Eine neue YouGov-Analyse hat ergeben, dass fast die Hälfte der jungen Menschen in Deutschland, die der Generation Z angehören, alkoholfrei lebt.
Im Vergleich zu neun anderen europäischen Ländern leben in Deutschland mehr junge Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren alkoholfrei. Dies ist ein gesunder und positiver Trend in einem Land mit einer tief verwurzelten und weit verbreiteten Alkoholnorm, die von den jüngeren Generationen durch gesündere und integrativere soziale Normen ersetzt wird.
Die Generation Z (oder kurz Gen Z) ist die demografische Kohorte, die auf die Millennials folgt und der Generation Alpha vorausgeht. In der Forschung und in den populären Medien werden die mittleren bis späten 1990er Jahre als Anfangsjahr und die 2010er Jahre als Endjahr der Generation Z verwendet.
Die Umfrageergebnisse stammen aus den Daten der YouGov Global Profiles, die im April 2022 erhoben wurden. Die Umfrage wurde in 43 Ländern durchgeführt und umfasste mehr als 1.000 einheitlich gestellte Fragen.
Zum Thema Alkohol wurde folgende Frage gestellt: &#raquo;Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu oder nicht? Ich trinke keinen Alkohol«. Die Befragten konnten zustimmen, nicht zustimmen oder keine der beiden Aussagen auswählen. In Deutschland wurden von YouGov 14.152 Personen befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
49 %
Junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren in Deutschland leben alkoholfrei
- Fast die Hälfte (49 %) der 18- bis 24-Jährigen in Deutschland gibt an, keinen Alkohol zu trinken.
Damit liegt Deutschland über dem Durchschnitt von 45 %. - Im Vergleich dazu ist die Altersgruppe der 45- bis 54-Jährigen mit 41 % diejenige mit dem geringsten Anteil an Personen, die alkoholfrei leben.
- Von den 25- bis 34-Jährigen leben 47 % alkoholfrei.
- Sowohl bei den 45- bis 54-Jährigen als auch bei den über 55-Jährigen trinken in Deutschland 46 % keinen Alkohol.
In der YouGov-Analyse wurden neun weitere europäische Länder untersucht. Im Vergleich zu diesen Ländern leben in Deutschland mehr 18- bis 24-Jährige alkoholfrei.
- Im Vereinigten Königreich leben 43 % der Generation Z alkoholfrei.
- In Frankreich leben 39 % der 18- bis 24-Jährigen alkoholfrei.
- In Österreich und Bulgarien leben 37 % der jungen Menschen alkoholfrei.
- In Polen leben 33 % der 18- bis 24-Jährigen alkoholfrei.
- In Belgien leben 32 % der jungen Menschen alkoholfrei.
- In der Schweiz und in Portugal leben nur 30 % der Jugendlichen in dieser Altersgruppe alkoholfrei.
Ein Trend zu einer nüchternen und nüchtern neugierigen Jugend
Bereits im Alkoholsurvey der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) für das Jahr 2021 zeigte sich, dass der Alkoholkonsum bei Jugendlichen in Deutschland tendenziell rückläufig ist. Im Jahr 2019 geben nur noch 8,7 % der 12- bis 17-Jährigen an, regelmäßig (mindestens einmal pro Woche) Alkohol zu trinken. Dieser Wert bleibt bis 2021 konstant. Zum Vergleich: 2004 gaben noch 21,2 % dieser Altersgruppe an, regelmäßig Alkohol zu konsumieren.
Dies deutet auf einen klaren Trend hin, dass die jungen Menschen in Deutschland zunehmend nüchtern und nüchtern neugierig sind.
Während der COVID-19-Pandemie wurde die Verfügbarkeit von Alkohol in Deutschland durch die Schließung oder Einschränkung von Bars, Kneipen und Restaurants verringert. Dies hatte zur Folge, dass der Absatz von Bier, einer der am häufigsten konsumierten Alkoholika in Deutschland, in den Jahren 2020 und 2021 zurückging.
Die geringere Verfügbarkeit von Alkohol während der COVID-19-Pandemie hat dazu geführt, dass weniger Menschen, insbesondere Jugendliche, Alkohol getrunken haben. Das Statistische Bundesamt berichtete kürzlich, dass im ersten Jahr der Pandemie deutlich weniger Menschen wegen alkoholbedingter Schädigungen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Bei Jugendlichen war dieser positive Trend noch ausgeprägter.
Deutschland muss seine alkoholpolitischen Lösungen noch verbessern
Dies bedeutet nicht, dass es in Deutschland keine alkoholbedingten Schäden bei Jugendlichen gibt. Die BZgA-Studie 2021 zeigt, dass von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren fast ein Drittel (32 %) angibt, in den letzten 12 Monaten regelmäßig Alkohol konsumiert zu haben. 16,7 % trinken durchschnittlich Alkohol oberhalb der Schwelle des risikoarmen Konsums. Etwa jeder Dritte (32,7 %) hat im letzten Monat Alkohol getrunken.
