Porträt von Fredric Schulz, Bundesvorsitzender der Guttempler, neben seinem Zitat am 16.11.25 in der Westfalenpost: Dahinter steht offenbar eine grenzenlose Ahnungslosigkeit davon, was Alkohol gesellschaftlich und individuell anrichtet. Es kann doch nicht sein, dass Politiker*innen nicht wissen, dass Alkoholkonsum jedes Jahr 40.000 Menschen das Leben kostet.

Die Ernennung des SPD-Politikers Dirk Wiese zum »Genussbotschafter« der Spirituosenindustrie sehen die Guttempler*innen als besorgniserregendes Zeichen dafür, dass sich Teile der Politik der realen Tragweite des Alkoholkonsums nicht bewusst sind. Fredric Schulz, Bundesvorsitzender der Guttempler*innen, kritisiert, dass Politiker*innen der Alkoholindustrie mit solchen Ehrenämtern ein gesellschaftliches Gütesiegel verleihen, während sie die massiven Schäden, die Alkohol Jahr für Jahr anrichtet, ausblenden.

Ein bärtiger Mann im Anzug hält einen stark verformten Globus in seinen Händen. Das Bild ist in dunklen Goldtönen gehalten.

Sinkende Umsätze, ein steigendes Gesundheitsbewusstsein und ein wachsendes Bewusstsein für die Schäden durch Alkohol offenbaren tiefgreifende Mängel im Geschäftsmodell der großen Konzerne der Alkoholindustrie, deren Gewinne zu einem großen Teil vom starken und risikoreichen Alkoholkonsum abhängen. Multinationale Giganten der Alkoholindustrie wie Diageo und Pernod Ricard sehen sich mit starken Gewinneinbußen, negativen Reaktionen von Investor*innen und einem schwindenden Vertrauen des Marktes konfrontiert, da sich die Verbraucher*innen zunehmend vom Alkohol abwenden.

Die Alkoholindustrie reagiert auf diese Krise mit aggressivem Marketing, Lobbyarbeit und Expansion in Entwicklungsländer, in denen es weniger alkoholpolitischen Schutz für Menschen und Gemeinschaften gibt.

Ein junger Junge mit Brille sitzt am Frühstückstisch und blickt mit offenem Mund schockiert auf eine Zeitung. Die große Schlagzeile der Zeitung lautet 'FAKE NEWS', darunter der Text 'DON'T READ ALL ABOUT IT. STOP USE REASON.'. Auf dem Tisch stehen Frühstücksartikel wie Orangensaft, Milch und Essen.

Eine unabhängige Analyse der Gesundheitsinformationen durch die Gesundheitsbehörden hat ergeben, dass auf den von der Alkoholindustrie finanzierten Websites weiterhin Fehlinformationen über Schwangerschaft und Säuglingsgesundheit zu finden sind. Warnungen, von der Alkoholindustrie finanzierte Informationsquellen zu meiden, sollten ein wesentlicher Bestandteil der weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung von Fehlinformationen im Gesundheitsbereich sein.

Heller Foyerbereich mit bodentiefen Fenstern; großer Deckenmonitor zeigt DHS-Logo (Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen), davor Trockenpflanzen-Deko, rechts runder Empfangstresen mit Laptop und zwei Infobannern, unter anderem 'Alkohol? Weniger ist besser!'

Schnittstellen gemeinsam gestalten« – dieses Motto zog sich wie ein roter Faden durch die 64. Fachkonferenz SUCHT der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) in Potsdam: 233 Teilnehmer*innen nutzten die hochkarätig besetzten Vorträge, Foren und Podiumsgespräche, um sich miteinander zu vernetzen und sektorenübergreifend in einen regen Austausch zu kommen. Die vom 27. bis 29. Oktober 2025 im Kongresshotel Potsdam stattfindende Veranstaltung war bereits Wochen vor Beginn ausgebucht.