Junger Erwachsener blickt skeptisch auf durch mehrere Hände angebotenen Alkohol.

Ein Rekordwert von 39 % der US-Amerikaner*innen ist der Ansicht, dass der Konsum von ein bis zwei alkoholischen Getränken pro Tag schlecht für die Gesundheit ist, was einem Anstieg von 11 Prozentpunkten seit 2018 entspricht. Eine neue Gallup-Umfrage zeigt, dass junge Menschen in den USA Alkohol zunehmend negativ sehen. Laut der Gallup-Umfrage halten mehr junge Menschen Alkohol für gefährlicher als Cannabis.

Die meisten US-Amerikaner*innen glauben inzwischen, dass Alkohol schädlicher ist als Marihuana, so eine neue Gallup-Umfrage, die vor allem auf die Gefühle junger Erwachsener eingeht. Die Daten der Gallup-Umfrage zu den Konsumgewohnheiten, die im Sommer 2023 durchgeführt wurde, zeigen, dass jüngere Menschen dem Alkohol immer misstrauischer gegenüberstehen. Tatsächlich ist der Prozentsatz junger Menschen, die glauben, dass der Konsum geringer Mengen Alkohol schlecht für die Gesundheit ist, seit 2018 deutlich gestiegen.

11 %

Stärkeres Bewusstsein für Gesundheitsrisiken durch Alkohol

  • 39 % sind der Meinung, dass der Konsum von Alkohol in geringen Mengen schlecht für die Gesundheit ist. Dies entspricht einem Anstieg um 11 Prozentpunkte seit 2018.
  • Diese Verschiebung spiegelt weitgehend die Veränderungen bei den Erwachsenen im Alter von 18 bis 34 Jahren wider.
  • Alkohol wird als weniger schädlich als Tabak, aber als schädlicher als Marihuana angesehen.

Gleichzeitig glaubt die Hälfte der Erwachsenen in den USA, dass der Konsum kleiner Mengen Alkohol keinen Unterschied in Bezug auf das Gesundheitsrisiko macht, während immer noch 10 % der Meinung sind, dass er gut für die Gesundheit sei. Die beiden letztgenannten Zahlen sind im Vergleich zu vor fünf Jahren um fünf beziehungsweise sechs Prozentpunkte zurückgegangen, was zeigt, dass der Mythos, Alkohol sei gut für die Gesundheit, auch bei Erwachsenen in den USA an Bedeutung verliert.

Immer mehr halten auch den Konsum kleiner Mengen Alkohol für gesundheitsschädlich

Glauben Sie persönlich, dass ›maßvoller Alkoholkonsum‹ – also ein oder zwei alkoholische Getränke pro Tag – gut für Ihre Gesundheit ist, keinen Unterschied macht oder schlecht für Ihre Gesundheit ist?«

Gallup hat diese Frage seit 2001 neun Mal gestellt, auch in der jüngsten Umfrage zu den Konsumgewohnheiten, die vom 3. bis 27. Juli 2023 durchgeführt wurde.

Entwicklung der Einstellungen von US-Amerikaner*innen zum moderaten Alkoholkonsum von 2001 bis 2023.
Entwicklung der Einstellungen von US-Amerikaner*innen zum moderaten Alkoholkonsum von 2001 bis 2023.

Obwohl der Zeitraum von fünf Jahren seit der letzten Messung zu lang ist, um die Änderung einem bestimmten Ereignis zuzuschreiben, erfolgt sie, nachdem die Centers for Disease Control and Prevention ihre Ernährungsrichtlinien zum Alkoholkonsum aktualisiert haben und die Weltgesundheitsorganisation Studien veröffentlicht hat, die zeigen, dass kein Alkoholkonsum gesundheitlich unbedenklich ist. Die WHO-Empfehlung spricht sich angesichts des Krebsrisikos von Alkohol eindeutig gegen die Vorstellung aus, dass der Konsum geringer Mengen Alkohol der menschlichen Gesundheit zuträglich sein könnte.

6 Gründe, warum der neue WHO-Kommentar zu den Gesundheits- und Krebsrisiken von niedrig dosiertem Alkoholkonsum ein Wendepunkt ist

Zweigeteiltes Foto. Links der Sitz der Weltgesundeitsorganisation in Genf. Rechts ein Kellner, der eine Weinflasche mit der Aufschrift 'Alcohol causes cancer: no safe amount' hält. Darin in einem Kreis ein Proträt von der Movendi-Präsidentin Kristína Šperková.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der Fachzeitschrift The Lancet Public Health einen Kommentar veröffentlicht: Beim Alkoholkonsum gibt es keine sichere Menge, die der Gesundheit nicht schadet.

In ihrer Stellungnahme analysiert Kristína Šperková die WHO-Erklärung und nennt sechs Gründe, warum diese neue WHO-Publikation einen Wendepunkt darstellt. Kristína berichtet über die Schlüsselbotschaften, die sie für besonders bedeutsam hält, was der neue WHO-Konsens bedeutet und wie sie diesen neuen Kommentar nutzen wird.

