
Während sich die US-Amerikaner*innen auf die Feiertage vorbereiten, erinnert eine neue Studie rechtzeitig daran, über die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen eines oder mehrerer Gläser Alkohol nachzudenken. Es ist bekannt, dass Alkohol selbst in moderaten Mengen das Risiko für verschiedene Krebsarten erhöht. Dennoch ist Alkoholkonsum nach wie vor weit verbreitet, und es bleiben wichtige Fragen offen, wie sowohl die Häufigkeit als auch die Menge des Alkoholkonsums das Krebsrisiko beeinflussen.
Darüber hinaus unterscheiden sich die Risiken zwischen den verschiedenen Gruppen, und bestehende Alkoholpolitiken betonen selten ihren Zusammenhang mit Krebs.
Um diese kritischen Lücken zu schließen, führten Forscher*innen des Charles E. Schmidt College of Medicine der Florida Atlantic University eine umfassende systematische Überprüfung durch, um besser zu verstehen, wie sich unterschiedliche Alkoholkonsumstufen – starker, mäßiger und sogar leichter Konsum – auf das Krebsrisiko bei Erwachsenen in den USA auswirken.
Sie analysierten 62 Studien mit Stichprobengrößen von 80 bis fast 100 Millionen Teilnehmer*innen und untersuchten Begleiterkrankungen wie Adipositas und chronische Lebererkrankungen, die das Risiko erhöhen. Außerdem identifizierten sie gefährdete soziale und demografische Gruppen.
Die in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology veröffentlichten Studienergebnisse bestätigen, dass sowohl die Häufigkeit als auch die Menge des Alkoholkonsums das Krebsrisiko erheblich beeinflussen, insbesondere bei Brust-, Darm-, Leber-, Mund-, Kehlkopf-, Speiseröhren- und Magenkrebs. Alkohol verschlechtert auch die Prognose, wie bei alkoholbedingten Lebererkrankungen zu beobachten ist, die mit fortgeschrittenem Leberkrebs und einer geringeren Überlebensrate einhergehen.
Ein höherer Alkoholkonsum erhöhte das Risiko, insbesondere für Afroamerikaner*innen, Menschen mit genetischer Veranlagung und Personen mit Adipositas oder Diabetes. Ethnie, Alter, Bildung und Einkommen beeinflussten die Exposition und Anfälligkeit zusätzlich, sodass sozial schwächere und einige ethnische Gruppen trotz vergleichbarem oder geringerem Konsum überproportional betroffen waren.
Umgekehrt war die Befolgung der Richtlinien der American Cancer Society für Alkoholkonsum und eine gesunde Lebensweise mit einem geringeren Krebsrisiko und einer geringeren Sterblichkeit verbunden, was die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Änderung des Lebensstils unterstreicht.
In allen 50 Studien unserer Untersuchung erhöhte ein höherer Alkoholkonsum durchweg das Krebsrisiko, wobei das Risiko mit steigendem Konsum zunahm.«
Lea Sacca, Ph. D.
»Faktoren wie die Art des Alkohols, das Alter beim ersten Konsum, das Geschlecht, die Ethnie, das Rauchen, die Familiengeschichte und die Genetik beeinflussen das Risiko. Bestimmte Gruppen – ältere Erwachsene, sozioökonomisch benachteiligte Personen und Menschen mit Begleiterkrankungen – sind besonders gefährdet. Starker, täglicher oder exzessiver Alkoholkonsum steht in engem Zusammenhang mit verschiedenen Krebsarten, was die Bedeutung von Mäßigung und der Einhaltung von Krebspräventionsrichtlinien unterstreicht«, so Lea Sacca, leitende Autorin und Assistenzprofessorin für Bevölkerungsgesundheit am Schmidt College of Medicine.
Die Ergebnisse zeigten auch, dass die Art des Getränks in einigen Fällen eine Rolle spielen kann – beispielsweise war Weißwein oder Bier mit einem höheren Risiko für bestimmte Krebsarten verbunden, während Spirituosen dies oft nicht waren. Es wurden auch geschlechtsspezifische Unterschiede beobachtet: Häufiger Alkoholkonsum erhöhte das Risiko bei Männern, während episodischer starker Alkoholkonsum ein höheres Risiko bei Frauen darstellte. Rauchen verstärkte das alkoholbedingte Krebsrisiko, wobei die Auswirkungen je nach Geschlecht und Alkoholkonsum variierten. Weitere Faktoren waren UV-Exposition (Erhöhung des Melanomrisikos an weniger exponierten Stellen) und Familienanamnese, die den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs verstärken können.
Weitere Risikofaktoren, die in verschiedenen Studien identifiziert wurden, waren ein hoher oder niedriger Body-Mass-Index (BMI), geringe körperliche Aktivität, krebserregende Infektionen (zum Beispiel Hepatitis-B- und ‑C-Viren, HPV, HIV oder H. pylori, ein Bakterium, das die Magenschleimhaut befällt), schlechte Ernährung, Hormongebrauch und bestimmte Haar- oder Augenfarbe.
Biologisch gesehen kann Alkohol durch Acetaldehyd die DNA schädigen, den Hormonspiegel verändern, oxidativen Stress auslösen, das Immunsystem unterdrücken und die Aufnahme von Karzinogenen erhöhen«, sagte Dr. Lewis S. Nelson, Mitautor, Dekan und Leiter des Bereichs Gesundheitswesen am Schmidt College of Medicine. »Diese Auswirkungen werden durch bereits bestehende Gesundheitsprobleme, Lebensgewohnheiten und genetische Veranlagungen noch verstärkt, die alle die Entstehung von Krebs beschleunigen können.«
Die Forscher*innen schlagen gezielte Strategien vor, wie maßgeschneiderte Gesundheitsaufklärung, verschärfte Alkoholpolitik und gezielte Maßnahmen für Risikogruppen, die die Belastung durch alkoholbedingte Krebserkrankungen deutlich reduzieren könnten.
Unsere Ergebnisse unterstreichen, dass das alkoholbedingte Krebsrisiko nicht allein durch Alkohol verursacht wird, sondern durch ein komplexes Zusammenspiel biologischer, verhaltensbezogener und sozialer Faktoren«, sagte Dr. Maria Carmenza Mejia, Mitautorin und Professorin für Bevölkerungsgesundheit am Schmidt College of Medicine. »Das Verständnis, wie diese Faktoren zusammenwirken – und damit die Exposition, die Anfälligkeit und die langfristigen gesundheitlichen Folgen beeinflussen –, ist für ein genaueres Verständnis des Krebsrisikos von entscheidender Bedeutung. Diese umfassendere Perspektive erinnert uns daran, dass eine wirksame Prävention über die Reduzierung des Alkoholkonsums hinausgeht. Sie erfordert auch die Berücksichtigung der Umgebungen, Gewohnheiten und zugrunde liegenden Gesundheitszustände, die die Auswirkungen verstärken.«
Mitautor*innen der Studie sind die Medizinstudent*innen der FAU Isabella Abraham, Gabriella Dasilva, Kayla Ernst, Alexandra Campson, Alana Starr, Christine Kamm, Morgan Decker, Sahar Kaleem, Nada Eldawy und Paige Brinzo sowie Tiffany Follin, medizinische Verbindungs- und Outreach-Bibliothekarin am Schmidt College of Medicine, George Kosseifi von der Case Western Reserve University und Dr. Christine Ramdin, Dozentin am Department of Emergency Medicine der Rutgers New Jersey Medical School.
Quelle: AlcoholAndCancer
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