Alkohol-Lobbyist (Symbolbild)

Eine neue Studie des Cancer Council Australia beweist, dass das »Besser-für-dich«-Branding von Alkohol nur eine weitere Marketingtaktik der Alkoholindustrie ist. Mit diesem Trick versucht die Alkoholindustrie, Alkohol, eine ungesunde, süchtig machende und krebserregende Substanz, als gesund darzustellen.

Movendi International hat bereits die falsche »Wellness«-Alkohol-Marketingtaktik der Alkoholindustrie aufgedeckt, die auf Millennials und jüngere Menschen abzielt. Expert*innen haben diesen Trend als »Unsinn« bezeichnet, da der Hauptbestandteil, Alkohol, Krebs verursacht und mit etwa 200 Krankheiten in Verbindung gebracht wird. Die »Better-for-you«-Alkoholprodukte in Australien folgen der gleichen Marketingtaktik, Alkohol mit Gesundheit und Wohlbefinden in Verbindung zu bringen.

85 %

Vollwertige alkoholische Erzeugnisse, die als »gesünder für Sie« vermarktet werden

Eine Studie des Cancer Council WA ergab, dass es sich bei 85 % der in Australien unter dem Motto »better-for-you« vermarkteten Alkoholprodukte um vollwertige Alkoholprodukte handelte.

»Besser-für-dich«-Alkoholprodukte sind in Australien auf dem Vormarsch, was zu dieser neuen Untersuchung des Krebsrates führte. In der Studie wurden 144 neue Alkoholprodukte untersucht, die unter dem Motto »Besser für dich« auf den Markt kamen. Die Forscher*innen fanden heraus, dass diese Produkte ungesund waren und nur die Illusion von Gesundheit als Marketingtrick benutzten, um aus dem neuen Trend zum gesunden Leben in Australien Kapital zu schlagen.

  • Bei 85 % der Produkte handelte es sich um hochprozentige Alkoholprodukte.
  • Der größte Teil des Energiegehalts stammt aus Alkohol, wobei 62 % der Produkte mindestens 75 % ihres Energiegehalts aus Alkohol beziehen.
  • Zwei Drittel der Produkte enthielten keine vollständigen Nährwertangaben (Energie, Kohlenhydrate, Zucker) mit Ausnahme des Alkoholgehalts.

Schaffung eines Gesundheitshalos um Ethanol

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Alkoholprodukte fälschlicherweise als natürlicher, sauberer, kohlenhydratfrei und »schuldfrei« vermarktet werden, um den Anschein zu erwecken, sie seien gesund, während der ungesunde Hauptbestandteil, der Alkohol, unverändert bleibt.

Wir beobachten einen sich abzeichnenden und sehr besorgniserregenden Trend, bei dem Alkoholunternehmen versuchen, Produkten, die von Grund auf ungesund sind, einen gesundheitlichen Anstrich zu geben, indem sie sie als kalorien-, zucker- oder kohlenhydratarm vermarkten, ›natürliche‹ Inhaltsstoffe verwenden oder die Verwendung künstlicher Zusatzstoffe oder Aromen vermeiden«, so Julia Stafford, Vorsitzende der Arbeitsgruppe Alkohol des Cancer Council Western Australia.

Die Anpreisung von Alkohol als »gesund« ist eine irreführende Marketingtaktik der Alkoholindustrie. Produktmerkmale wie »weniger Kohlenhydrate«, »weniger Zucker«, »natürlich«, »sauber« undsoweiter werden verwendet, da die Australier*innen heute gesündere Verhaltensweisen anstreben. Diese gesunden Eigenschaften sollen von der Tatsache ablenken, dass Alkohol eine krebserregende, süchtig machende Substanz ist, die mit über 200 Krankheiten in Verbindung gebracht wird.

Alkoholische Produkte, die als ›gesundheitsfördernd‹ beworben werden, beruhen auf einer Illusion von Gesundheit, ohne den für die Gesundheit wichtigsten Inhaltsstoff anzusprechen, nämlich den Alkoholgehalt«, erklärt Frau Stafford laut dem Krebsrat WA.
»Die Konzentration auf geringfügige Unterschiede im Zucker- und Kilojoule-Gehalt im Vergleich zu anderen alkoholischen Erzeugnissen ist nichts anderes als eine Ablenkung von dem viel wichtigeren Problem der Gesundheitsrisiken des Alkohols selbst.«

Dies ist keine neue Taktik der Alkoholindustrie. Wie Movendi International bereits berichtete, wurde in den Vereinigten Staaten ein Wellness-Alkohol-Trend aufgedeckt, der auf Millennials abzielt. Expert*innen bezeichneten diesen Trend als falsch, aber die Alkoholindustrie produziert und vermarktet weiterhin Produkte, die den Anschein von Gesundheit erwecken.

Da die Alcopops wegen ihres hohen Zucker- und Alkoholgehalts aufflogen und die Regierungen daraufhin höhere Steuern erhoben, benannte die Alkoholindustrie ihre Alcopops um. Die schnell wachsende Kategorie des Ready-to-Drink-Alkohols (RTD) sind die heutigen Alcopops. Ein Hauptaugenmerk der RTDs liegt darauf, Alkohol als gesunde Option anzupreisen, was die Menschen in die Irre führt. Hard Seltzer ist ein Paradebeispiel für ein Produkt, das fälschlicherweise als »gesünder« vermarktet wird.

Jede*r fünfte Australier*in ist sich der schädlichen Wirkung von Alkoholprodukten nicht bewusst. Mit irreführender Werbung versucht die Alkoholindustrie, die Menschen über die tatsächlichen Auswirkungen von Alkohol im Unklaren zu lassen. Eine bessere Kennzeichnung von Alkohol ist jedoch ein Schritt zu mehr Bewusstsein. Das Recht auf Information ist ein Menschenrecht, und dazu gehört auch das Recht zu wissen, was in einem Produkt enthalten ist, das vermarktet und verkauft wird.

Eine Verbesserung der Vorschriften für die Alkoholvermarktung sowie ein Werbeverbot würden außerdem dafür sorgen, dass Alkoholprodukte mit irreführenden gesundheitsbezogenen Angaben nicht in die Regale gelangen und schädliche Alkoholwerbung verschwindet. Allerdings unterliegt das Alkoholmarketing in Australien nur der Selbstregulierung durch die Alkoholindustrie. Doch die Selbstregulierung versagt offensichtlich, wie immer mehr Fakten belegen. Es ist an der Zeit für umfassende, unabhängige Regelungen zum Alkoholmarketing, um die Menschen besser vor den Produkten und Praktiken der Alkoholindustrie zu schützen.

Wir fordern die australische Regierung auf, umfassende, unabhängige Kontrollen des Alkoholmarketings einzuführen, die auch Beschränkungen für die Verwendung gesundheitsbezogener Werbebotschaften beinhalten«, so Stafford nach Angaben des Cancer Council WA.

Quelle: MOVENDI International

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