Im Jahre 2007 wurde das Europäische Forum Alkohol und Gesundheit begründet, um Organisationen zusammen zu bringen, die im weitesten Sinne mit dem Konsumgut Alkohol zu tun haben. Sie alle sollen gemeinsam daran arbeiten, dass in vielen Aktionen die Probleme des problematischen Alkoholkonsums und der alkoholbedingten Schäden in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union thematisiert und verbreitet werden.

Das Forum bringt eine Vielzahl von interessierten Organisationen, Unternehmen und Einzelpersonen zusammen. Das sind die Verbände der Alkoholindustrie in ihrer ganzen Breite, von der Produktion bis zur Werbung, auf der einen Seite, auf der anderen Seite die Verbände des Gesundheitswesens, der Jugend- und Familienorganisationen sowie Organisationen und Einzelpersonen aus der Wissenschaft. Aktuell hat sich die Zahl der Mitglieder auf über 80 erhöht.

Dem Fernsehsender arte ist es zu verdanken, dass er in fünf zu später Sendezeit ausgestrahlten Folgen über die Rahmenbedingungen der Alkoholprohibition in den Vereinigten Staaten ausgewogen informierte. Gab es doch in Deutschland bisher immer nur das etwas schlichte Argument, »dass die Alkoholprohibition in Amerika gescheitert sei«. Nun wurde deutlich, dass es in erster Linie die Frauenverbände waren, die es nicht mehr mit ansehen konnten, dass ein großer Teil der Arbeiter kein Geld mit nach Hause brachte, sondern es vorher bereits vertrank. Die soziale Situation der Familien war unhaltbar geworden. Diese Situation hat sich durch ein generelles Verbot relativ schnell verbessert. Es wurde aber auch deutlich, dass sich ein Gesetz nicht durchsetzen lässt, wenn es nicht von der Mehrheit der Bevölkerung getragen wird. Man stelle sich in der Bundesrepublik Deutschland ein Gesetz vor, welches der Bund will, das aber von den Ländern weder gewollt noch kontrolliert wird. Das geht nicht.

Vor wenigen Stunden ging in Stockholm die Konferenz des „Alcohol Policy Network in Europe (APN)“ zu Ende. Engagierte Wissenschaftler, meinungsstarke Vertreter von Ministerien und aktive Menschen aus den Nicht-Regierungsorganisationen (NGO) diskutierten die zukünftige Politik, die notwendig ist, um die alkoholbedingten Schäden in den europäischen Staaten zu reduzieren.

Diese Gespräche fanden statt vor dem Hintergrund der laufenden Konsultationen auf zwei Ebenen. Da ist zum einen die Diskussion im Rahmen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Stichwort „Nicht übertragbare Krankheiten (NCD)“ und zum anderen der im nächsten Jahr zu erwartende neue Aktionsplan Alkohol der Europäischen Union.

Wenn über Testkäufe gesprochen wird, durch die ausprobiert werden soll, ob Kinder und Jugendliche Alkohol, Tabak, Glücksspiel oder mit einer Altersangabe versehene Tonträger entgegen den Vorschriften bekommen, so denkt man in erster Linie an Aktivisten aus Jugendverbänden, an Ordnungsämter oder an Polizei.

Es sind aber auch die Firmen selbst, die Testkäufe durchführen lassen, um zu testen, ob sich ihre Angestellten oder Lizenznehmer an die Vorschriften halten. Beauftragt wird damit dann zum Beispiel die Testkauf-Agentur SKOPOS Next. Diese Agentur ist seit 2006 auf das Thema Jugendschutz spezialisiert und führt entsprechende Testkäufe durch.