Der im DHS-Jahrbuch 2022 veröffentlichte Jahresrückblick zur Suchtproblematik stellt fest, dass die hohe Prävalenz des Alkoholkonsums in Deutschland weiterhin ein Problem darstellt.
- Nach einer Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt Deutschland beim Alkoholkonsum auf Platz 13 von 44 Ländern.
Das bedeutet, dass der Alkoholkonsum der über 15-Jährigen in Deutschland pro Kopf über dem Durchschnitt der OECD-Länder liegt. - Im Jahr 2016 gab es in Deutschland 62.000 alkoholbedingte Todesfälle (19.000 Frauen und 43.000 Männer).
Dies entspricht 4 % aller Todesfälle bei Frauen und 9,9 % aller Todesfälle bei Männern.
Deshalb ist es wichtig, dass die Bundesregierung in bewährte alkoholpolitische Lösungen investiert. Deutschland hat in jüngster Zeit einige Schritte unternommen, um das Problem anzugehen, beginnend mit einer Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages im letzten Jahr.
Die Anhörung hat gezeigt, dass es evidenzbasierte und kosteneffiziente politische Lösungen zur Verringerung und Prävention alkoholbedingter Schäden in Deutschland gibt. Was fehlt, ist der politische Wille in Deutschland und in der EU, Maßnahmen zur Lösung dieser Probleme voranzutreiben.
Deutschland bleibt Hochkonsumland für Alkohol
Deutschland bleibt im internationalen Vergleich weiterhin ein Hochkonsumland für Alkohol – obwohl hierzulande der Verbrauch an alkoholischen Getränken gegenüber dem Vorjahr und auch längerfristig sank: Von 14,4 Litern Reinalkohol im Jahr 1970 auf 10,2 Liter im Jahr 2019 pro Bundesbürger:in ab 15 Jahren.
Dies stellt das heute erschienene DHS-Jahrbuch Sucht 2022 fest. Neben der Aufbereitung, Analyse und Interpretation der umfassenden Datensammlung durch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) befasst sich die aktuelle Ausgabe auch mit Sucht und Suchtmittelkonsum unter Corona-Bedingungen.
»Wir sprechen eigentlich heute über die Suchtkranken von morgen«
Dies konstatierte Frauke Fölsche von NACOA Deutschland angesichts eines Drittels der rund 3 Millionen Kinder und Jugendlichen, die in suchtbelasteten Familien aufwachsen, und später selbst eine eigene Suchtgeschichte entwickeln. Anlass war eine Anhörung im Gesundheitsausschuss des Bundestages zur Alkoholprävention, die heute nachmittag stattfand.
Als besonders wirksam sieht NACOA die Maßnahmen in Kombination mit einem Alkoholwerbeverbot.«
Frauke Fölsche, NACOA
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Inzwischen hat sich die neue deutsche Regierungskoalition in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet, gegen alkoholbedingte Schäden vorzugehen. In diesem Jahr hat der neue Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung vorgeschlagen, das gesetzliche Mindestalter für »andere alkoholische Getränke« (das Jugendschutzgesetz meint damit durch Gärung erzeugten Alkohol wie Bier und Wein) von derzeit 16 auf 18 Jahre anzuheben. Sollte dieser Vorschlag angenommen werden, wäre dies eine wirksame politische Verbesserung, um die massiven Schäden, die Kinder und Jugendliche durch alkoholische Produkte erleiden, zu verringern.
Neue Bundesregierung plant Verbesserung von Vorschriften für Alkoholwerbung
Sozialdemokrat:innen (SPD), die Grünen und die Freien Demokrat:innen (FDP) haben ihre Koalitionsgespräche abgeschlossen, wie die Parteispitzen mitteilten.
Mit dieser Ankündigung wurde auch der neue Koalitionsvertrag veröffentlicht. Darin verpflichtet sich die neue Regierung in mehreren Punkten, die Alkoholpolitik zu verbessern, wobei die eindeutigste Verpflichtung darin besteht, die Vorschriften für Alkoholwerbung im Einklang mit den neuesten Erkenntnissen zu verschärfen.
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Blienert will Altersgrenze für Alkohol anheben
Das derzeitige gesetzliche Mindestalter für den Kauf von nicht destillierten Alkoholprodukten liegt in Deutschland bei 16 Jahren. Der neue Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung hat vorgeschlagen, diese Altersgrenze auf 18 Jahre anzuheben. Sollte dieser Vorschlag angenommen werden, wäre dies eine wirksame politische Verbesserung, um die massiven Schäden zu verringern, die Kindern und Jugendlichen durch Alkoholprodukte entstehen.
Quelle: MOVENDI International
Übersetzt mit www.DeepL.com