Infostand der Guttempler-Jugend 1986 auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz in Hamburg mit Transparenten, die die Aufschrift 'Stoppt die Alkohol- und Tabakreklame' tragen
Infostand der Guttempler-Jugend 1986 in Hamburg

Eine Umfrage des Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert (SPD) zeigt eine Mehrheit für ein Verbot von Alkoholwerbung.

Das berichtet die »Süddeutsche Zeitung« in ihrer Freitagausgabe. 59 Prozent von etwa 1.400 Befragten befürworten demnach ein komplettes Werbeverbot für Bier, Wein und Schnaps.

Auch Kennzeichnungspflichten wie bei Tabak kommen in der Umfrage gut an: 76 Prozent der Befragten sind dafür, dass in Alkoholwerbung auf Gesundheitsgefahren hingewiesen werden soll.

Der Bundesdrogenbeauftragte fordert außerdem, den Zugang zu Schnapsflaschen an der Supermarktkasse zu erschweren. Sie sollen nur in Glasvitrinen angeboten werden dürfen.

Burkhard Blienert
Von Blienert - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=62589611
Schnaps als Mitnahmeartikel nach dem Motto ›einer geht noch« darf es nicht geben«
Burkhard Blienert, Sucht- und Drogenbeauftragter

Alkohol wird in in Deutschland europaweit mit am niedrigsten besteuert – Wein erst gar nicht. In der Umfrage sind 50 Prozent der Befragten für höhere Steuern.

Ates Gürpinar, Sprecher für Drogenpolitik der Fraktion DIE LINKE im Bundestag. meint dazu:

Werbung für Alkohol schadet der Gesundheit der Bevölkerung. Das gilt auch für Werbung für Tabak und andere suchterzeugende Substanzen. Es gibt einen kleinen Teil der Wirtschaft, der daran verdient, und die Mehrheit, die unter den Folgen leidet. Die Bevölkerung ist da einmal wieder weiter als die Regierung.
Die Bundesregierung muss sich endlich zu einer stringenten Drogenpolitik im Dienste der Menschen durchringen: Während Menschen wegen geringen Mengen Cannabis kriminalisiert werden, verdient die Alkohol- und Tabakindustrie Milliarden – und die Gesellschaft zahlt für die gesundheitlichen Folgen.«