Unter der Schirmherrschaft des Beauftragten der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, fand in diesem Jahr der dritte bundesweite Aktionstag Suchtberatung am 10. November statt. Der Paritätische Gesamtverband hat den Aktionstag im Rahmen der Themenoffensive »#EchtGut – Vorfahrt für Gemeinnützigkeit« begleitet und einen Flyer dazu veröffentlicht.
Mit dem diesjährigen Motto »Wir sind für alle da … noch« beteiligten sich der Paritätische und seine Mitgliedsorganisationen zwischen Flensburg und Berchtesgaden mit unterschiedlichen Aktionen und Veranstaltungen, um auf die Situation, den Stellenwert und die teils prekären Rahmenbedingungen der Suchtberatungsstellen vor Ort aufmerksam zu machen.
Noch stärker als zuletzt ist die kommunale Suchthilfe mit den Auswirkungen der Coronapandemie sowie der Energiekrise konfrontiert. Das stellt eine Vielzahl von Suchtberatungen zunehmend vor existenzielle Herausforderungen. Auch unsere Paritätischen Landesverbände haben anlässlich des Aktionstages die Presse auf die notleidenden Suchtberatung hingewiesen und zuständige Fachpolitiker:innen zu Veranstaltungen eingeladen.
Die Beratungsstellen sprachen sich unter anderem für eine personelle Pflichtausstattung aus, um den schleichenden Personalabbau durch jahrelange Unterfinanzierung bei steigenden Aufgaben entgegenzuwirken. Aus Sicht des Paritätischen ist die Suchtberatung eine nicht wegzudenkende kommunale Pflichtaufgabe für ratsuchende Bürger:innen und ihre Angehörigen.
Als freiwillige jährliche Leistung steht sie jedoch unter dem Kassenvorbehalt der Kommune. Für die Suchtberatungsstellen bedeutet diese Praxis eine jährliche bürokratische Antragsstellung sowie das jährliche Bangen um eine Bewilligung. Zum Aktionstag wurden Stimmen laut, das komplizierte Zuwendungsrecht durch ein vereinfachtes Antragsverfahren und mehrjährige Bewilligungen zu entbürokratisieren und die Beratungsstellen mit einem Festbetrag ohne den Einsatz von Eigenmitteln auskömmlich zu finanzieren.
Der Aktionstag hat deutlich gemacht, dass Paritätische Suchtberatungsstellen Teil der gemeindenahen pluralen, öffentlichen Daseinsvorsorge sind. Die Angebote der gemeinnützigen Suchtberatung orientieren sich an den Bedürfnissen und Bedarfen der Menschen und sie sind nicht profitorientiert.
Jeder Euro, der von der öffentlichen Hand in die Suchtberatung investiert wird, spart der Gesellschaft jährliche Folgekosten in vielfacher Höhe. Der Aktionstag wurde deshalb von der Paritätischen Themenoffensive »#EchtGut – Vorfahrt für Gemeinnützigkeit« aufgegriffen und thematisch begleitet.
Ziel der Themenoffensive ist es, die Relevanz und den Charakter gemeinnütziger Strukturen darzustellen und zu verdeutlichen, wieso gemeinnützige Strukturen in der sozialen Daseinsvorsorge, in der Sozialen Arbeit und im Gesundheits- und Pflegebereich gestärkt werden und Vorrang haben sollten, vor staatlichen und kommerziellen Anbietern.
Zur Suchtberatung wurde im Rahmen der Themenoffensive ein Flyer erstellt. Der Flyer steht hier zum Herunterladen bereit.
Quelle: Fachinfo des Paritätischen Gesamtverbands