Drei Kinder sitzen auf einem Sofa und beschäftigen sich mit ihren Smartphones, Tablets und Laptops.

Eine neue Pilotstudie, bei der Bildschirmaufzeichnungen von Online-Aktivitäten Jugendlicher analysiert wurden, hat gezeigt, dass Unternehmen sie gezielt mit Werbung für schädliche Produkte wie Alkohol, Glücksspiel und Junk Food ansprechen.

Titelseite des Berichts '#DigitalYouth'.

Der Bericht »#Digital Youth – How children and young people are targeted with harmful product marketing online« (Digitale Jugend – Wie Kinder und Jugendliche mit schädlichem Produktmarketing im Internet angesprochen werden) zeigt, dass die Werbung zum Kauf von schädlichen und süchtig machenden Produkten anregt.

Die Veröffentlichung des Berichts fiel mit einem Treffen von Expert*innen, führenden Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft und Jugendlichen zusammen, das am 4. Juni im australischen Parlament stattfand, um die Auswirkungen der Vermarktung schädlicher Produkte auf Jugendliche und mögliche politische Lösungen zu diskutieren.

Wichtigste Ergebnisse:

  • Kinder im Alter von 8 Jahren werden mit Werbung für ungesunde Lebensmittel bombardiert, selbst wenn sie in sozialen Medien nach Rollertricks suchen oder Online-Spiele spielen. Im Durchschnitt werden Kinder zwischen 8 und 13 Jahren an einem typischen Tag im Internet mit 13 Junk-Food-Werbungen konfrontiert.
  • Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren wurden im Durchschnitt täglich mit mindestens einer Glücksspiel-, sechs Alkohol- und 24 Junkfood-Werbungen konfrontiert. Bei einem Jugendlichen waren es sogar zwei Glücksspielwerbungen, 14 Alkohol- und 70 Lebensmittelwerbungen in einer typischen Online-Zeit von zwei Stunden.
  • Junge Erwachsene im Alter von 18 bis 25 Jahren sahen im Durchschnitt täglich zwei Glücksspielwerbungen, sieben Alkoholwerbungen und 23 Junk-Food-Werbungen, wenn sie online waren, also ähnlich viele wie Jugendliche.
  • Bis ein Kind 13 Jahre alt ist, werden in der digitalen Welt 72 Millionen Datenpunkte über es gesammelt. Diese persönlichen Informationen werden genutzt, um gezielt Produkte anzubieten, die häufig mit chronischen Krankheiten in Verbindung stehen.

Die Autorin des Berichts, Professorin Kathryn Backholer, Co-Direktorin des Global Centre for Preventive Health and Nutrition, sagte:

Diese Pilotstudie zeigt, dass Unternehmen Kinder im Schulalter mit Werbung für süchtig machende und ungesunde Produkte wie Alkohol, Glücksspiel und Junk Food ansprechen.«
Das Marketing ist raffiniert und nutzt die Daten, die sie über die Jugendlichen haben, wie sie sich fühlen, was sie tun, was sie mögen und was nicht.«

Jane Martin, Geschäftsführerin der Food for Health Alliance, sagte:

Wir können sehen, dass Kinder Werbung für Junkfood sehen, wenn sie unschuldige Dinge wie Rollerskate-Videos auf YouTube anschauen. Multinationale Unternehmen platzieren Werbung in Inhalten und Kanälen, von denen sie wissen, dass sie bei Kindern beliebt sind – einschließlich Buttons für den Kauf und die Lieferung von Junkfood nach Hause.«
Diese Unternehmen kennen Ihre Kinder besser als Sie selbst.«

Dr. Sandro Demaio, CEO von VicHealth, sagte:

Diese Unternehmen kennen Ihre Kinder besser als Sie selbst und wahrscheinlich besser als die Kinder sich selbst. Wenn Kinder und Jugendliche dieser Art von aggressivem Marketing ausgesetzt sind, kann dies die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sie in ihrem späteren Leben mehr von diesen Produkten konsumieren oder verwenden, was ihrer Gesundheit schadet.«

Die Rolle der sozialen Medien bei der Bildung junger Menschen

Jugendliches Mädchen mit Headset betrachtet ihr Smartphone im Dunkeln.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren dürfen in Australien keinen Alkohol kaufen – und das aus sehr guten Gründen. Dennoch können Alkoholkonzerne und digitale Plattformen ihre digitalen Daten auswerten und sie mit Online-Marketing gezielt ansprechen. Derzeit gibt es eine große nationale Debatte über die Rolle von Social Media in der Erziehung von Jugendlichen. Was in dieser Diskussion fehlt, ist die Frage, wie wir Kinder und Jugendliche vor schädlichem Online-Produktmarketing schützen können.

Quelle: EUCAM

Übersetzt mit www.DeepL.com