Nahaufnahme eines Bartkauzes mit durchdringenden gelben Augen, der auf einem Ast thront und den Betrachter fixiert, vor unscharfem grünen Hintergrund.

Mittlerweile sind Krebs, Herzerkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Diabetes und Schlaganfälle für fast drei Viertel aller Todesfälle weltweit verantwortlich. Die Erforschung der Ursachen dieser Krankheiten war noch nie so wichtig für die öffentliche Gesundheit wie heute.

Diese Forschung stellt jedoch eine direkte Bedrohung für die Macht und die Gewinne der Unternehmen dar. Sie kann zu dem wachsenden Bewusstsein führen, dass Konsumgüter, die mit diesen Bedingungen verbunden sind – insbesondere Alkohol, Tabak sowie stark verarbeitete Lebensmittel und Getränke – reguliert werden müssen.

Unser neuer Artikel, der in Health Promotion International veröffentlicht wurde, zeigt, wie Forscher*innen, die Beweise für die schädlichen Auswirkungen dieser Industrien vorlegen, aufgrund ihrer Arbeit eingeschüchtert wurden.

Geschäftsleute mit Bierflaschen-Overlay – Symbolbild für Alkoholindustrie und Management.

Im Rahmen der Internationalen Studie zur Alkoholkontrolle haben Forschende aus 24 Ländern die Durchdringung der Alkoholindustrie und staatliche Schutzmaßnahmen gegen deren Einflussnahme bewertet.

Die Studie ergab eine hohe Durchdringung der Alkoholindustrie und wenige staatliche Schutzmaßnahmen. Es sind bessere Maßnahmen erforderlich, um die Politik der Regierung vor Einflüssen der Alkoholindustrie zu schützen.

Glückliche Familie beim Spaziergang am Strand. Davor aufsteigende Münzstapel mit Pfeil nach oben.

Rund 57 Milliarden Euro wirtschaftliche Kosten entstehen in Deutschland jährlich durch die Folgen des Alkoholkonsums. Der Tabakkonsum schlägt sogar mit rund 97 Milliarden Euro zu Buche. Belastet werden nicht nur das Gesundheitssystem und die Sozialkassen, sondern auch private Haushalte, Arbeitgeber*innen, Familien und Sozialräume. Trotz der extremen gesellschaftlichen Kosten, die sich aus dem Abhängigkeits- und Schädigungspotenzial von alkoholischen Getränken und Tabakprodukten ergeben, werden Hersteller*innen und Handel nicht an den enormen Kosten beteiligt, die durch den Konsum ihrer Produkte entstehen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) fordert daher anlässlich des bundesweiten Aktionstages Suchtberatung am 14. November eine zweckgebundene Abgabe auf alle legalen Suchtmittel und Glücksspielangebote. Die Abgabe soll ungeschmälert der Prävention, Behandlung und Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen und anderen Konsumfolgen zur Verfügung stehen.

Porträt eines glücklichen bärtigen Mannes, der die Fäuste ballt. Erfolgreiche, aufgeregte Person, die fröhlich und zufrieden ist. Freistehend auf gelbem Hintergrund. Davor das Titelbild des WHO-Handbuchs Alkoholpolitik. Darunter der Text: Handbuch Alkoholpolitik. Das Handbuch der Weltgesundheitsorganisation WHO verdeutlicht die wahren gesundheitlichen Kosten des Alkoholkonsums.

Der Alkoholkonsum belastet die Volkswirtschaften in der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich mit Kosten in Milliardenhöhe: im Gesundheitswesen, aber auch in Form von vorzeitigen Todesfällen, Produktivitätsverlusten und sozialen Schäden. Die alkoholbedingten Schäden betreffen alle Bevölkerungsgruppen, sowohl die Alkoholkonsument*innen als auch die Nicht-Konsument*innen. Im Jahr 2019 war Alkoholkonsum für fast ein Drittel aller verletzungsbedingten Todesfälle in der Europäischen Region verantwortlich, und zwar für 42 % aller Tötungsdelikte, 37 % aller Suizide und 35 % aller Verkehrstoten.