Teilnehmer*innen beim Parlamentarischen Frühstück des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes zur Sucht- und Drogenpolitik.

Die im Paritätischen Wohlfahrtsverband zusammengeschlossenen Suchthilfeverbände haben heute im Rahmen eines Parlamentarischen Frühstücks ihre Forderungen an die Sucht- und Drogenpolitik der kommenden Legislaturperiode vorgestellt.

Seit den 1970er Jahren setzt Deutschland in der Drogenpolitik auf das Prinzip Abschreckung und Repression. Auch die bis heute gültige Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik aus dem Jahr 2012 setzt konsequent auf Schadens- und Angebotsreduzierung sowie Strafverfolgung als wesentliche Säule neben Prävention, Beratung und Behandlung. Mit dem Cannabisgesetz wurde eine erste Abkehr von der Repressions- und Verbotspolitik vollzogen. Dieser Weg muss konsequent fortgesetzt werden, auch um Menschen mit Substanzkonsumproblemen Hilfe statt Strafe zu bieten.

KI-generiertes Bild einer Weinflasche, aus der Rotwein auf eine Europakarte gegossen wird, wodurch die Karte teilweise rot gefärbt wird.
Foto KI-generiert

Trotz jahrzehntelanger Forschung ist die Wahrheit erschreckend: Die Gesundheitsrisiken von Alkohol werden sowohl in der Politik als auch in der Öffentlichkeit weitgehend missverstanden oder heruntergespielt. Alkohol ist eine der führenden Ursachen für vermeidbare Todesfälle in der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und fordert jährlich fast 800.000 Menschenleben.

Die Folgen gehen weit über die einzelnen Konsument*innen hinaus und verursachen enorme gesellschaftliche Kosten: In Ländern mit hohem Einkommen werden jährlich bis zu 2,6 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Gesundheitskosten, Produktivitätsverluste und Justizaufwendungen aufgrund von Alkoholkonsum aufgewendet. Damit ist Alkohol nicht nur ein öffentliches Gesundheitsproblem, sondern auch ein wirtschaftliches Problem und eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, schreiben Hans P. Kluge, Gauden Galea, Carina Ferreira-Borges und Catherine Paradis vom WHO-Regionalbüro Europa in ihrem Kommentar zum Lancet-Artikel »Warum ist Alkohol in Europa so normalisiert?«

Frau weigert sich, Bestechungsgeld anzunehmen.

Der leichte Zugang zu den Schaltstellen der Macht in Irland ermöglicht es der Alkoholindustrie, Schaden und Ungerechtigkeit in einem politischen und wirtschaftlichen System zu fördern, das Unternehmen auf Kosten der öffentlichen Gesundheit begünstigt.

Alcohol Action Ireland (AAI) hat immer wieder auf den Einfluss hingewiesen, den die Alkoholindustrie auf die Machtzentren in Irland ausübt, und nun bestätigt eine wissenschaftliche Originalstudie mit dem Titel »Assessing alcohol industry penetration and government safeguards: the International Alcohol Control Study« (Bewertung der Durchdringung der Alkoholindustrie und staatlicher Schutzmaßnahmen: die Internationale Studie zur Alkoholkontrolle) ihre Bedenken. Die Studie, die im British Medical Journal veröffentlicht wurde, zeigt ein beunruhigendes Ausmaß an Einflussnahme der Alkoholindustrie auf die Formulierung der staatlichen Alkoholpolitik in Irland.

Mehrere Ärztinnen und Ärzte in weißen Kitteln stehen im Kreis und legen ihre Hände übereinander als Zeichen für Teamwork und Zusammenarbeit.

Der Ständige Ausschuss der Europäischen Ärzt*innen (CPME) hat eine Erklärung veröffentlicht, in der er die negativen Auswirkungen kommerzieller Determinanten auf die Gesundheit hervorhebt. Er fordert, dass politische Entscheidungen zum Wohle der öffentlichen Gesundheit evidenzbasiert und ethisch vertretbar getroffen werden.