Big Ben und Teil des britischen Parlaments, davor Flagge vom Vereinigten Königreich. Text im Bild: 7 von 10 Brit*innen wollen Schutz der Regierungspolitk vor dem Einfluss der Alkoholindustrie.

Neue Forschungsergebnisse der Alcohol Health Alliance (AHA) zeigen, dass die Mehrheit der Erwachsenen in Großbritannien die Pläne der Regierung unterstützen würde, Nährwert- und Gesundheitswarnungen auf alkoholischen Produkten vorzuschreiben.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov wurden 12.000 Erwachsene befragt, was ihrer Meinung nach auf der Etikettierung von Alkohol stehen sollte. Die Mehrheit der Befragten sprach sich für mehr Informationen auf den Etiketten aus:

  • 76 % der Befragten sind der Meinung, dass die Anzahl der Einheiten eines Produkts angegeben werden sollte.
  • 56 % der Befragten sind der Meinung, dass ein Hinweis für Schwangere enthalten sein sollte.
  • 51 % der Befragten sind der Meinung, dass Nährwertangaben wie Kalorien und Zucker enthalten sein sollten.

Nach geltendem Recht müssen alle Lebensmittel und alkoholfreien Getränke mit Nährwertangaben versehen sein. Alkoholische Produkte sind davon ausgenommen, obwohl sie mit sieben Krebsarten und über 200 Krankheiten in Verbindung gebracht werden. Bei alkoholischen Getränken müssen nur das Volumen und der Alkoholgehalt (in Volumenprozent) sowie häufige Allergene angegeben werden.

Die Regierung hat sich 2020 verpflichtet, eine Anhörung zur Alkoholkennzeichnung durchzuführen, doch diese Pläne wurden inzwischen verschoben.

Die YouGov-Umfrage ergab auch, dass mehr als die Hälfte der Befragten ein Verbot von Alkoholwerbung in der Öffentlichkeit, im Fernsehen und im Internet befürworten. 60 % sind der Meinung, dass Alkoholwerbung in Geschäften nur für diejenigen sichtbar sein sollte, die Alkohol kaufen wollen.

70 % der Bürger*innen befürworten auch den Schutz der Regierungspolitik vor dem Einfluss der Alkoholindustrie und ihrer Vertreter*innen.

Eine Gruppe von Wohlfahrts- und Gesundheitsorganisationen stellte am 10. Juli 2023 im britischen Parlament ein neues parteiübergreifendes Manifest vor, in dem die Regierung aufgefordert wird, sich für eine evidenzbasierte Strategie zur Bekämpfung der wachsenden alkoholbedingten Gesundheitskrise einzusetzen.

Jüngste Zahlen des National Audit Office zeigen, dass die Zahl der alkoholbedingten Todesfälle zwischen 2001 und 2021 um 89 % gestiegen ist, während alkoholbedingte Schäden den britischen Gesundheitsdienst NHS jährlich schätzungsweise 3,5 Milliarden Pfund kosten.

In einer Rede auf einer parlamentarischen Veranstaltung betonte die AHA am 10. Juli, dass jede Partei vor den nächsten Parlamentswahlen die Chance habe, Großbritannien zu einem gesünderen Land zu machen. Das Manifest ruft zu weiteren Maßnahmen in vier Schlüsselbereichen auf, darunter Maßnahmen zum Schutz von Kindern, zur Schaffung gesünderer Gemeinschaften, zur Unterstützung des NHS und zur Verbesserung der Wirtschaft.

Professor Sir Ian Gilmore, Vorsitzender der Alcohol Health Alliance, sagte: »Die Ergebnisse der YouGov-Umfrage zeigen deutlich, dass die Menschen im Vereinigten Königreich mehr von der Politik erwarten, um ihre Gesundheit und die ihrer Familien und Gemeinschaften zu schützen.«

Die Menschen wollen die Möglichkeit haben, ein gesundes Leben zu führen und gesunde Entscheidungen zu treffen, aber die derzeitige Gesetzgebung beziehungsweise deren Fehlen erschwert dies, wenn wichtige Gesundheitsinformationen auf Etiketten vorenthalten und Kinder mit Alkoholwerbung bombardiert werden.«

»Während unsere Nachbarn mutige und wirksame politische Maßnahmen einführen, wie beispielsweise Mindestpreise in Schottland und Wales und umfassende Gesundheitswarnungen auf alkoholischen Produkten in Irland, hält England nicht Schritt. Die Zahl der alkoholbedingten Todesfälle hat ein Rekordniveau erreicht, und jede Woche, in der die Regierung in dieser Frage untätig bleibt, sterben weitere 490 Menschen.«

»Mit der heutigen Vorstellung dieses Berichts im Parlament wollen wir den Politiker*innen aller Parteien deutlich machen, dass ihre Wähler*innen mehr gegen alkoholbedingte Schäden getan wissen wollen, und unser Manifest zeigt die wirksamsten evidenzbasierten Hebel auf, mit denen sie dies erreichen können. In einem ersten Schritt könnte die Regierung zumindest sicherstellen, dass die Verbraucher*innen die richtigen Gesundheitsinformationen über die von ihnen gekauften Produkte erhalten, indem sie eine entsprechende Kennzeichnungspflicht einführt. Eine Maßnahme, zu der die Regierung bereits eine Konsultation versprochen hat, die aber trotz öffentlicher Unterstützung auf die lange Bank geschoben wurde.«

Alkoholbedingte Schäden sind vollständig vermeidbar. Im Hinblick auf die Parlamentswahlen im nächsten Jahr lautet unsere Botschaft an alle politischen Parteien, dass es mit dem richtigen politischen Willen möglich ist, den Trend zu alkoholbedingten Schäden umzukehren und das Leben künftiger Generationen deutlich zu verbessern.«

Der vollständige Bericht und das Manifest können hier heruntergeladen werden.

Quelle: Alcohol Health Alliance

Übersetzt mit www.DeepL.com