Nahaufnahme einer Person, die ein Paket in beiden Händen hält; auf dem Karton sind die EU-Flagge, ein QR-Code, mehrere schwarze Flaschensilhouetten und farbige Fragezeichen (gelb, pink, türkis) aufgedruckt.

Die Debatte über das EU-Weinpaket heizt sich auf. Nachdem nun 338 Änderungsanträge im Europäischen Parlament eingereicht wurden und der Rat der EU bereits seine Position signalisiert hat, fordert die European Alcohol Policy Alliance (Eurocare) die politischen Entscheidungsträger*innen auf, sich für das Recht der Verbraucher*innen auf korrekte Informationen einzusetzen.

Im Kern des Problems steht ein einziges Wort: arm

Entscheidungsträger*innen schlagen vor, Weine mit 6 % Alkoholgehalt als »alkoholarm« zu kennzeichnen. Das Problem dabei ist jedoch, dass Verbraucher*innen den Begriff »alkoholarm« automatisch mit einem gesundheitlichen Vorteil assoziieren. Diese Terminologie ist in der Lebensmittelkennzeichnung fest etabliert, wo Begriffe wie »zuckerarm«, »fettarm« oder »salzarm« als gesündere Optionen angesehen werden. Alkohol ist jedoch nicht vergleichbar. Kein Alkoholkonsum ist für unsere Gesundheit unbedenklich, und die Bezeichnung eines Weins mit 6 % Alkoholgehalt als »alkoholarmer Wein« ist irreführend, insbesondere wenn er in absoluten Zahlen immer noch mehr Alkohol enthält als ein Bier mit 5 % Alkoholgehalt, für das diese Bezeichnung nicht verwendet werden darf.

Eurocare fordert daher die Verwendung des Begriffs »reduzierter Alkoholgehalt«, einer klaren und transparenten Formulierung, die bereits im EU-Lebensmittelrecht verankert ist. Diese einfache Änderung würde die Verwirrung beenden und die Kennzeichnung von Alkohol mit den Grundsätzen des Verbraucherschutzes in Einklang bringen.

Belgien hat sich bereits deutlich für die Kennzeichnung »alkoholreduziert« ausgesprochen und damit die Ansicht bekräftigt, dass Verbraucher*innen niemals durch mehrdeutige Formulierungen manipuliert werden sollten. Eurocare begrüßt diese Haltung und fordert andere Mitgliedstaaten und Europaabgeordnete nachdrücklich auf, diesem Beispiel zu folgen.

Bedenken hinsichtlich QR-Codes

Eurocare warnt auch davor, Angaben zu Inhaltsstoffen und Nährwerten über elektronische Etiketten oder QR-Codes bereitzustellen. Bei den meisten Weinen ist es bereits zulässig, diese Informationen über QR-Codes bereitzustellen, während alkoholfreie und alkoholarme Weine (bis zu 1,2 % Alkohol) diese Informationen auf dem Etikett angeben müssen, was durch das EU-Weinpaket nicht in Frage gestellt werden darf.

QR-Codes sind keine zuverlässige Alternative: Viele Verbraucher*innen verfügen weder über Smartphones noch über digitale Kompetenzen oder einen zuverlässigen Internetzugang und haben nicht die Zeit, jedes Produkt, das sie kaufen, zu scannen. Eine Konsultation der Kommission aus dem Jahr 2022 bestätigte diese Bedenken. Verbraucherorganisationen betonten, dass QR-Codes wahrscheinlich nicht verwendet werden, möglicherweise nicht vertrauenswürdig sind und gesundheitliche Ungleichheiten verschärfen könnten. Die einzige Unterstützung für QR-Codes kommt von der Alkoholindustrie, die daran interessiert ist, den wahren Inhalt ihrer Produkte weiterhin vor aller Augen zu verbergen.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Der AGRI-Ausschuss des Europäischen Parlaments wird über das Weinpaket abstimmen, anschließend werden das Parlament und der Rat zu weiteren Verhandlungen zusammenkommen. Eurocare fordert beide Institutionen auf, Klarheit statt Verwirrung, Transparenz statt Manipulation und Fairness statt Einflussnahme durch die Industrie zu wählen.

Die Botschaft ist einfach: Verbraucher*innen verdienen Etiketten, die informieren und nicht irreführen.

Weitere Informationen finden sich im vollständigen Positionspapier von Eurocare zum EU-Weinpaket.

Skandalöser Zuschuss: Aufdeckung des Wein-Paradoxons der EU

Eine Kollage aus zwei Bildern: Im Hauptbild geben sich zwei Männer in dunklen Anzügen die Hand. Von links ragen Geldscheine, von rechts Weinflaschen ins Bild. Rechts oben sind drei kreisrunde Porträtfotos von Emil Juslin, Otto Nermo und Rebecka Öberg eingefügt. Der Hintergrund ist in kalten Gelbtönen gehalten, mit einem gepunkteten Muster am unteren Rand.

Das neue »Weinpaket« der Europäischen Kommission ist ein beunruhigendes Paradoxon: Während das öffentliche Bewusstsein für die Gefahren des Alkoholkonsums wächst und der Konsum sinkt, verdoppelt Brüssel die Subventionen für eine angeschlagene, gesundheitsschädliche Industrie. Statt die öffentliche Gesundheit zu schützen, schlägt die Kommission unter anderem QR-Codes statt echter Warnhinweise vor und bietet den Verbraucher*innen Illusionen statt Informationen. Hinter diesem neuen Vorschlag steht der mächtige Einfluss der Weinindustrie, deren Lobbyarbeit die EU-Institutionen dazu gebracht hat, privaten Profit über das öffentliche Interesse zu stellen. Dieser Vorschlag wirft grundlegende Fragen über das Engagement der EU für Fairness, Gesundheit und ihre eigenen Grundwerte auf, schreiben Rebecka, Otto und Emil.

Massive Kritik am Weinpaket der Europäischen Kommission

Frau wirft Brief in Briefkasten.

Als Teil einer Koalition europäischer Gesundheitsorganisationen haben wir uns heute mit einem gemeinsamen Positionspapier an die Abgeordneten des Europäischen Parlaments im Landwirtschaftsausschuss gewandt, um unsere konkreten Bedenken bezüglich des vorgeschlagenen Weinpakets zum Ausdruck zu bringen. In dem Papier werden die Auswirkungen des Vorschlags auf die Gesundheit, die Ressourcennutzung und die Transparenz der EU-Alkoholpolitik dargelegt.

Die Unterzeichner*innen vertreten nationale und europäische Organisationen aus 15 Mitgliedstaaten. Gemeinsam sprechen wir für Millionen von EU-Bürger*innen und Fachleuten, die sich für Gesundheitsförderung, Prävention und Patientenvertretung engagieren.

Quelle: EuroCare

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