Am 24. April 2023 lud der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung zum Auftakt seiner neuen Veranstaltungsreihe »Debatte (ge)SUCHT« Vertreter*innen aus Wissenschaft, Marketing und Industrie ein und diskutierte mit ihnen über Werbung für Alkohol, Tabak und Glücksspiel.
Blienert forderte dazu eine starke Regulierung von Werbung für Alkohol, Tabak und Glücksspiel. Es müsse Schluss sein mit dem Bierwerbespot bei der Fußballübertragung oder dem Logo auf der Sponsorenwand.
Die Überpräsenz von Großflächenwerbung für Alkohol, für Tabak und E-Zigaretten an Kiosk und Tankstelle sowie für Glücksspiel im Fernsehen ist eine Großbaustelle der deutschen Verbraucherschutz-, Jugend- und Gesundheitspolitik. Tabak, Alkohol und auch Sportwetten sind viel zu präsent im öffentlichen Raum. Daran muss sich etwas ändern, und diese Änderung werde ich vorantreiben! Die große Mehrheit der Bevölkerung will keine Alkoholwerbung mehr, sie fordert einen Stopp jeden Sponsorings für Tabakprodukte oder durch Sportwettenanbieter beim Fußball. Das darf die Politik doch nicht länger ignorieren.«
Burkhard Blienert
Die Menschen wissen, dass Alkohol, Tabak und Glücksspiel keine Produkte wie Lippenstifte oder das neueste Smartphone sind. Und ausgerechnet sie müssen sich von der Wirtschaft dann noch verhöhnen lassen, wenn diese für die zügellose aggressive Vermarktung ihrer gesundheitsschädlichen Produkte sinnigerweise das Argument der »mündigen Bürger*innen« bemüht.
70 %
sind für weitere Werbebeschränkungen bei Sportwetten im Internet und TV
75 %
fordern ein vollständiges Werbeverbot für Tabakprodukte
60 %
wünschen sich ein generelles Werbeverbot für Alkohol
Zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland befürworten darüber hinaus einen Stopp des Sponsorings für Sportwetten und Alkohol.
Wie mündig die Bevölkerung gerade auch zu Alkohol eingestellt ist, ließ Blienert untersuchen. Das Ergebnis dürfte der Alkoholindustrie gar nicht schmecken: Zwei von drei Befragten wünschen sich ein Sponsoringverbot von Fußballmannschaften und Veranstaltungen.
75 %
fordern Warnhinweise wie bei der Tabakwerbung
67 %
fordern weitergehende Werbebeschränkungen
75 %
sehen in den Regelungen zu Tabakwarnhinweisen ein Vorbild für die Alkoholpolitik
Das »Stimmungsbild Sucht- und Drogenpolitik: Alkohol, Tabak, Glücksspiel. Einstellungen der Bevölkerung zu Werbe- und Sponsoringregulierungen« als PDF zum Download.
Quelle: Medienmitteilung des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen