Movendi-Präsidentin Šperková mit Forderung zur Pirorisierung der Alkoholpolitik gegen Lebererkrankungen

Die European Association for the Study of the Liver (EASL) und The Lancet haben einen wegweisenden Bericht über Lebererkrankungen in Europa veröffentlicht. In diesem brandneuen Bericht der EASL-Lancet Liver Commission fordert eine multidisziplinäre Gruppe von Expert:innen einen Paradigmenwechsel bei der Behandlung von Lebererkrankungen in Europa: Prävention und Früherkennung statt Behandlung von Komplikationen im Endstadium. Movendi International unterstützt die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels und fordert eine stärkere Konzentration auf das Potenzial der Alkoholpolitik zur Prävention von Lebererkrankungen und zur Förderung der Gesundheit für alle.

Lebererkrankungen sind heute die zweithäufigste Ursache für den Verlust von Lebensarbeitsjahren in Europa. Die Leberkommission spricht eindeutig den großen Beitrag des Alkohols zur Belastung durch Lebererkrankungen in Europa an. Und die Leberkommission fordert die europäischen Regierungen nachdrücklich auf, einheitliche alkoholpolitische Lösungen einzuführen, um Alkoholschäden zu verhindern und zu verringern, einschließlich eines vollständigen Verbots von Alkoholwerbung, Sponsoring und Promotion – auch in sozialen und digitalen Medien.

Wir gratulieren der EASL und The Lancet zu dieser umfassenden Arbeit. Movendi International begrüßt die mutigen und ehrgeizigen Empfehlungen der brandneuen Leberkommission und unterstützt nachdrücklich die Forderung nach einem Paradigmenwechsel in der europäischen Antwort auf die Belastung durch Lebererkrankungen«, so Kristina Šperková, internationale Präsidentin von Movendi International, der weltweit größten sozialen Bewegung für Alkoholprävention und ‑kontrolle.

Die Coronavirus-Pandemie erinnert uns alle daran, wie wichtig Gesundheit und Wohlbefinden wirklich sind. Ein gesundes Europa, in dem alle Menschen und insbesondere Kinder und Jugendliche ein gesundes und erfülltes Leben führen können, ist eine wichtige Priorität für die Gemeinden in unserer Region. Die Menschen wollen in einem gesunden Umfeld leben und wünschen sich, dass ihre Angehörigen ein langes Leben bei guter Gesundheit führen.

  • Aber ein hoher Alkoholkonsum und hohe Alkoholschäden stellen eine schwere gesundheitliche Belastung dar. So ist Alkoholkonsum in Europa bei weitem die Hauptursache für leberbedingte Todesfälle. Alkoholbedingte Lebererkrankungen sind die häufigste Form der Lebererkrankung und für mindestens 50 % der Zirrhosefälle verantwortlich.
  • Europa hat den höchsten Alkoholkonsum der Welt. Zusammen mit ultrahochverarbeiteten Lebensmitteln und der hohen Prävalenz von Fettleibigkeit sind die Produkte und Praktiken der Alkoholindustrie die Hauptursachen für leberbedingte Morbidität und Mortalität.
  • Mehr als 50 % der Lebererkrankungen im Endstadium sind auf starken Alkoholkonsum zurückzuführen - und die Alkoholindustrie erwirtschaftet einen großen Teil ihrer Gewinne mit starkem Alkoholkonsum.

In ihrer Grundsatzrede bei der Vorstellung des bahnbrechenden Berichts betonte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, wie wichtig die Prävention chronischer Krankheiten im Allgemeinen und von Lebererkrankungen im Besonderen ist, um die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Europäer:innen und eine höhere Lebensqualität zu fördern.

  1. Europa hat den höchsten Pro-Kopf-Alkoholkonsum, die höchste Prävalenz von starkem episodischem Alkoholkonsum und die niedrigste Alkoholabstinenzrate der Welt.
  2. Alkohol in Verbindung mit Fettleibigkeit und anderen Risikofaktoren für Lebererkrankungen führt zu den derzeit hohen Raten von Lebererkrankungen im Endstadium und Leberkrebs.
  3. Alkohol verursacht etwa 40 % der 287.000 vorzeitigen leberbedingten Todesfälle, die jedes Jahr in Europa zu beklagen sind, wobei die tatsächliche Zahl noch höher sein könnte.

Weit über die Leber hinaus stellen Alkohol und ultraverarbeitete Lebensmittel die größten gesundheitlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts dar, und es wird immer deutlicher, dass Lebererkrankungen als Chiffre für Gesundheit und als Indikator für unsere Kapazitäten im Gesundheitswesen dienen.

Der Bericht der EASL-Lancet Liver Commission ist ein wichtiger Meilenstein, der die Schäden aufzeigt, die die Produkte und Praktiken der Alkoholindustrie für unsere Familien und Gemeinschaften mit sich bringen.
Wir sehen in den Daten, was wir aus unseren Erfahrungen in unseren Familien und am Arbeitsplatz, in unseren Fußballvereinen und Buchclubs, bei unseren Klassentreffen wissen: Alkohol führt zu einem massiven Verlust an gesunden Lebensjahren. Unsere Mitglieder, die in Ländern aus ganz Europa leben, sind sehr besorgt über die Taktiken der Alkoholindustrie und den Schaden, den sie in jeder Familie und Gemeinschaft anrichten.
Wenn nichts geschieht, werden allein die Todesfälle durch Lebererkrankungen in den nächsten 30 Jahren zu einem Rückgang der gesunden Lebenserwartung um 1,3 Jahre führen, wobei 46 % des Rückgangs auf den Alkoholkonsum und 28 % auf Übergewicht zurückzuführen sind.
Die wichtige Lektion der Leberkommission lautet: Es gibt Lösungen, die sehr wirkungsvoll sind und sich bewährt haben.«
Kristina Šperková, Internationale Präsidentin, Movendi International

Die Kommission skizziert, wie Europa die Umsetzung wirksamer politischer Maßnahmen in den Bereichen Besteuerung, Neuformulierung von Lebensmitteln sowie Produktkennzeichnung, ‑werbung und ‑>verfügbarkeit vorantreiben kann, um den Konsum von Alkohol, extrem verarbeiteten Lebensmitteln und Lebensmitteln mit Zuckerzusatz, insbesondere bei jungen Menschen, zu verringern, ähnlich wie dies beim Tabak der Fall ist.

Von den zehn kühnen und ehrgeizigen Empfehlungen sind zwei auf die Alkoholprävention und ‑kontrolle ausgerichtet:

  1. Die europäischen Regierungen müssen eine einheitliche Politik zur Verringerung der alkoholbedingten Schäden einführen.
  2. Ein vollständiges Verbot der Vermarktung von Alkohol und extrem verarbeiteten, fett- und zuckerhaltigen Lebensmitteln in den sozialen und digitalen Medien, die sich an Kinder richten.

Die Leberkommission unterstreicht, dass in Bezug auf Alkohol die Beweise für eine gerechte öffentliche Gesundheitspolitik bemerkenswert konsistent sind und von der WHO als »Best Buys« für die Alkoholpolitik zusammengefasst wurden:

  • Steuererhöhungen auf alkoholhaltige Getränke,
  • Umfassende Beschränkungen und Verbote der Alkoholwerbung, und
  • Beschränkungen der Verfügbarkeit von Alkohol im Einzelhandel.
Alkoholpolitische Lösungen bergen ein enormes und weitgehend ungenutztes Potenzial zur Verhütung und Verringerung von Lebererkrankungen.
Die Menschen haben ein Recht darauf, vor Alkoholwerbung geschützt zu werden. Und die Erhöhung des Alkoholpreises in Europa durch moderne Verbrauchssteuern auf Alkohol wird die Belastung durch Lebererkrankungen verringern, die Gesundheit fördern und inländische Mittel für Investitionen in eine bessere Gesundheitsversorgung aufbringen.
Der Paradigmenwechsel hin zur Prävention sollte durch eine regionsweite Initiative zur Alkoholbesteuerung und neue Investitionen in die Umsetzung des SAFER-Alkoholkonzepts der WHO vorangetrieben werden.«
Kristina Šperková, Internationale Präsidentin, Movendi International

Quelle: MOVENDI International

Übersetzt mit www.DeepL.com