Welt­­gesundheits­­organisation: Jeder Alkoholkonsum ist ungesund

Einzelner Tropfen hängt aus einer Flaschenöffnung.

Die mit dem Alkoholkonsum verbundenen Risiken und Schäden wurden im Laufe der Jahre systematisch evaluiert und sind gut dokumentiert. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in der Zeitschrift »The Lancet Public Health« eine Erklärung veröffentlicht: Es gibt keine sichere Menge Alkohol, die die Gesundheit nicht beeinträchtigt.

Größte Veränderung bei jüngeren US-Amerikaner*innen

Die zunehmende Überzeugung, dass ein »moderater« Alkoholkonsum schädlich ist, ist vor allem auf die jungen Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren zurückzuführen, bei denen sie seit 2018 um 18 Prozentpunkte gestiegen ist. Bei den Erwachsenen mittleren Alters beträgt die Zunahme 13 Prozentpunkte, während bei den über 55-Jährigen praktisch keine Veränderung festzustellen ist.

Anteile derjenigen, die glauben, dass Alkoholkonsum auch in geringen Mengen gesundheitsschädlich ist.
Anteile derjenigen, die glauben, dass Alkoholkonsum auch in geringen Mengen gesundheitsschädlich ist.

Etwa 52 % der 18- bis 34-Jährigen gaben an, dass der Konsum geringer Mengen Alkohol der Gesundheit schadet, während nur 29 % der über 55-Jährigen dieser Ansicht waren. Im Jahr 2018 gaben nur 34 % der jungen Erwachsenen an, dass der Konsum geringer Mengen Alkohol der Gesundheit schadet, gegenüber 26 % der 55-Jährigen und Älteren.

Diese Verschiebung fällt mit neuen Verbrauchertrends zusammen, die alkoholfreie Produkte bevorzugen, einschließlich einer wachsenden »Mocktail«-Industrie, da alkoholfreie alternative Party-Elixiere bei jungen US-Amerikaner*innen immer beliebter werden.

Ein weiterer bemerkenswerter Unterschied zwischen den Gruppen besteht zwischen den Geschlechtern, wobei Frauen (41 %) eher als Männer (35 %) der Meinung sind, dass der Konsum geringer Mengen Alkohol der Gesundheit schadet.

Auch regionale Unterschiede sind zu erkennen. US-Amerikaner*innen, die im Westen (44 %) und im Mittleren Westen (44 %) der USA leben, halten Alkoholkonsum in kleinen Mengen eher für schädlich als Menschen im Osten (34 %) oder Süden (35 %).

Menschen, die sich keiner Religion zuordnen (47 %), halten Alkoholkonsum in kleinen Mengen eher für gesundheitsschädlich als Menschen, die sich als Christen bezeichnen (35 %).

Viele halten Alkohol für weniger schädlich als Tabak, aber für schädlicher als Marihuana

Im Vergleich zu anderen Suchtmitteln halten die Erwachsenen in den USA Alkohol für weniger schädlich als eine Reihe von Tabak- und Nikotinprodukten. Während drei von vier Befragten Zigaretten als »sehr schädlich« für die Gesundheit einstufen, sind es bei Kautabak oder Zigarren weniger und bei Alkohol sogar nur 30 %.

Das öffentliche Bewusstsein für die Gefahren des Dampfens hat zugenommen. Mehr als die Hälfte der US-Amerikaner*innen sagen, dass der Gebrauch von E-Zigaretten oder das Dampfen sehr schädlich für die Gesundheit ist.

Marihuana wird im Vergleich zu anderen Suchtstoffen am wenigsten als gesundheitsschädlich angesehen, aber eine separate Gallup-Studie hat gezeigt, dass drei von vier Erwachsenen in den USA sehr oder etwas besorgt über die Auswirkungen von Marihuana auf junge Erwachsene und Jugendliche sind, die es regelmäßig konsumieren.

Für wie schädlich halten Sie die folgenden Substanzen für die Menschen, die sie konsumieren: sehr schädlich, etwas schädlich, nicht sehr schädlich oder überhaupt nicht schädlich?«
Suchtmittel
Sehr schädlich
Etwas schädlich
Nicht sehr/Überhaupt nicht schädlich
Zigaretten
76 %
19 %
4 %
Pfeife
58 %
31 %
9 %
E-Zigaretten, Dampfen
54 %
36 %
9 %
Kautabak
39 %
42 %
16 %
Zigarren
39 %
41 %
18 %
Alkohol
30 %
50 %
16 %
Marihuana
23 %
35 %
40 %

Daten aus anderen nationalen Erhebungen tragen zu einem besseren Verständnis der Gesundheitsrisiken bei, die mit dem Konsum geringer Alkoholmengen verbunden sind. Monitoring the Future ist eine fortlaufende Studie über das Substanzkonsumverhalten und die Einstellungen US-amerikanischer Erwachsener im Alter von 19 bis 60 Jahren.

