Am 9. September, dem neunten Tag des neunten Monats, um 9:09 Uhr, stellte die Europäische Allianz gegen Fetale Alkoholstörungen (EUFASD) die internationale Kampagne »Zu jung zum Trinken« (Too Young To Drink) vor.
Über 40 Organisationen in mehr als 20 Ländern unterstützen »Too Young To Drink«: morgens um 9:09 Uhr Lokalzeit werden Banner und Poster ein Bild eines neugeborenen Babys in einer Flasche zeigen, zur Warnung vor den Risiken des Alkoholkonsums in der Schwangerschaft. In Brüssel findet die Aktion außerhalb des Europäischen Parlaments statt. Die mehrsprachige und vielfältige Kampagne beinhaltet auch einen Videoclip und einen kurzen Film, der die Eltern dieses Babys erklären lässt, warum sie die Kampagne unterstützen. Die Botschaft wird mit dem Hashtag #TooYoungToDrink verbreitet.
Die Kampagne wurde vom kubanischen Künstler Erik Ravelo geschaffen, zuständig für Sozial Engagierte Kampagnen in Fabrica, einem Kommunikationsforschungszentrum in Italien, in dem junge Menschen aus aller Welt Kommunikationsprojekte mit einer sozialen Botschaft entwickeln. Seit seiner Gründung 1994 ist Fabrica besonders interessiert an Kommunikation für sozialen Wandel und darum erfreut, für EUFASD ihre Kreativität zur Verfügung zu stellen, um vor Alkohol in der Schwangerschaft zu warnen. Erik Ravelo bestätigt: »Wir hoffen, mit dieser Botschaft so viele Menschen wie möglich zu erreichen, nicht nur Frauen, sondern auch Partner, Familien und soziale Einrichtungen. Wir haben mit dem Konzept des ungeborenen Kindes gearbeitet, dass statt im Bauch in verschiedenen alkoholischen Getränken (Bier, Wein, Rum, Wodka, Whiskey, Brandy) treibt, von denen jedes eine Region der Welt darstellt.«
Die Hauptziele der Too Young To Drink-Kampagne sind:
- Bei der geburtsfähigen Generation und der Gesellschaft ein Bewusstsein zu schaffen für die Gefahren des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft;
- Genaue, evidenzbasierte Informationen über die Risiken des Alkoholkonsums während der Schwangerschaft zu verbreiten;
- Frauen zu befähigen, eigene Entscheidungen zu treffen und Freunde, Familie und die Gesellschaft zu bewegen, alkoholfreie Schwangerschaften zu unterstützen.
Die Kampagne wird ihren Partnern die Ergebnisse zur Verfügung stellen.
»FASD ist ein internationales Problem und erfordert darum internationale Lösungen. Frankreich ist bis heute das einzige Land in Europa, das Warnhinweise auf alkoholischen Getränken liefert. Die Europäische Kommission befindet sich in einer perfekten Ausgangslage, um in den Mitgliedstaaten das Bewusstsein für dieses Problem zu schärfen. Wir hoffen, dass der neue Gesundheitskommissar sich dieser Sache rasch annimmt«, sagt Mariann Skar, Generalsekretärin der Europäischen Alkoholpolitik-Allianz Eurocare.
»Als Adoptivmutter von drei Kindern mit FASD erlebe ich ihren täglichen Kampf in der Schule und ihren sozialen Beziehungen. Ich arbeite dafür, dass anderen Kindern dies erspart bleibt«, sagt Diane Black, Vorsitzende der Europäischen FASD-Allianz, die die Gesundheitsbehörden in Treviso (Veneto, Italien) im sozialen Marketing und in Gesundheitskommunikationsstrategien berät.
»Die Nationale Organsation zum Fetalen Alkoholsyndrom (NOFAS) und ihre Verbündeten haben 25 Jahre lang hart dafür gekämpft, FASD in die US-amerikanische Öffentlichkeit zu bringen. Jeder möchte gern glauben, dass FASD nur die anderen betrifft«, sagt Kathleen Mitchell, Sprecherin von NOFAS und Mutter eines Kindes mit fetalem Alkoholsyndrom. Bei 40.000 Kindern, die allein in den USA mit FASD geboren werden, ist es entscheidend, dass wir als Gesellschaft zusammenarbeiten, um zu verhindern, dass jedes hundertste Kind mit vermeidbaren Schäden geboren wird.«
Quelle: Eurocare