Der Gesundheitspolitiker Johannes Wagner (Bündnis 90/ Die Grünen) will Schwangere durch Warnhinweise auf Alkoholflaschen besonders schützen.
Im ARD-Mittagsmagazin sagte Wagner am Donnerstag:
Wir sind in der Aufklärung der gesundheitlichen Folgen von Alkohol für alle Menschen, aber speziell für Menschen, die schwanger sind, aktuell absolut unzureichend. Deswegen haben wir uns als neue Bundesregierung auch vorgenommen, das zu ändern.«
Wagner, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestages, hält verpflichtende Warnhinweise auf Bier-, Sekt, Wein-, und Schnapsflaschen nach dem Vorbild der USA und Frankreichs für unterstützenswert. »Auf all diesen Produkten müssen sichtbar Warnhinweise angebracht werden«, sagte er. Bisherige Bundesregierungen hätten sich dazu nicht durchringen können, unter anderem auch aufgrund von Interessenkonflikten mit einigen Wirtschaftsbranchen, so der Grünen-Politiker.
Darüber hinaus will Wagner auch den Bereich Marketing und Sponsoring stärker kontrollieren: »Es kann nicht sein, dass wir auch im Fernsehen, auf Instagram viel Werbung von Alkoholkonzernen sehen, die dieses Lebensgefühl – jung, modern, hip – mit dem Alkoholkonsum zusammen vermitteln. Das wollen wir auch so nicht weiter möglich machen«, so Wagner.
Nach unterschiedlichen Studien trinkt etwa jede vierte Schwangere in Europa während der Schwangerschaft. Jährlich werden in Deutschland etwa 10.000 Kinder mit einer fetalen Alkoholspektrumstörung (FASD) geboren.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg, ARD-Mittagsmagazin