Zwei radfahrende Senioren hinter grünem Gras und vor blauem Himmel

Gesunde Lebensstilfaktoren wie Nichtrauchen und Alkoholfreiheit, ein niedriger Body-Maß-Index und körperliche Betätigung korrelierten mit einer geringeren Krebsinzidenz, selbst bei Personen mit einem hohen genetischen Risiko.

Da die genetische Forschung weiterhin Loci oder Bereiche in der DNA mit spezifischen Veränderungen aufdeckt, die das Krebsrisiko beeinflussen, können Forscher*innen polygene Risikoscores (PRS) definieren – personalisierte Schätzungen des Krebsrisikos einer Person, die auf der einzigartigen Kombination dieser Veränderungen eines Patienten basieren. Die meisten PRS werden jedoch für eine bestimmte Krebsart und nicht für das Gesamtkrebsrisiko erstellt.

Ein PRS, der das Risiko für eine bestimmte Krebsart angibt, ist wichtig, aber nicht ausreichend«, erklärte Jin. »Wir haben versucht, einen Indikator zu schaffen – den Krebs-Polygen-Risiko-Score (CPRS) –, um das genetische Krebsrisiko als Ganzes zu messen.«

Jin und Kolleg*innen berechneten individuelle PRS für 16 Krebsarten bei Männern und 18 Krebsarten bei Frauen unter Verwendung verfügbarer Daten aus genomweiten Assoziationsstudien. Anschließend kombinierten sie diese Werte mit statistischen Methoden zu einem einzigen Maß für das Krebsrisiko, das auf dem relativen Anteil der einzelnen Krebsarten in der Allgemeinbevölkerung basiert. Für Männer und Frauen wurden getrennte CPRS erstellt.

Zur Validierung ihrer CPRS nutzten die Forscher*innen Genotypinformationen von 202.842 Männern und 239.659 Frauen aus der UK Biobank, einer Kohorte von Teilnehmer*innen aus der Allgemeinbevölkerung, die zwischen 2006 und 2009 in England, Schottland und Wales rekrutiert wurden, und berechneten eine CPRS für jede Person.

Die Teilnehmer*innen der UK Biobank wurden bei der Aufnahme in die Studie zu verschiedenen Lebensstilfaktoren befragt, darunter Rauchen und Alkoholkonsum, Body-Maß-Index, Bewegungsgewohnheiten und typische Ernährung. Anhand dieser Faktoren stuften Jin und Kolleg*innen jeden Patienten in einen ungünstigen (null bis ein gesunder Faktor), einen mittleren (zwei bis drei gesunde Faktoren) oder einen günstigen (vier bis fünf gesunde Faktoren) Gesamtlebensstil ein.

Bei Patienten mit dem höchsten CPRS-Quintil war die Wahrscheinlichkeit fast doppelt so hoch (bei Männern) beziehungsweise 1,6-mal so hoch (bei Frauen), dass bei der letzten Nachuntersuchung im Jahr 2015 oder 2016 eine Krebsdiagnose gestellt wurde. Bemerkenswert ist, dass 97 Prozent der Patient*innen in der Studie ein hohes genetisches Risiko (oberstes Quintil) für mindestens eine Krebsart aufwiesen. »Dies deutet darauf hin, dass fast jeder für mindestens eine Krebsart anfällig ist«, so Jin. »Es zeigt auch, wie wichtig es ist, dass jeder einen gesunden Lebensstil beibehält.«

Bei Patient*innen mit einem ungünstigen Lebensstil und dem höchsten Quintil des genetischen Risikos war die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, 2,99 Mal (bei Männern) beziehungsweise 2,38 Mal (bei Frauen) höher als bei Patient*innen mit einem günstigen Lebensstil und dem niedrigsten Quintil des genetischen Risikos.

Bei Patient*innen mit hohem genetischem Risiko betrug die Fünfjahres-Krebsinzidenz 7,23 Prozent bei Männern und 5,77 Prozent bei Frauen mit einem ungünstigen Lebensstil, verglichen mit 5,51 Prozent bei Männern und 3,69 Prozent bei Frauen mit einem günstigen Lebensstil. Die verringerten Prozentsätze sind vergleichbar mit dem Krebsrisiko bei Personen mit mittlerem genetischem Risiko, so Jin. Ähnliche Trends wurden in allen genetischen Risikokategorien beobachtet, was darauf hindeutet, dass Patient*innen unabhängig vom genetischen Risiko von einem gesunden Lebensstil profitieren könnten.

Unsere Ergebnisse zeigen, dass jeder einen gesunden Lebensstil führen sollte, um das allgemeine Krebsrisiko zu senken«, meint Jin. »Dies ist besonders wichtig für Menschen mit einem hohen genetischen Krebsrisiko. Wir hoffen, dass unser CPRS nützlich sein könnte, um das Bewusstsein der Menschen für ihre vererbte Krebsanfälligkeit insgesamt zu verbessern und ihnen die Teilnahme an gesunden Aktivitäten zu erleichtern.«

Informationen zur Studie

Titel: Genetic Risk for Overall Cancer and the Benefit of Adherence to a Healthy Lifestyle

Autor*innen: Meng Zhu, Tianpei Wang, Yanqian Huang, Xiaoyu Zhao, Yuqing Ding, Mengyi Zhu, Mengmeng Ji, Cheng Wang, Juncheng Dai, Rong Yin, Lin Xu, Hongxia Ma, Qingyi Wei, Guangfu Jin, Zhibin Hu und Hongbing Shen

Quelle: Cancer Research, DOI: 10.1158/0008-5472.CAN-21-0836

Datum der Veröffentlichung: 29. Juli 2021

Quelle: www.AlcoholAndCancer.eu

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