Alkoholfrei in Bus und Bahn jetzt auch bald in München

Es war im Jahre 1977. Die Guttempler in Deutschland legten ihr erstes Programm zum Thema Alkoholpolitik vor und nannten es: »Alkoholpolitik – eine Notwendigkeit!«. Das Programm umfasste 11 Forderungen, angefangen von einem Forschungsauftrag, um die tatsächlichen Kosten des Alkoholkonsums in Deutschland zu ermitteln, weiter ging es um Jugendschutz, Preis und Verfügbarkeit von alkoholischen Getränken. Die 11. Forderung war völlig neu für Deutschland, die Forderung nach »Punktnüchternheit«.

Klaus Wowereit macht es sich gemütlich. Die Limousine des wiedergewählten Bürgermeisters hat genügend Beinfreiheit. Der Nebensitz ist frei und niemand drängelt oder drückt ihm einen Rucksack ins Gesicht. Da kann er sich dann ganz liberal geben und verlauten lassen, dass der Konsum alkoholischer Getränke in der BVG nicht verboten werde. Warum auch? Er hat mit der Situation kein Problem.

Das hätte eine interessante Talkshow werden können. Schon ziemlich früh im Rahmen des neuen Sendeplatzes ein gewaltig eingeführtes Thema: Die Trinker-Republik Deutschland – unterschätzen wir die Volksdroge Alkohol? Die Antwort wäre relativ schnell, deutlich und einfach mit einem „Ja“ zu geben.

Da hat ein Bürgermeister eine gute Idee. Es ärgert ihn, dass in seiner Gemeinde immer wieder Kinder und Jugendliche stark alkoholisiert aufgefunden werden, obwohl Ihnen Alkohol weder verkauft noch ausgeschenkt werden darf. Wer sind die Dealer? »Testen wir doch einmal, wie es bei uns mit den Geschäften aussieht, die Alkohol verkaufen. Halten sie sich an die Regeln?« dachte er.

Gesagt, getan: Jugendliche in die Läden geschickt, und in den meisten Fällen kamen sie mit Flaschen zurück, die ihnen nicht hätten verkauft werden dürfen. Das Ordnungsamt verschickte Bußgeldbescheide.