Forum Alkohol und Gesundheit der EU tagte

Die letzte Plenarsitzung des Forums Alkohol und Gesundheit der EU fand am 23. November 2013 in Brüssel statt. Wie immer bestand die Tagesordnung dieses Kreises in erster Linie aus Mitteilungen aus den Gremien, die das Forum tagen. Dabei stand vor allen Dingen die Frage im Raum, ob es einen neuen Aktionsplan Alkohol auf europäischer Ebene geben würde. Dazu wurde ein erster Zeitrahmen vorgestellt. Interessant sind die Regeln der Beteiligung. Dazu werden wir in Kürze separat Stellung nehmen.

Auch diese Sitzung war geprägt von den Auseinandersetzungen zwischen den Gesundheitsverbänden auf der einen und der Alkoholindustrie auf der anderen Seite. Immer wieder geht es der Industrie darum, die Beratungen zu verzögern, um jede Restriktion im Bereich Marketing und Vertrieb zu verhindern. Die wissenschaftliche Untermauerung der Argumente der Gesundheitsverbände ist eindeutig, also geht es darum, zu verzögern und immer wieder auf die individuelle Verantwortlichkeit hinzuweisen.

Obwohl mehrfach und deutlich nachgewiesen wurde, dass an drei Schrauben erfolgreich gedreht werden kann, um den Alkoholkonsum in einer Gesellschaft zu senken, wird dieses von der Alkoholindustrie nicht zur Kenntnis genommen. Diese drei Schrauben (best buys, wie es in der englischen Sprache so kurz und prägnant heißt) sind

  • die Verfügbarkeit, also zum Beispiel die Einschränkungen der Anzahl der Geschäfte oder Restaurants, die Verringerung der Öffnungszeiten, Heraufsetzungen des Abgabealters;
  • der Preis (dabei ist es erfolgreicher, die niedrigeren Preise anzuheben) und
  • die Einschränkung bzw. das Verbot der Werbung.

Quasi als Begründung für die Notwendigkeit dieser Maßnahmen publizieren wir den von Prof. Rehm (in Englisch) im Forum gehaltenen Vortrag. Hier wird deutlich, dass in Europa der meiste Alkohol getrunken wird und deshalb die alkoholbedingten Schäden und Todesfälle hier auch mit Abstand am höchsten sind.

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