Nach minutenlanger Recherche in Stockholm aufgespürt: Maik Dünnbier
Lutz van der Horst und Fabian Köster von der ZDF-Heute-Show tourten durch das Alkohol-Hochkonsumland Deutschland, besuchten die Partymeilen auf Mallorca und trafen auf Politiker*innen, Präventionsexpert*innen und Partytourist*innen. Am 23. August 2024 wurde das Alkohol-Spezial unter dem Titel »Bier sind das Volk« ausgestrahlt.
Maik Dünnbier, Leiter der Abteilung für Strategie und Interessenvertretung bei Movendi International, empfing die beiden Journalisten in Stockholm, um ihnen die Erfolge der schwedischen Alkoholpolitik vor Ort in einem der staatlichen Alkoholmonopolgeschäfte vorzuführen. Hier seine Eindrücke von der Sendung:
2 Millionen Aufrufe am ersten Abend. Fast eine Million Aufrufe – und Trendthema am Wochenende – auf YouTube.
Es besteht ein großes Interesse daran, über die Schäden zu sprechen.«
Es besteht ein großes Interesse daran, über die Schäden zu sprechen, die Alkohol bei Menschen und in der Gesellschaft in Deutschland anrichtet.
Es war eine großartige Erfahrung, ein wenig zu dieser Heute-Show Spezial beizutragen. Und das Feedback in den ersten Tagen war erstaunlich – es zeigt wieder einmal, dass es einen echten Veränderungswillen gibt und dass viele Menschen wollen, dass unsere Regierung viel mehr und es viel besser macht, als sich auf schädliche Weise auf Mythen der Alkoholindustrie zu berufen, sie sich selbst regulieren zu lassen und wegzuschauen, während sie ihre Kassen füllt und die Gesellschaft ihrer Ressourcen beraubt. Ich fand zwei Teile sehr aufschlussreich:
- Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist offensichtlich nicht bereit, in der Alkoholpolitik eine Vorreiterrolle zu übernehmen, obwohl er weiß, wie schädlich Alkohol ist und wie teuer (sprich: unbezahlbar) die Kosten aufgrund von alkoholbedingten Schäden für unser Gesundheitssystem in Deutschland sind. Er ist auch eher mit den Narrativen der Alkoholindustrie vertraut als mit dem gesellschaftlichen Bewusstsein, dass die Alkoholpolitik priorisiert werden sollte.
- Zweitens fand ich den Teil aufschlussreich, in dem der Journalist/Komiker mit Politikern diskutiert, die sich auf dem Weg zur Sommerparty der Bierindustrie in Berlin befinden. So viel Unwissenheit über das Leid, das durch Alkohol verursacht wird, und so viel Verstecken hinter veralteten Floskeln der Alkoholindustrie – die Alkoholindustrie und die Politiker*innen, die die Drecksarbeit für sie erledigen, leben immer noch in einem anderen Jahrhundert.
Lauterbach ist nicht bereit, in der Alkoholpolitik eine Vorreiterrolle zu übernehmen.«
Aber wir kennen die Risiken und Schäden, die durch Alkohol verursacht werden. Wir kennen die Kosten. Wir kennen das Potenzial und die Vorteile von Maßnahmen zur Alkoholpolitik. Dies ist wissenschaftlich gut dokumentiert. Andere Länder haben es vorgemacht. Es ist an der Zeit, dass Deutschland diesen Beispielen folgt.
Die Alkoholindustrie und die Politiker*innen, die die Drecksarbeit für sie erledigen, leben immer noch in einem anderen Jahrhundert.«
Deutschland vermeidet jede wirksame Maßnahme gegen Alkohol: Ein Interview mit Jürgen Rehm
In einem Interview mit ZEIT Online kritisiert der Gesundheitswissenschaftler Jürgen Rehm die deutsche Alkoholpolitik. Er weist darauf hin, dass Deutschland mit mehr als zwölf Litern reinen Alkohols pro Kopf und Jahr zu den Ländern mit dem höchsten Alkoholkonsum in Europa gehört.
Jeder Alkoholkonsum ist schädlich
Das Wissenschaftliche Kuratorium der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), dem besonders renommierte Wissenschaftler*innen aller für die Abhängigkeit relevanten Disziplinen angehören, hat ein neues Positionspapier mit »Empfehlungen zum Umgang mit Alkohol« erarbeitet. Der Vorstand der DHS, dem im Wesentlichen die Vertreter*innen der auf dem Arbeitsfeld tätigen Verbände angehören, hat diesem Papier zugestimmt und in der Zwischenzeit wurde es in der Zeitschrift »SUCHT 2/2024« veröffentlicht.
Quelle: Maik Dünnbier auf LinkedIn
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