Auf die Frage nach dem Alkoholkonsum gaben fast 74 % der 18- bis 25-Jährigen in den USA an, im Laufe ihres Lebens Alkohol konsumiert zu haben; bei den 50-Jährigen und Älteren waren es 84 %, so die National Survey on Drug Use and Health.

Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention sterben jährlich mehr als 140.000 US-Amerikaner*innen an den Folgen von Alkohol.

Unterschätztes Krebsrisiko durch Alkohol, insbesondere Wein

Obwohl in der US-amerikanischen Gesellschaft das Bewusstsein für die Gesundheitsrisiken eines leichten Alkoholkonsums zunimmt, weiß weniger als ein Drittel der US-Bürger*innen, dass Alkoholkonsum ein Risikofaktor für Krebs ist. Noch weniger, nämlich etwas mehr als 20 %, wissen, dass der Konsum von Wein das Krebsrisiko erhöhen kann. Nach Angaben der American Association for Cancer Research verursachte Alkohol zwischen 2013 und 2016 durchschnittlich mehr als 75.000 Krebsfälle und fast 19.000 Krebstote pro Jahr.

20 %

wissen, dass Wein Krebs verursacht

Trotz eindeutiger Forschungsergebnisse, die zeigen, dass alle alkoholischen Getränke, einschließlich Wein, das Risiko für viele Krebsarten erhöhen, ergab eine Umfrage unter fast 4.000 Erwachsenen in den USA, dass das Bewusstsein für das Krebsrisiko durch Alkohol nach wie vor äußerst gering ist.

Etwa 31 % der Befragten waren sich des Krebsrisikos von Alkohol bewusst, gefolgt von Bier mit fast 25 % und Wein mit etwas mehr als 20 %.

Einige Menschen glauben sogar fälschlicherweise, dass Alkohol ihr Krebsrisiko senkt: 10 % der Befragten glaubten, dass Wein das Risiko senkt, 2,2 %, dass Bier das Risiko senkt, und 1,7 %, dass Alkohol das Risiko senkt, so die Ergebnisse.

Mehr als 50 % der Befragten gaben an, nicht zu wissen, welche Auswirkungen diese Getränke auf das Krebsrisiko haben.

25 %

wissen, dass Wein Herzkrankheiten verursacht

In der Studie wurden die Teilnehmer*innen auch zum Thema Herzkrankheiten und Alkohol befragt. Von den Erwachsenen in den USA gaben 39 % an, dass Alkohol, 36 %, dass Bier und 25 %, dass Wein das Risiko einer Herzerkrankung erhöhen.

Bemerkenswert ist, dass die Aufklärungsraten für Alkohol und Herzkrankheiten – wenn auch auf niedrigem Niveau – besser sind als für Alkohol und Krebs.

Befragte, die sich des Risikos von Herzkrankheiten durch Alkohol bewusst waren, gaben eher an, über den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs Bescheid zu wissen.

Alkohol ist in den USA ein wichtiger beeinflussbarer Risikofaktor für Krebs, und frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass die meisten Menschen sich dessen nicht bewusst sind.«
Andrew Seidenberg, Studienleiter und Krebspräventionsforscher am Nationalen Krebsinstitut der USA, laut UPI.

Leider sei dieser Zusammenhang in den Medien kaum beachtet worden, sagt Seidenberg, der jetzt Forschungsdirektor bei der Truth Initiative, einer gemeinnützigen Organisation für öffentliche Gesundheit, ist, wie Yahoo berichtet.

In einer Zeit, in der der Alkoholkonsum vor allem bei Frauen zunimmt, ist es besonders wichtig, diese Botschaft zu verbreiten.«

»Die Verbreitung der Botschaft ist besonders wichtig in einer Zeit, in der der Alkoholkonsum steigt, vor allem bei Frauen«, sagte Dr. Katherine Keyes, Professorin für Epidemiologie an der Mailman School of Public Health der Columbia University, laut einem Bericht von Yahoo. »Studien haben gezeigt, dass der größte Anstieg bei Frauen zwischen 30 und 45 Jahren zu verzeichnen ist. Wir müssen unsere Botschaften gezielt an die Gruppen richten, die immer mehr Alkohol konsumieren.«

Forscher*innen schlagen vor, dass die Anbringung von Krebswarnhinweisen auf Getränken dazu beitragen könnte, das Bewusstsein zu schärfen, wie The Hill berichtet.

Forschung ist definitiv notwendig, um Botschaften und Kommunikationsstrategien zu identifizieren, die das Bewusstsein erhöhen können«, sagte Seidenberg laut einem Bericht von Yahoo. »Zu den Möglichkeiten, das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebs zu schärfen, gehören Kampagnen in den Massenmedien, Krebswarnungen und die Kommunikation zwischen Patient*innen und Ärzt*innen.«

Quelle: MOVENDI International

Übersetzt mit www.DeepL.com