Bild von Billy Hathorn, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Den US-Amerikaner*innen könnte bald von den Behörden empfohlen werden, im Rahmen verbesserter neuer Alkoholrichtlinien nicht mehr als zwei Biere pro Woche zu trinken.
Dr. George Koob, Direktor des National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism (Nationales Institut für Alkoholmissbrauch und Alkoholismus), sagte DailyMail.com, dass das US-Landwirtschaftsministerium seine Alkoholempfehlungen überarbeiten könnte, um sie mit denen Kanadas in Einklang zu bringen, wo den Menschen bereits empfohlen wird, nicht mehr als zwei Gläser pro Woche zu trinken. Koob beobachtet Kanadas »großes Experiment« mit Interesse.
Die aktuellen Empfehlungen in den USA besagen, dass Frauen bis zu einer Flasche Bier, einem kleinen Glas Wein oder einem Schnaps pro Tag trinken dürfen, Männer bis zu zwei. Diese Richtlinien sollen jedoch 2025 überprüft werden. Auf die Frage, in welche Richtung sich die Richtlinien entwickeln könnten, antwortete Koob:
Ich meine, sie werden nicht steigen, da bin ich mir ziemlich sicher. Wenn sie also in irgendeine Richtung gehen, dann in die kanadische. Die meisten Vorteile, die dem Alkohol zugeschrieben werden, haben unserer Meinung nach mehr mit der Ernährung als mit dem Alkohol zu tun. Es hat also wirklich etwas mit der mediterranen Ernährung und dem sozioökonomischen Status zu tun, der es ermöglicht, sich diese Art von Ernährung zu leisten, frische Lebensmittel selbst zuzubereiten und so weiter. Vor diesem Hintergrund verschwinden die meisten gesundheitlichen Vorteile des Alkohols.
Alkohol erfülle hingegen den gesellschaftlichen Zweck als »soziales Schmiermittel«, ergänzte Koob.
Kanadas Leitfaden zu Alkohol und Gesundheit
Der Abschlussbericht fasst die Erkenntnisse zusammen, die auf der Grundlage weltweiter Evidenzüberprüfungen, mathematischer Modellierungen sowie umfangreicher Konsultationen und Diskussionen gewonnen wurden. Der Leitfaden versorgt die Menschen in Kanada mit genauen und aktuellen Informationen über das Risiko von Schäden, die mit dem Konsum von Alkohol verbunden sind. Die Ergebnisse bilden auch die Evidenzbasis für künftige alkoholpolitische Maßnahmen und Mittel zur Prävention von Alkoholkonsumstörungen.
Die Reaktion in den US-Medien war erwartbar. Im »OutKick« etwa tobte David Hookstead wie die Rumpelstilzchen von der FDP, wenn es ums Autobahnrasen geht und witterte sogleich einen Generalangriff auf die Freiheit: »Ich will damit nur sagen, dass es in diesem Land, soweit ich weiß, noch Freiheit gibt. Dazu gehört auch die Freiheit, mit den Jungs ein paar kühle Biere zu trinken, und bei zweien wird es sicher nicht bleiben. Kaltes Bier heute, kaltes Bier morgen und kaltes Bier für immer.« Vermutlich kennt er den Unterschied zwischen einer Empfehlung und einem Gesetz gar nicht.
Das mag daran liegen, dass er seiner journalistischen Aufklärungspflicht nicht mit evidenzbasierter Wissenschaft, sondern mit einem Songtext von Willie Nelson nachkommt: »Es gibt viele Ärzte, die mir sagen, ich solle es langsam angehen lassen. Aber es gibt mehr alte Säufer als alte Ärzte. Also, ich denke, wir sollten noch eine Runde trinken.«
Na dann, Prost Krebs!
Quelle: DailyMail.com