Junge mit Weihnachtsmütze stützt Kinn auf verschränkten Armen, daneben das Kampagnenlogo, ein Pfefferkuchenmännchen mit Aufschrift 'Weiße Weihnacht' sowie Text 'Weihnachten alkoholfrei: den Kindern zuliebe'

Da sind sie wieder auf allen Bildschirmen und auf Hochglanzpapier: Die Angebote für alkoholische Getränke und den besonderen Genuss zu Weihnachten. Sie versprechen das »Besondere« und sind doch nur dazu angetan, den Hersteller*innen festliche Profite zu sichern.

Weihnachten wird genutzt, den Alkoholkonsum nicht nur als normal darzustellen, sondern als etwas zwingend Notwendiges, wenn das Fest gelingen soll. Alkoholische Getränke werden zum Statussymbol hochstilisiert und nicht nur als notwendiges, sondern als Wundermittel für zufriedene Festtage angepriesen.

Bemerkenswert ist zudem, dass Zeitungen und Zeitschriften auch in ihrem redaktionellen Teil massiv für Weine und Spirituosen werben.

Aber wie sieht die Realität aus? Konflikte und Gewalt in den Familien nehmen zu. Die Aktion »Weiße Weihnacht« weist darauf hin, dass Alkoholkonsum häufiger als angenommen an den Festtagen dazu führt, dass besonders Kinder darunter zu leiden haben. Erwachsene trinken zu Weihnachten oft mehr als sonst. Kinder fühlen sich dann durch das Verhalten der Erwachsenen verunsichert. Auch die Guttempler*innen in Deutschland fordern: Schenken Sie Ihren Kindern ein Weihnachten ohne Alkohol und mit viel Zuwendung.

Doch es geht ja nicht nur um Alkohol zu Weihnachten. Aus Großbritannien kam die Idee des »Dry January«, Januar alkoholfrei. Immer mehr Menschen spüren, dass es nicht normal sein kann, seinem Körper mit jedem Glas Alkohol ein Zellgift zuzumuten. Deshalb entscheiden sie sich für 31 Tage ohne Alkohol. Der Januar ist ein Monat, der sich dazu anbietet. Hier beginnt etwas Neues, es gibt viele gute Vorsätze, und meistens kommt darin die Gesundheit vor. Es kostet keinen Aufwand, einen Monat alkoholfrei zu leben. Wenn es dann doch nicht so einfach ist, wie es sich jetzt liest, sollte man sich etwas besser beobachten und eventuell Rat holen, warum es so schwerfällt, einen Monat – vielleicht auch nur ein paar Tage – ohne alkoholische Getränke auszukommen.

Logo mit Rufnummer des Nottelefons Sucht

Darüber können Sie auch mit den Guttempler*innen sprechen. Sie bieten bundesweit ihr »Nottelefon Sucht« mit der eingängigen Nummer 0180 365 24 07 an. Warum eingängig? Die Nummer steht für 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche. Am Telefon sind eigens dafür geschulte ehrenamtliche Helfer*innen aus den Selbsthilfegruppen vor Ort.

Neu ist das Angebot von »SoberGuides«. SoberGuides, das sind Begleiter*innen aus der Sucht in ein Leben ohne Suchtmittel. Sie sind erreichbar über das Internet – www.soberguides.de. Hier findet man mehrere Berater*innen und man kann sich im Netz entscheiden, an wen man sich wenden will. Sowohl die SoberGuides als auch die Ansprechpartner*innen beim Nottelefon Sucht können erste Hilfestellung auf dem Weg aus der Abhängigkeit in ein Leben ohne Suchtmittel geben.