unterstützt und den Fokus auf Werte wie Fairness und Wohlbefinden der Menschen statt auf private Profitgier gelegt hat.

Wir haben viel erreicht und sind allen Mitgliedern, Partner*innen, Spender*innen und Unterstützer*innen auf diesem Weg dankbar. Die Reise, auf der wir uns befinden, ist noch lange nicht zu Ende. Die Alkoholsteuer wird nach wie vor zu wenig genutzt und stößt auf unerbittlichen Widerstand seitens der Alkoholindustrie. Aber mit der 3 × 35-Initiative, der wachsenden Dynamik in den Ländern und den immer stärkeren Interessenvertretungen der Zivilgesellschaft treten wir in eine neue, vielversprechende Phase ein.

Unsere Geschichte zeigt, was möglich ist: Wenn Menschen zusammenkommen, geleitet von den Werten Gerechtigkeit und Gesundheit, können selbst die am meisten vernachlässigten Themen ganz oben auf die globale Agenda gelangen.

Quelle: MOVENDI International

Übersetzt mit www.DeepL.com