Logo zum Aktionstag 'Suchtberatung – kommunal wertvoll!' am 13. November 2025. Links steht der Veranstaltungstitel in grauer, blauer und roter Schrift. Rechts sind verschieden große, farbige Kreise (grau, olivgrün und rot) durch feine Linien miteinander verbunden und bilden ein Netzwerk-Motiv.

Unter dem Schwerpunktthema »Sucht betrifft uns alle – Hilfe auch!« weist der am 13. November 2025 stattfindende Aktionstag Suchtberatung auf aktuelle Problemlagen hin. Abhängigkeit ist kein Randthema, sondern betrifft die gesamte Gesellschaft. Wo Hilfen aufgrund von Mittelkürzungen zurückgefahren werden, drohen Betroffene durchs Raster zu fallen.

In Deutschland leiden fast 10 Millionen Menschen unter einer Abhängigkeitserkrankung – quer durch alle Altersgruppen und Schichten. Die rund 1.400 Suchtberatungsstellen in Deutschland bieten Menschen mit Suchtproblemen kostenlose und auf Wunsch auch anonyme Beratung und Unterstützung an. In vielen Städten gibt es in den örtlichen Drogenszenen zunehmend Probleme mit Crack und Fentanyl. Diese Substanzen bergen erhebliche Gesundheitsgefahren für Konsumierende. Oft geht der Konsum mit einer rapiden und dramatischen Verschlechterung der sozialen Situation der Betroffenen einher. In ländlichen Regionen gibt es andere Probleme. Die Wege zur nächsten Suchtberatungsstelle und somit zum niedrigschwelligen Zugang zu Hilfe sind häufig weit.

Das Ziel

Der Aktionstag Suchtberatung soll an möglichst vielen Orten gleichzeitig auf den Stellenwert der Suchtberatungsstellen aufmerksam machen und eine breite Öffentlichkeit über deren Arbeit und Angebote informieren. Denn vielen Menschen ist bislang nicht bekannt, welche vielfältigen Aufgaben die Suchtberatung übernimmt und wie sie Menschen auf individueller und gesellschaftlicher Ebene unterstützt.

Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) und ihre Mitgliedsverbände haben den »Aktionstag Suchtberatung 2020« ins Leben gerufen, um verschiedene Zielgruppen über die Arbeit der Suchtberatungsstellen vor Ort zu informieren.

  • Politische Entscheidungsträger*innen: Welche Schlüsselfunktionen und Schnittstellenaufgaben übernehmen Suchtberatungsstellen in der Kommune? Was ist nötig, um den zentralen Aufgaben nachhaltig nachkommen zu können?
  • Betroffene und Angehörige: Wie kann Suchtberatung mir/uns persönlich helfen?
  • Allgemeinbevölkerung: Welchen gesellschaftlichen Beitrag leistet Suchtberatung?

Der Aktionstag Suchtberatung ist für die Suchtberatungsstellen eine »Investition« in die Zukunft. Er kann den Auftakt für Verhandlungen und Gespräche bilden und so zu einer Verstetigung der Zusammenarbeit beitragen – selbst wenn die Verhandlungen für das kommende Haushaltsjahr im November bereits abgeschlossen sind.

Die zentrale Botschaft: Suchtberatung KOMMUNAL WERTVOLL!

Suchtberatungsstellen bieten Beratung, Behandlung, Begleitung, Unterstützung und Stabilisierung für abhängigkeitskranke Menschen in Krisen sowie in dauerhaft herausfordernden Lebenssituationen. Damit bieten sie vor Ort eine unverzichtbare Hilfe für suchtgefährdete und abhängigkeitskranke Menschen sowie deren Angehörige. Sie übernehmen vielfältige Aufgaben, die sich auf verschiedenen Ebenen bewegen und in ihrer Zusammensetzung ein Alleinstellungsmerkmal der Suchtberatung darstellen. Suchtberatungsstellen leisten einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft:

  • Motivation und Vermittlung: Suchtberatungsstellen sind unter anderem dafür zuständig, Hilfesuchende an das medizinische Hilfesystem (stationäre oder ambulante Rehabilitation) zu vermitteln. Sie motivieren Betroffene, diese Hilfsangebote wahrzunehmen, und informieren über die verschiedenen Möglichkeiten.
  • Beratung und Begleitung: Durch die beratende und begleitende Funktion wird eine Stabilisierung der Situation Betroffener erreicht. Suchtberatung trägt also dazu bei, eine Verschlechterung der Situation Hilfesuchender zu verhindern.
  • Netzwerkarbeit: Fachkräfte der Suchtberatung sind Anlaufstelle für verschiedene Ansprechpersonen und vermitteln zwischen unterschiedlichen Institutionen. Dazu zählen beispielsweise Angehörige, Arbeitgeber*innen oder Jobcenter. Darüber hinaus kooperieren Suchtberatungsstellen mit anderen Hilfsstellen (wie zum Beispiel dem Jugendamt), um Angebote zu erschließen.
  • Beziehungsqualität: Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Fachkräften und Klient*innen ist die Grundlage für eine gelungene und nachhaltige weitere Versorgung Betroffener.

Die Guttempler in Deutschland sind Mitglied der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Ziel der Mitgliedsverbände der DHS ist es, ihre Fachkompetenz zu Fragen und Problemen der Suchtprävention und der Suchthilfe organisatorisch zu bündeln. Insofern steht die DHS für die Suchthilfe in Deutschland. Informationen und Hilfe für Konsument*innen, Abhängige und deren Angehörige werden in den unterschiedlichen Einrichtungen der Mitgliedsverbände und im Kontakt mit deren Mitarbeiter*innen angeboten und umgesetzt.

Direkt zum Internetangebot der DHS.

DHS fordert zweckgebundene Abgabe auf legale Suchtmittel für Prävention, Behandlung und Erforschung von Suchterkrankungen

Glückliche Familie beim Spaziergang am Strand. Davor aufsteigende Münzstapel mit Pfeil nach oben.

Rund 57 Milliarden Euro wirtschaftliche Kosten entstehen in Deutschland jährlich durch die Folgen des Alkoholkonsums. Der Tabakkonsum schlägt sogar mit rund 97 Milliarden Euro zu Buche. Belastet werden nicht nur das Gesundheitssystem und die Sozialkassen, sondern auch private Haushalte, Arbeitgeber*innen, Familien und Sozialräume. Trotz der extremen gesellschaftlichen Kosten, die sich aus dem Abhängigkeits- und Schädigungspotenzial von alkoholischen Getränken und Tabakprodukten ergeben, werden Hersteller*innen und Handel nicht an den enormen Kosten beteiligt, die durch den Konsum ihrer Produkte entstehen. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) fordert daher anlässlich des bundesweiten Aktionstages Suchtberatung am 14. November eine zweckgebundene Abgabe auf alle legalen Suchtmittel und Glücksspielangebote. Die Abgabe soll ungeschmälert der Prävention, Behandlung und Erforschung von Abhängigkeitserkrankungen und anderen Konsumfolgen zur Verfügung stehen.

Quelle: Fachinfo Der Paritätische Gesamtverband